Traysealer-Technologie von Sealpac im Einsatz

Dank der Traysealer-Technik können jetzt zwei Packungen aufeinander gestapelt werden, ohne dass eine Papierzwischenlage eingesetzt werden muss.
Dank der Traysealer-Technik können jetzt zwei Packungen aufeinander gestapelt werden, ohne dass eine Papierzwischenlage eingesetzt werden muss.

Für ihr meistverkauftes Produkt investierte der polnische Schokoladenhersteller LOTTE Wedel in großem Umfang in Traysealer-Technologie. In enger Zusammenarbeit mit dem Verpackungsexperten SEALPAC und dessen polnischem Vertriebspartner Premac, entwickelten sie zwei Hochleistungsverpackungsanlagen für ihr schokoladenumhülltes Schaumzuckerkonfekt.

Die Geschichte des Unternehmens LOTTE Wedel beginnt im Jahr 1851 mit der Ankunft des Deutschen Karl Ernst Wedel in Polen. Gemeinsam mit seiner Frau Karoline eröffnet er eine Konditorei in der Ulica Miodowa (Honigstraße) in Warschau, wo er mit dem Verkauf von süßen Leckereien und Trinkschokolade beginnt. Der Sohn des Gründers, Emil Albert Fryderyk Wedel, macht in Westeuropa seine Ausbildung in Süßwaren- und Schokoladenfabriken, bevor er das Geschäft seines Vaters übernimmt und weiter ausbaut. Unter seiner Regie eröffnet die erste Wedel-Fabrik in Warschau.

Sein Nachkomme, Jan Wedel, eröffnet ein zweites Unternehmen im Warschauer Stadtbezirk Praga am Ostufer der Weichsel. Es gelingt der Firma während der ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs die Produktion weiterhin aufrecht zu erhalten; die Betriebsgebäude werden während des Warschauer Aufstandes schließlich doch noch zerstört. Nach dem Krieg baut Wedel die Fabrik im Stadtteil Praga wieder auf.

Seit Juni 2010 gehört Wedel zur LOTTE Gruppe, zu einem südkoreanisch-japanischen Mischkonzern. Dies ist die erste Investition des Konzerns in Europa, der in Asien größter und weltweit der drittgrößte Kaugummihersteller ist. Heute ist Wedel ein weltbekannter Süßwarenhersteller mit einem vielfältigen Sortiment qualitativ hochwertiger Schokolade, Gebäck und Konfekt. Ungeachtet seiner beeindruckenden Geschichte basiert das Logo des Unternehmens auch heute noch auf der Originalunterschrift von Karl Ernst Wedel.

E. Wedel Firmenschild

E. Wedel Firmenschild

Das Flaggschiff der Produktpalette

Das meistverkaufte Produkt von Wedel ist Ptasie Mleczko, ein mit Schokolade überzogenes und mit weichem Milchschaum gefülltes Konfekt. Der Name bedeutet wörtlich „Vogelmilch“, dies ist eine von manchen Vögeln zur Ernährung ihrer Jungen gebildete und an Milch erinnernde Substanz. Darüber hinaus ist Ptasie Mleczko jedoch auch eine polnische Redewendung mit der Bedeutung „eine unerreichbare Köstlichkeit“. In Polen ist sie eines der bekanntesten Schokoladenerzeugnisse.

Jan Wedel entwickelte die erste Ptasie Mleczko bereits im Jahr 1936. Heute bietet Wedel die Leckerei in großen Mengen und mit unterschiedlichen Füllungen an, so z. B. in den Geschmacksrichtungen Schokolade, Vanille, Zitrone, Kokosnuss und, erst kürzlich eingeführt, Karamell, jedoch stets umhüllt von einer köstlichen Schicht aus Schokolade.

Die Vorteile von Traysealing

Wedel investierte in eine neue Produktionslinie für seine Ptasie Mleczko. Vorher wurden zwei offene Schalen mit einer Zwischenlage aus Papier aufeinander gestapelt und anschließend in einen Karton gepackt. Dies machte das schokoumhüllte Schaumzuckerkonfekt nicht nur anfällig für Beschädigungen, sondern verursachte auch einen hohen Verbrauch an Verpackungsmaterial. Vor einigen Jahren begannen Gespräche mit potentiellen Anbietern über alternative Verpackungslösungen.

Das Unternehmen kam schließlich mit Sealpac, dem Hersteller hochwertiger Traysealer- und Thermoformeranlagen, durch dessen polnischen Vertriebspartner Premac in Warschau in Kontakt. Vorgeschlagen wurde die Verwendung von Traysealer-Technologie, um den Herstellungsprozess von Wedels Ptasie Mleczko zu optimieren. Mit diesem neuen Verpackungssystem wäre die kostenintensive Papiereinlage nicht länger notwendig. Außerdem wäre das mit Schokolade überzogene Schaumzuckerkonfekt durch die mit der Schale verschweißte Oberfolie wesentlich besser geschützt. Hinzu kommt, dass die Haltbarkeit im Vergleich zur vorherigen Lösung verlängert werden könnte und das vollautomatisierte Traysealing die Gesamtleistung der Produktion deutlich steigern würde.

2013 entschied sich Wedel für den Kauf von zwei doppelbahnigen Sealpac-Traysealern, eine A8- und einer A10-Anlage. Premac führte die reibungslose Montage der beiden Traysealer bei LOTTE Wedel durch und trug Sorge für die Einweisung der Bediener und Techniker.

