Trotz rückläufiger Umsätze verzeichnete die Schweizer Verpackungsindustrie im Jahr 2024 eine gestiegene Produktionsmenge. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Verbands Schweizerischer Papier-, Karton- und Folienhersteller (SPKF) hervor. Insbesondere die Model Group und Swiss Quality Paper zeigen, wie Investitionen und Sortimentsfokus zum Wachstum beitragen können.
Die Schweizer Verpackungsbranche blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück: Energiepreise, rückläufige Nachfrage in Europa und globale Unsicherheiten beeinflussten das Geschäft deutlich. Dennoch konnte die Branche ihre Produktionsmenge steigern. Laut dem SPKF-Jahresbericht 2024 produzierten die Mitgliedsfirmen insgesamt 966’074 Tonnen Papier und Karton – neun Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz hingegen sank um fünf Prozent auf 834,5 Millionen Franken.
Besonders stark wuchs die Model Group. Trotz eines Umsatzrückgangs von sechs Prozent auf 862 Millionen Franken konnte sie ihre Absatzmenge bei Wellkartonverpackungen um sieben Prozent steigern. Insgesamt wurden 1,37 Milliarden Quadratmeter Verpackung produziert – ein Plus von vier Prozent gegenüber 2023. Das Unternehmen investierte 158 Millionen Franken, unter anderem in die neue Papierfabrik in Eilenburg und moderne Drucktechnologien in Weinfelden.
Auch Swiss Quality Paper konnte den Absatz im Verpackungsbereich deutlich erhöhen – um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 21’890 produzierten Tonnen ist das Unternehmen damit ein Positivbeispiel für gezielte Marktpositionierung, heißt es aus Zürich.
Im Recyclingbereich zeigt sich ein weiteres stabiles Fundament der Verpackungsindustrie: Der Einsatz von Altpapier in Schweizer Fabriken stieg 2024 um 10,16 Prozent, die Recyclingrate lag bei 68,85 Prozent. Die Verwendung von Verpackungspapieren erreichte laut SPKF 323’580 Tonnen, ein Zuwachs von 6,75 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dennoch bleibt die Branche unter Druck. Energie- und Umweltkosten sowie ungleiche Wettbewerbsbedingungen im internationalen Vergleich sorgen laut SPKF und IGEB für wachsende Standortnachteile. Um Produktionsverlagerungen zu vermeiden, fordert der Verband kompensatorische Maßnahmen, etwa bei Netzkosten und Grenzausgleichssystemen.
Quelle: SPKF (Verband Schweizerischer Papier-, Karton- und Folienhersteller)