Das Kunststoff-Zentrum SKZ entwickelt gemeinsam mit Projektpartnern unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) einen digitalen Zwilling von Sekundärrohstoffen, um das Recycling von Kunststoffen zu erleichtern.
Das SKZ erhält dazu zusammen mit den Projektpartnern GreenDelta, Cirplus und dem Wuppertal Institut eine Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das Forschungsprojekt „Circularity Optimisation for Plastics“, kurz: Cyclops. Seit dem 1. Juni entwickeln die Projektpartner mit Einsatz von KI einen so genannten digitalen Zwilling von Sekundärrohstoffen, um zukünftig das Recycling von Kunststoffen zu erleichtern und zu stärken.
SKZ Forschungsprojekt stellt Informationen bereit
Das Ziel des Projekts ist die Konzeption eines digitalen Systems, das Kunststoffverarbeiter, Kunststoffaufbereiter und Abfallerzeuger anwendernah über Eigenschaften und Aufbereitungsmöglichkeiten von Sekundärrohstoffen informiert. Damit soll die wirtschaftlich sinnvolle Verwendung von Kunststoffabfällen und Rezyklaten unterstützt werden.
Die vier Konsortialpartner bringen dabei ihre besondere Expertise ein: Fachwissen über Kunststoffverarbeitung und -recycling (SKZ – KFE gGmbH), Einsatz von Digitalen Zwillingen (Green Delta GmbH), Nachhaltigkeitsbewertung (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH) sowie Aufbau und Betrieb digitaler Handelsplattformen (Cirplus GmbH).
Beitrag zur Nachhaltigkeit mit Hilfe von KI
KI-basierte Datenverarbeitungs- und Analysemethoden ermöglichen die Bewertung von Materialien, prognostizieren Verfügbarkeiten und Bedarfe und steigern damit die Transparenz und den Informationsaustausch im Wertstoffkreislauf für Kunststoffe. Darüber hinaus werden die ökologische Performance und der Beitrag zur Nachhaltigkeit und Umweltschonung der verschiedenen Rohstoffqualitäten berücksichtigt. Bestehende Online-Plattformen können zukünftig auf die Informationen des digitalen Zwillings zugreifen, sodass Materialflüsse in der Kreislaufwirtschaft sowie deren Menge und Qualität nachvollziehbar dargestellt werden.
Rezyklateinsatz um 10 Prozent gestiegen
Werkstoffliches Recycling von Kunststoffen kann gegenüber der Herstellung von neuem Kunststoff bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. Neben der Wiederverwertung von Rohstoffen ist dies einer der Gründe, warum recycelte Kunststoffe (Rezyklate) immer mehr eingesetzt werden. So betrug 2019 deren Gesamtmenge in Deutschland mehr als 1,9 Millionen Tonnen und hat sich im Vergleich zu 2017 um ca. zehn Prozent erhöht. Dennoch führen Unterschiede im Recyclingprozess, begrenzte und schwankende Abfallmengen und -qualitäten zu einer unsicheren Verfügbarkeit von Rezyklaten, wodurch viele Kunststoffverarbeiter dem Einsatz von Rezyklaten noch zurückhaltend gegenüberstehen. Die Folge: Das Einsatzpotenzial von Rezyklaten wird nicht ausgeschöpft.
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.
Quelle: SKZ