Thimm launcht beschichtete Papiere als Alternative zu Kunststofflösungen

Die Salat-Menüschale besteht aus dem neuen beschichteten Papier ComBa Liner von Thimm. Am Beispiel der Salatsoße zeigt sich der Abperleffekt
Die Salat-Menüschale besteht aus dem neuen beschichteten Papier ComBa Liner. Am Beispiel der Salatsoße zeigt sich der Abperleffekt. (Bilder: Thimm)

Die Thimm Gruppe bringt ein neues Frischfaserpapier mit wasserbasierter Beschichtung auf den Markt. Mit der Entwicklung des ComBa Liners geht das Unternehmen den ersten Schritt, um papierbasierte Primärverpackungen als Alternative zu Kunststofflösungen anzubieten.

Mit dem immer größer werdenden Bewusstsein der Gesellschaft für Umwelt- und Klimaschutz steigen auch die Ansprüche der Verbraucher – beispielweise an die Nachhaltigkeit der Verpackungen von Waren, die sie konsumieren. Das spürt auch die Thimm Gruppe: Die Nachfrage nach ihren Verpackungen aus Wellpappe als umweltfreundliche Alternative für Plastikverpackungen ist ungebrochen groß.

Um Kunststoff erfolgreich ersetzen zu können, müssen papierbasierte Verpackungen jedoch in vielen Fällen wasser- und fettabweisend und zudem leicht zu recyceln sein. Unter der neuen Marke ComBa (= „Coated modular Barrier“) bringt die Thimm Gruppe jetzt ein Frischfaserpapier mit nachhaltiger Barriere-Beschichtung auf den Markt, das all diese Anforderungen erfüllt: den ComBa Liner.

Neue Beschichtung für Wellpappenrohpapiere

Das Papier des ComBa Liners wird mit der neusten Generation thermoplastischer Elastomer-Dispersionen (TPE) beschichtet. Die entstehende Barriere ist wasserbasiert und frei von Emulgatoren und Lösemitteln. Das Frischfaserpapier stellt somit auch nach der Beschichtung ein Monomaterial dar und kann daher im späteren Recyclingprozess über das Altpapier entsorgt werden. Wie der Name „Coated modular Barrier“ bereits verrät, schützt das beschichtete Frischfaserpapier effektiv vor Wasser, Wasserdampf, Ölen oder Fetten – je nachdem, was der Kunde benötigt.

Diese Entwicklung ist für Thimm der erste Schritt, papierbasierte Primärverpackungen als Alternative zu Kunststofflösungen anzubieten. Die Forschung und Entwicklung für weitere Beschichtungen beispielsweise im Bereich Aromaschutz sind nach Unternehmensangaben bereits angelaufen.

Ein weiteres Novum ist die erweiterte Arbeitsbreite des Papiers: Vergleichbare Spezialpapiere waren bisher oft nur in Schmalbreiten erhältlich. Der ComBa Liner ermöglicht mit einer Arbeitsbreite von bis zu 2,50 Metern eine optimale Vernutzung auf der Wellpappenanlage.

Thimm: Recycling leicht gemacht

Die Verwendung des ComBa Liners mit innovativer TPE-Beschichtung stellt zudem einen entscheidenden Vorteil gegenüber Verbundstoffen dar, die bisher in vielen Verpackungen insbesondere in der Lebensmittelbranche verarbeitet werden. Diese erscheinen zwar auf den ersten Blick nachhaltiger als Kunststoff, können aber nicht einfach im Ganzen im Altpapier entsorgt werden. Dazu müssten die einzelnen Stoffe zuerst voneinander getrennt werden – ein Aufwand, den die wenigsten Verbraucher auf sich nehmen (wollen). Bei Thimm sieht man das kritisch.

Michael Weber, Leiter Corporate Strategie und Marketing bei Thimm

(Bild: Thimm)

„Mit Verbund-Verpackungen wird die Verantwortung für ein ordnungsgemäßes Recyceln einfach an die Verbraucher abgegeben. Diese sind mit dieser Aufgabe jedoch oftmals überfordert. Bei vielen Verbundstoffen ist es außerdem kaum möglich, die einzelnen Komponenten voneinander zu trennen. So kann es zu Verunreinigungen des Altpapiers kommen. Verpackungen, deren Wellpappe mit unserem ComBa Liner hergestellt wird, erleichtern also sowohl das Entsorgen für den Verbraucher als auch das anschließende Recycling enorm, da sie restentleert komplett im Altpapier entsorgt werden können.“ Michael Weber, Leiter Corporate Strategie und Marketing bei Thimm

Modulare Verpackungen – nicht nur für die Lebensmittelbranche

 Die TPE-Dispersionen des ComBa Liners werden bei Christiansen Print in Northeim beschichtet. Die Beschichtungen verfügen über die gängigen FDA/EU-Zulassungen und sind hitzebeständig, sodass das beschichtete Papier bedenkenlos zu Verpackungen mit Lebensmitteldirektkontakt weiterverarbeitet werden kann. Bei Thimm pack’n’display setzt man zukünftig in der gesamten FoodWave-Linie auf den ComBa Liner, damit will man den Verbrauchern eine sowohl praktikable als auch nachhaltige Verpackung ihrer Lebensmittel bieten.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für den ComBa Liner stellt die industrielle Nutzung dar: So ist beispielsweise der Transport fettender und ölender Maschinenteile möglich, auch im Überseetransport. Je nach Anforderung der Ware kann die Beschichtung modular angepasst werden, sodass sie immer den bestmöglichen Schutz bietet.

Mit der Einführung des ComBa Liners leistete der Verpackungshersteller echte Pionierarbeit, die auch für die Thimm Gruppe selbst und deren Kunden enorme Vorteile mit sich bringt, wie Michael Weber erzählt: „Zum einen können wir die beschichteten Papiere flexibel und auftragsbezogen selbst herstellen, da wir als nicht integriertes Unternehmen Frischfaserpapiere am freien Markt einkaufen und daher vorrätig haben. Somit haben wir kurze Lieferzeiten für den ComBa Liner. Das vereinfacht wiederum unsere Produktion der Verpackungen, bei denen wir den ComBa Liner weiterverarbeiten.“

Zurzeit arbeitet Thimm an weiteren Anwendungsfeldern des ComBa Liners in zusätzlichen Branchen, um möglichst vielen Kunden eine optimale Lösung für den Ersatz von Kunststoffverpackungen zu bieten.