Kommissionieren, verpacken, versenden

Die CVP-Anlagen produzieren mithilfe von 3-D-Scannern passgenaue Verpackungen direkt um die gestapelten Waren einer Sendung. (Bild: Sparck Technologies)

Sparck Technologies ist Hersteller von automatisierten Verpackungslösungen für E-Commerce. Die Anlagen des niederländischen Unternehmens stellen mithilfe von 3-D-Scantechnologie passgenaue Kartons her. Neu auf dem Markt ist jetzt Pick-to-Box. Die Weltneuheit ermöglicht die Kommissionierung direkt in eine maßgeschneiderte Versandverpackung.

Im E-Commerce werden häufig Artikel in gemischten Einheiten verschickt. Um diese automatisiert zu verpacken, hat Sparck seine CVP-Anlagen entwickelt, die mit moderner 3-D-Scantechnologie passgenaue Kartons herstellen. Anhand der Informationen des 3-D-Scanners wird für alle Artikel einer Sendung ein Karton vollautomatisch zugeschnitten, gefaltet, verschlossen, verklebt und etikettiert. Das Verfahren soll das Verpackungsvolumen um bis zu 50 Prozent und den Kartonverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Da die Verpackungen ohne zusätzliche Umreifungen oder Banderolen auskommen, wird auch der Bedarf an weiterem Verpackungsmaterial verringert. Füllmaterial ist ebenfalls überflüssig, denn die CVP-Anlagen fixieren die Ware so sicher, dass zusätzliche Polsterung nicht mehr gebraucht wird.

(Bild: Sparck Technologies)

“Unsere Anlagen eignen sich für jede Art von Kommissionierung für den B2C- und B2B-Bereich ebenso wie für den Direktvertrieb. Die CVP Impack schafft 500 Verpackungen pro Stunde. Und die CVP-Everest, die wir im Jahr 2019 in den Markt eingeführt haben, bietet mit zwei Eingabestationen und bis zu drei Kartonzuführungen hohe Durchsatzraten von bis zu 1.100 Kartons pro Stunde. Damit gehören unsere Lösungen zu den schnellsten auf dem Markt.“

Claus Weigel, International Senior Sales Manager bei Sparck Technologies.

Insgesamt hat das Unternehmen heute mehr als 180 Maschinen weltweit im Einsatz, die bereits mehr als 220 Millionen Kartons in passgenauer Größe produziert haben. Möglich ist dank einer minimalen Höhe von 28 Millimetern auch die Verpackung von sehr flachen Produkten, die als Warenpost mit Briefporto verschickt und vom Zusteller in den Briefkasten geworfen werden.

Zwei Verpackungsstrategien in einer Anlage

Beide Maschinentypen produzieren passgenaue Verpackungen direkt um die gestapelten Waren einer Sendung, wobei der 3-D-Scanner jeden Stapel erfasst und die Mindestgröße des Kartons ermittelt. Bei der Neuheit wird nun zuerst eine offene Verpackungseinheit hergestellt – in der zuvor automatisch berechneten richtigen Größe für den geplanten Inhalt. Sie verlässt die Maschine, um im Kommissionierbereich befüllt zu werden und kehrt dann über ein Förderband automatisch zur Anlage zurück, wo sie automatisch mit dem ebenfalls zuvor berechneten, passgenauen Deckel verschlossen wird. Die Neuheit wird als Modul in die CVP-Anlage integriert, sodass Sparck jetzt zwei Verpackungsstrategien in einer Anlage kombinieren kann. Neu ist auch, dass die drei Wellpappenzuführungen nicht nur in drei verschiedenen Breiten verfügbar sind, sondern auch in unterschiedlichen Dicken bzw. Wellenarten, und damit das Gewicht nochmals optimiert werden kann.

(Bild: Sparck Technologies)

“Egal ob Box first oder Box last, also das Picken in die vorbereitete Versandeinheit oder das Picken und anschließende Produzieren der Versandverpackung, unsere Maschinen kombinieren beide Verpackungsstrategien, wie sie benötigt werden“, erläutert Claus Weigel. Die neue Pick-to-Box-Lösung ist zunächst bei drei Kunden projektiert.

Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Drachten hat im letzten Jahr sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. 1924 als HaDeWe in den Niederlanden gegründet, war es anfangs in der Mechanisierung der Holzschuhproduktion tätig. In den 1950er-Jahren entwickelte man dann Lösungen für Poststellen, die Tausende von Briefumschlägen pro Stunde automatisiert falten und füllen konnten. Der Weg von der Postverarbeitung zum Versand war nicht weit, und 2013 brachte Sparck die erste automatisierte Lösung für passgenaue Verpackungen auf den Markt. 2023 gab es dafür einen Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Digitalisierung.

Die Sparck-Anlagen entlasten zudem das Personal von schweren und eintönigen Arbeiten, denn sie verpacken auch Waren mit bis zu 30 Kilogramm Gewicht automatisiert. Außerdem helfen sie, in Spitzenzeiten oder während der Hochsaison Fehler durch Zeitdruck und damit Retouren zu vermeiden.

Die auf CVP-Anlagen produzierten Verpackungen entsprechen außerdem bereits den Anforderungen der neuen EU-Verpackungsverordnung, die unter anderem die Vermeidung von überdimensionierten Verpackungen mit zu viel Luft vorschreibt. Claus Weigel: „Die neuen Regelungen spielen uns als 3-D-Hersteller von passgenauen Verpackungen in die Hände. Unsere Lösungen senken aber auch die Personalkosten, denn eine Maschine übernimmt die Arbeit von 20 Packern. Zudem reduziert sie die Materialkosten, denn Wellpappe ist günstiger als Karton.“