Kreative Verpackungen mit Kontur: Sachets aus Monomaterial

Konturensachet mit einer Zweikammerlösung in Form eines Schmetterlings
Konturensachets für Promotionaktionen – funktional und aufmerksamkeitsstark. Es handelt sich hier um eine Zweikammerlösung, in die zwei Portionen eines, aber auch unterschiedliche Produkte verpackt werden können. (Bild: Lohn-Pack, Frank Baumhammel)

Wer kennt sie nicht, die Probepäckchen in Zeitschriften, die Beutelchen mit Gesichtscreme an der Hautcremeflasche, die Einzeltütchen mit Scheibenreinigungstüchern und vor allem die momentan viel genutzten Hygienetücher in der Einmalverpackung: Die Rede ist von Sachets – und von Dienstleistern, die sie z. B. aus Monofolien noch nachhaltiger herstellen.

Die kleinen Siegelrandbeutel kommen vielfältig daher. Es gibt sie in viereckigen Standardformaten als Zeitschriftensachets, die speziellen Anforderungen standhalten müssen, und auch als Mehrfachsachets, die aus zwei oder mehreren Kammern zum Beispiel mit Tages- und Nachtcreme oder auch Scheibennass- und -trockentüchern bestehen. Besonders außergewöhnlich und aufmerksamkeitsfördernd sind Sachets in Form von Neckhangern, die an bereits vorhandene Produkte angehängt werden können, oder auch individuell gefertigte Konturensachets, z. B. in Form eines Schmetterlings. Kurzum: Bei Sachets sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

 

Sachets aus Monomaterial. Verschiedene Sachetformen für den Kosmetik-, Healthcare- und Pharmamarkt.

Verschiedene Sachetformen für den Kosmetik-, Healthcare- und Pharmamarkt. (Bild: Rebernig Brand Design)

Entsprechend den vielseitigen Anforderungen für Siegelrandbeutel können diese mit verschiedenen Größen von beispielsweise 40 x 40 Millimeter bis zu 120 x 240 Millimeter und mit Füllgutinhalten ab 0,5 bis zu 100 Gramm produziert werden.

Co-Packing-Partner gefragt

Doch das alles kann kaum ein Unternehmen in Eigenleistung realisieren. Hier wird gern ausgelagert und auf die Expertise von Spezialisten gesetzt. Ein solcher ist die Lohn-Pack K. A. Wolf GmbH & Co. KG in Florstadt. Gerade im Bereich Mehrfach- und Konturensachets sowie in der Produktion von Kleinmengen liegen die besonderen Stärken des Unternehmens. Durch einen spezialisierten Maschinenpark mit bereits vorhandenen und verfügbaren Werkzeugen können ganz verschiedene Kundenwünsche erfüllt werden.

Bereits von der ersten Anfrage an erfolgt eine umfassende Beratung. Dabei bieten die kurzen Entscheidungswege im Familienunternehmen eine hohe Flexibilität, und die schnelle Abwicklung eines Auftrags innerhalb weniger Wochen ist kein Problem.

Nachhaltige Herausforderung

Auch bei der Fertigung von Sachets ist ökologisches Handeln gefragt. Daher war es für Lohn-Pack eine Inspiration, als endlich geeignete Monofolien zur Verfügung standen, die diesem Anspruch gerecht werden können. Denn bislang werden Sachets in der Regel aus mehrschichtigen Verbundfolien hergestellt. Da weder Füllgut nach außen diffundieren noch Umwelteinflüsse wie z. B. Nässe auf das Produkt im Sachet treffen sollen, gibt es in der Mitte eine sogenannte Sperrschicht. Sie besteht meist aus Aluminium. Die oberste Schicht, die dann mit den Motiven des Kunden bedruckt wird, besteht meist aus Polyester. Auf der Innenseite der Folie befindet sich eine sogenannte Siegelschicht (z. B. Polyethylen), die nicht hitzebeständig ist.

Kleine Siegelrandbeutel mit Hautcremeproben werden auf einer Rundläufermaschine gefertigt.

