Schweiz: Rechtskonforme Verpackungen für das EU-Ausland

(Bild: zVg)

Die Verpackungsdesignagentur Milk und das Start-Up Info.Link haben einen Packaging-Check lanciert, mit dem Schweizer Lebensmittelhersteller und Handelsunternehmen ihre rechtskonforme Verpackung für das EU-Ausland gestalten lassen können.

2025 herrscht Umbruchstimmung in der Verpackungsbranche der Europäischen Union. Der Digitale Produktpass (DPP) und die Green Claims Directive gehören zu den eher „stilleren“ Transformationstreibern. Beide wirken sich aber stark darauf aus, wie und welche Informationen in Zukunft für den Verbraucher, aber auch für andere Stakeholder, über die Verpackung zugänglich gemacht werden müssen. Für den digitalen Produktpass müssen etwa über einen QR-Code Informationen zu Herkunft, Materialien und Recycling bereitgestellt werden, die beim Endkonsumenten für mehr Transparenz sorgen und die Kreislaufwirtschaft fördern sollen.

Service für Schweizer Hersteller und Handelsunternehmen

Die Verpackungsdesign-Agentur Milk und das Start-Up Info.Link haben diese Herausforderung für die Marken rechtzeitig erkannt und einen Service dafür eingerichtet. Mit ihrem Packaging-Check können Schweizer Lebensmittelhersteller und Handelsunternehmen ihre rechtskonforme Verpackung für das EU-Ausland gestalten lassen. Dabei wird die aktuelle Verpackung auf Problemstellen geprüft, ein neues Artwork erstellt und eine barrierefrei per QR Code zu erreichende Plattform eingerichtet. So können alle vom Gesetz geforderten Daten übersichtlich dargestellt, aber auch vom Hersteller gewünschte Informationen wie Aktionen oder Rabatte digital ausgespielt werden.

Die Green Claims Directive steckt dagegen noch in den Trilog-Verhandlungen und wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 verabschiedet. Sie beschäftigt sich mit werblich genutzten Umweltaussagen auf Verpackungen und anderen Medien, mit dem Ziel, Greenwashing zu unterbinden. So müssen vage Aussagen wie „grün“, „nachhaltig“ oder „recyclingfähig“ spezifiziert und belegt werden können, und nicht verifizierte Umweltsiegel verboten. Das erfordert nicht nur eine Designanpassung, sondern auch die digitale Erweiterung durch den QR-Code.

„Über die Maßnahmen sollten sich aber nicht nur export-orientierte Unternehmen und Private-Label Hersteller mit EU-Fokus Gedanken machen. Der Schritt der Standardisierung in der EU könnte auch Gesetzesanpassungen in der Schweiz zur Folge haben, um eine Harmonisierung zu bewirken.“

Andreas Milk, Gründer von Milk

Auch unabhängig von der EU-Gesetzgebung sei Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten. So will auch das globale Netzwerk GSI (Global Standards One), das weltweite Standards vorgibt, die Umstellung vom eindimensionalen Bar- auf den zweidimensionalen QR-Code fördern. Im Rahmen der Initiative „Sunrise 2027“ sollen alle Kassensysteme weltweit auf das Auslesen von QR-Codes angepasst werden.

Quelle: Milk