Das Start-up traceless materials hat den StartMyBusiness Award 2022 gewonnen. Das 2020 gegründete Hamburger Unternehmen stellt einen unter biologischen Bedingungen abbaubaren Ersatzkunststoff her, der auch für Verpackungen verwendet werden kann.
Die beiden Gründerinnen Anne Lamp und Johanna Baare eröffnen mit ihrem Plastikersatz neue Möglichkeiten, Nachhaltigkeit und Konsum zu verbinden. Die beiden Frauen und das Team des zirkulären Bioökonomieunternehmens starten bereits erste Pilotprodukte aus dem zukunftsfähigen Material mit Kooperationspartnern wie dem Onlinehändler OTTO und dem Luftfahrtkonzern Lufthansa.
Verpackungssektor ist erster Fokus
Verpackungen, Einwegprodukte und Beschichtungen – der Einsatz für den nachhaltigen Ersatz-Kunststoff erstreckt sich in nahezu alle Branchen. Für die innovative Arbeit von traceless materials erhielt das Unternehmen dieses Jahr den StartMyBusiness Award in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Neben vielen anderen nominierten Unternehmen konnte sich traceless materials durchsetzen und die Fachjury vom eigenen Konzept überzeugen.

Traceless materials bietet eine Alternative zu herkömmlichem Kunststoff und Biokunststoff, da das Material unter natürlichen Bedingungen komplett biologisch abbaubar ist. Grundlage für den Biokunststoff sind Abfallprodukte aus der Agrarwirtschaft. Das Material wird ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien hergestellt und verursacht bei der Produktion und Entsorgung im Gegensatz zu Neukunststoff nach Unternehmensangaben bis zu 87 Prozent weniger CO2-Emissionen.
Ein weiterer Unterschied zu „herkömmlichen“ Biokunststoffen ist nach Unternehmensangaben die Kompostierbarkeit des Materials. Denn während viele andere Stoffe erst unter Industriebedinungen ideal zerfallen würden, könne der Plastikersatz von traceless materials auch in einem gewöhnlichen Kompost innerhalb von zwei bis neun Wochen in seine Bestandteile zersetzt werden. Dies sei möglich, da zur Herstellung eben „natürliche“ Materialien und keine künstlich geschaffenen Polymere genutzt werden.
„Langfristig werden wir traceless als Basismaterial in Granulatform anbieten, und an die kunststoffverarbeitende Industrie verkaufen, die daraus Endprodukte oder Verpackungen herstellt. Der Verpackungssektor ist dabei unser erster Fokus – er hat das größtmögliche Marktpotential und leistet den größten Beitrag zur Plastikverschmutzung“, so Co-Founder Johanna Baare.
Quelle: traceless materials
Weitere Meldungen aus dem Bereich Nachhaltigkeit

Pilotprojekt: Dotlock-Technologie mit Recyclingpapier möglich
In einem gemeinsamen Pilotprojekt haben Koehler Paper und der Maschinenbauer Schubert gezeigt, dass die innovative Dotlock-Technologie mit nachhaltigem Recyclingpapier kombiniert werden kann.

Bag-in-Box von Smurfit ersetzt HDPE-Kanister
Mit einem innovativen Bag-in-Box-System für Anwendungen in der Reinigungsmittel-, Öl- und Chemiebranche will Smurfit Westrock HDPE-Behälter ersetzen und den Kunststoffanteil um bis zu 75 Prozent reduzieren.

Target berichtet über Fortschritte bei Verpackungen
Der US-Einzelhändler verfolgt das Ziel, bis 2040 sämtliche Eigenmarkenprodukte für eine kreislauffähige Zukunft zu gestalten.

Die Zukunft der Verpackung im Jahr 2034
Die Studie betont, dass die Verpackungswirtschaft nicht auf politische Alleingänge warten dürfe, sondern selbst Systemlösungen entwickeln müsse.

Coca-Cola testet Multipacks ohne Kunststofffolie bei Penny
Coca-Cola und Coca-Cola Europacific Partners starten in Deutschland einen Pilotversuch für eine neue Generation von Multipack-Verpackungen.

Rossmann setzt auf Papair-Verpackungen
Im neuen E-Commerce-Lager von Rossmann in Großburgwedel bei Hannover kommen ab sofort die kunststofffreien Verpackungslösungen des niedersächsischen Unternehmens Papair zum Einsatz.