Kleine Siegelrandbeutel mit Hautcremeproben werden auf einer Rundläufermaschine gefertigt. (Bild: Lohn-Pack, Frank Baumhammel)

Beim Herstellen der Sachets kommen die Innenseiten der Folien aufeinander zu liegen, und durch Erhitzen mittels Siegelbacken verschmelzen dann diese Siegelschichten. Da man derartige Verbunde aus verschiedenen Schichten nicht mehr voneinander lösen kann, ist die Recyclingfähigkeit nicht gegeben.

Sachets aus Monomaterial – Siegeln von Monofolien

Die große Herausforderung für die Folienhersteller liegt bei dem Monomaterial darin, dass auch hier die inneren Schichten durch Siegeln verschmelzen müssen. Gleichzeitig dürfen die heißen Siegelbacken die äußere, aus dem gleichen Material bestehende Schicht nicht zerstören. Auch Monofolien werden also aus wenigstens zwei Schichten gefertigt, wobei die Schichten durch deren Herstellungsverfahren jeweils verschiedene physikalische Eigenschaften aufweisen müssen. Die Schwierigkeit für die Sachetherstellung liegt in einem sehr geringen Toleranzbereich der Siegelbackentemperatur. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass diese Sachets gegenüber den üblichen Verbundfolien nur eine sehr dünne Sperrschicht aufweisen.

Große Resonanz für neue Folien

Bei Lohn-Pack startete man umgehend mit den ersten Tests für die Maschinengängigkeit der Monofolien und deren Eignung für verschiedene Kunden. Schon während dieser Phase gingen Anfragen zu den „neuen nachhaltigen Folien“ ein, und es wurden innerhalb kürzester Zeit viele Aufträge mit dem neuen Hüllstoff produziert. Die ersten Sachets waren Rechtecksachets, die ein Shampoo enthielten, mittlerweile gingen jedoch beispielsweise auch Konturensachets in Tubenform mit einer Handcreme auf den Markt.

Der Anteil der Monofolien am Gesamtproduktionsvolumen des Unternehmens liegt derzeit etwa bei fünf Prozent. Die Kosten für Sachets aus Monomaterial variieren je nach Anwendung. Aber der durchschnittlich zehn Prozent höhere finanzielle Aufwand lohnt sich für die Umwelt.

Außerdem finden aktuell bei Lohn-Pack Tests für ein sehr namhaftes und auf Umweltverträglichkeit bedachtes Unternehmen im Bereich Haushaltshygiene statt. Die Sachets sollen als Nachfüllbeutel in entsprechender Folie verpackt werden, um so dem Verpackungsmüll den Kampf anzusagen. Die Untersuchungen dazu werden unter anderem im eigenen Labor vorbereitet und durchgeführt. Als weiteren Baustein erhofft sich Lohn-Pack gute Ergebnisse von den aktuellen Tests mit einer weiteren Innovation auf dem Verpackungsmarkt: Eine kompostierbare Folie soll der Nachhaltigkeit einen neuen Schub in die richtige Richtung geben.

Mit Tradition zum Erfolg

Das Unternehmen Lohn-Pack hat sein spezielles Know-how in mehr als 50 Jahren Praxis aufgebaut: Seine Kunden kommen aus dem Kosmetik-, Healthcare- und Pharmamarkt sowie der chemischen Industrie. Gegründet 1968 von Karl Alfred Wolf, der als Tüftler und Maschinenbauer startete, wuchs die Firma stetig. Schon bald arbeiteten die Kinder des Gründers, Sabine Petermann und Lars Wolf, in der Firma mit und übernahmen diese nach dem Tod ihres Vaters.

Sabine Petermann, Geschäftsführerin der Lohn-Pack K. A. Wolf GmbH & Co. KG

(Bild: Lohn-Pack, Frank Baumhammel)

„Wir sind permanent auf der Suche nach neuen nachhaltigen Lösungen für Sachets und stellen uns den besonderen Herausforderungen wie bei der Verarbeitung innovativer Monofolien.“ Sabine Petermann, Geschäftsführerin der Lohn-Pack K. A. Wolf GmbH & Co. KG

Mit Nina Petermann agiert seit 2013 bereits die dritte Generation tatkräftig im Bereich Key Account Management. Aktuell kümmert sie sich um die Umstrukturierung des Unternehmens und übernimmt schrittweise wichtigere Aufgaben.