Der Lane-Divider gewährleistet die reibungslose doppelbahnige Zuführung in den Traysealer. (Foto Sealpac GmbH)

Der Lane-Divider gewährleistet die reibungslose doppelbahnige Zuführung in den Traysealer. (Foto Sealpac GmbH)

Optimale Synchronisation

In den ersten Monaten setzten Premac und Wedel große Anstrengungen in die Steigerung der Fertigungsmengen der Produktionslinien, indem die unterschiedlichen Schritte im Produktionsprozess kontinuierlich optimiert wurden. Nach der Herstellung des schokoladenüberzogenen Schaumzuckerkonfekts entsprechend der geheimen Rezeptur von Wedel, gelangt das Produkt in die Ladezone, wo es mithilfe von Roboterarmen aufgenommen wird und jeweils sechs Stück gleichzeitig in die automatisch entstapelte Schale gepackt werden. Anschließend werden die Schalen in die Pufferzone transportiert, wo sie lagern, bis sie an den Traysealer A8 übergeben werden.

Der Linienverteiler von Sealpac sorgt dafür, dass die einbahnig ankommenden Schalen reibungslos in die doppelbahnige Schalenzufuhr gelangen. Die versiegelten Schalen, von denen jeweils zehn gleichzeitig verschlossen werden, laufen wieder einbahnig zurück und werden dann per Roboter in ihre Umverpackung gepackt. Bei der doppelbahnigen Traysealer-Anlage Sealpac A10 erfolgen sowohl die Zufuhr als auch die Ausförderung doppelbahnig. In diesem Fall werden in jedem Zyklus mindestens 14 Schalen verschweißt.

Leichtgängige Servotechnik

Beide Traysealer wurden im ersten Stockwerk des historischen Wedel-Gebäudes installiert. Aus diesem Grund mussten vorher die Auswirkungen der Anlagen auf den Boden berechnet werden, um festzustellen, ob eine zusätzliche Verstärkung des Bodens erforderlich wäre. Aufgrund der in der A8 und A10 verwendeten Servotechnik, hielt sich die Vibrationswirkung auf den Boden jedoch in Grenzen. Die Verwendung von servoangetriebenen Hebe- und Greifsystemen ermöglicht außerdem eine vorsichtige Handhabung der Schale samt Inhalt. Hinzu kommt, dass Servotechnik den Luftverbrauch sowie die Wartungskosten verringert.

Mit über zwölf Zyklen pro Minute erreicht der Traysealer eine Produktionsleistung von bis zu 175 Schalen pro Minute. (Foto: Sealpac GmbH)

Mit über zwölf Zyklen pro Minute erreicht der Traysealer eine Produktionsleistung von bis zu 175 Schalen pro Minute. (Foto: Sealpac GmbH)

Hohe Leistung, geringe Ausfallzeiten

Beide Traysealer laufen derzeit mit mehr als zwölf Zyklen pro Minute und erreichen somit eine Produktionsleistung von bis zu 175 Schalen pro Minute. Bei einem derart empfindlichen und leichten Produkt war dies eine anspruchsvolle Aufgabe. So setzte Sealpac z. B. in der Siegelstation spezielle hitzebeständige Schutzbleche ein, um ein Anschmelzen der Schokolade zu vermeiden.

Bei einem Dauerbetrieb der Anlage ist es wichtig, die Ausfallzeiten der Produktionslinien so gering wie möglich zu halten. Eine besondere Crash-Erkennungsfunktion im Inneren des Traysealers erkennt automatisch, wenn einer der Schokoladenartikel kurz vor dem Versiegeln über die Schale hinausragt. Ist dies der Fall, schließen sich die Anlagenwerkzeuge nicht und verhindern so einen potentiellen Bruch sowie den daraus resultierenden Zeitaufwand für die Reinigung. Bei den gegebenen, hohen Produktionsgeschwindigkeiten muss die Oberfolie relativ häufig ersetzt werden. Aus diesem Grund sind sowohl der A8- als auch der A10-Traysealer mit einem Tandem-Folienarm ausgerüstet, so dass schnell auf die andere Folienrolle gewechselt werden kann, wenn eine Rolle zu Ende ist. Außerdem stehen gleich um die Ecke die Techniker von Premac jederzeit für professionelle Hilfe zur Verfügung, falls dies notwendig sein sollte.

Sealpac fertige Packung

Sealpac fertige Packung

Ansprechende Verpackung

Die Ptasie Mleczko werden vorwiegend in Schalen zu je 18 Stück (380 g) verpackt. Jede Schale wird mit einer bedruckten Folie, die über die gesamte Haltbarkeitsdauer des Produkts vom Konsumenten leicht abziehbar bleibt, sicher verschlossen. Für höchsten Komfort ist die Schale mit einer großen, deutlich markierten Abziehlasche versehen. Bei dem Versiegelungsvorgang verwendet Wedel die Inside-Cut-Technik von Sealpac, bei der die Folie erst abgetrennt und dann innerhalb der Schale vollständig verschweißt wird. Dies ermöglicht eine attraktivere Präsentation als bei dem herkömmlichen Outside-Cut und reduziert den Folienverbrauch auf ein Minimum. Außerdem stellt diese Technik sicher, dass die Schalen gut in die Umverpackung hineinpassen.

Dank der verlängerten Haltbarkeit ist Wedel nun in der Lage, seine Produkte rund um den Globus zu exportieren. Bereits jetzt verkauft das Unternehmen seine Produkte in über 25 Ländern weltweit, wobei aktuell die USA, Kanada und Großbritannien die Schlüsselmärkte sind. Aufgrund einer intensiven Marketing-Kampagne (Wedel ist z. B. auf Messen in Moskau, Paris und Irland vertreten) wird erwartet, dass sich das Vertriebsgebiet in den kommenden Jahren noch weiter ausdehnen wird.