Studie zu kompostierbaren Kaffeekapseln

(Bild: Shutterstock/SergeyKlopotov)

Eine Studie der Wageningen University & Research hat kompostierbare Kaffeekapseln in den Blick genommen. Der Fokus lag dabei besonders auf den möglichen Vorteilen solcher Verpackungen. In verschiedenen End-of-Life-Szenarien wurden Kapseln aus kompostierbaren biobasierten Materialien, Aluminum und Kunststoff verglichen.

Die Ergebnisse der Studie ergänzen die von der Europäischen Kommission durchgeführte Folgenabschätzung die den PPWR-Vorschlag im vergangenen Jahr begleitete, wonach kompostierbare Kaffeekapseln die Erfassungsrate von Bioabfall erhöhen, die Verunreinigung von Kompost mit nicht kompostierbaren Kunststoffen reduzieren und nicht zu einer erhöhten Verunreinigung anderen Abfallströmen führen. European Bioplastics (EUBP) appelliert daher an die Gesetzgeber, diese Vorteile kompostierbarer Kaffeekapseln bei den Verhandlungen zum Abschluss der PPWR aufzugreifen.

“Es ist an der Zeit, dass die Ergebnisse zahlreicher Studien, die die Vorteile von kompostierbaren Kaffeekapseln betrachtet haben, in die Gesetzgebung einfließen. Wenn der Gesetzgeber nicht dem ursprünglichen Vorschlag der Kommission folgen kann, alle Kaffeekapseln verpflichtend kompostierbar zu machen, sollte er diese Option zumindest für alle Kapseln aus Kunststoff in Betracht ziehen.”

Hasso von Pogrell, Geschäftsführer der EUBP

Laut von Pogrell bieten herkömmliche, nicht kompostierbare Kaffeekapseln aus Kunststoff keinerlei Vorteile für die Umwelt. Sowohl die Kunststoffverpackung als auch ihr Inhalt gehen den Recyclern bzw. Kompostierern verloren. Stattdessen landen die meisten dieser Kapseln auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen.

“Kompostierer sind zwar in der Lage, Kapseln aus Aluminium auszusortieren, sollten sie aber versehentlich in der Biotonne landen, können sie nicht zwischen kompostierbaren und nicht kompostierbaren Kaffeekapseln aus Kunststoff unterscheiden. Wenn wir jedoch wollen, dass die Betreiber von Bio-Recycling-Fabriken die Idee annehmen, kompostierbare Kaffeekapseln in den Bioabfallstrom gelangen zu lassen und so von den in den Kapseln enthaltenen Nährstoffen in Form von Kaffeeresten zu profitieren, müssen sie sich darauf verlassen können, dass alle Kunststoffkapseln, die in ihren Abfallstrom gelangen, tatsächlich zertifiziert kompostierbar sind und nicht vor der Verarbeitung des Bioabfalls aussortiert werden müssen.”

Hasso von Pogrell

Mehr als einhundert verschiedene Arten von Kaffeekapseln sind bereits nach etablierten und unabhängigen Zertifizierungssystemen als ‘industriell kompostierbar’ (gemäß der europäischen Norm EN 134324) zertifiziert. Mit Ausnahme einiger weniger Mitgliedstaaten, wie z. B. Italien, werden kompostierbare Kaffeekapseln von den Müllabfuhrunternehmen in Europa jedoch noch nicht für die Biotonne akzeptiert. 

“Dies muss sich ändern, und der einzige Weg, dies zu erreichen, ist, die Kompostierer und ihre berechtigte Sorge über die Verunreinigung ihrer Abfallströme durch nicht kompostierbare Kaffeekapseln zu unterstützen. Eine Gesetzgebung, die die Verwendung von nicht kompostierbaren Kaffeekapseln aus Kunststoff schrittweise verbietet, ist unumgänglich. Vor der Abstimmung im Europäischen Parlament über die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) am 22. November und den Diskussionen auf der Ebene der Mitgliedstaaten über ein allgemeines Konzept im Europäischen Rat fordern wir die europäischen Gesetzgeber daher auf, diese Argumente zu berücksichtigen. Ohne die volle Unterstützung der lokalen und nationalen Regierungen wird es nicht möglich sein, den Einsatz dieser Kreislauflösung zu ermöglichen, die nicht nur zur Herstellung von hochwertigem Kompost beitragen kann, sondern auch die Verwendung anderer Materialien reduziert, die für diese Art der Anwendung als weniger nachhaltig gelten.”

Quelle: European Bioplastics

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