Neun der größten britischen Lebensmitteleinzelhändler haben gemeinsam mit WRAP (The Waste and Resources Action Programme) und Regierungsstellen eine Absichtserklärung zur Einführung standardisierter Mehrwegverpackungen veröffentlicht. Ziel ist ein interoperables System im stationären Handel und Onlinebereich, das Einwegverpackungen deutlich reduzieren soll.
Der veröffentlichte Plan sieht vor, Mehrwegverpackungen – insbesondere vorbefüllte Behälter – sowohl im Supermarkt als auch beim Onlineeinkauf einfacher und flächendeckend verfügbar zu machen. Die Initiative wird von Aldi, Asda, Co-op, Lidl GB, Morrisons, Ocado Retail, Sainsbury’s, Tesco und Waitrose getragen, mit Unterstützung von Innovate UK, WRAP sowie Regierungen aus England, Schottland, Wales und Nordirland.
Laut Daten von GoUnpackaged könnten durch eine Umstellung auf nur 30 Prozent Wiederverwendung jährlich rund 136 Millionen Pfund an EPR-Verpackungskosten eingespart und die CO₂-Emissionen der betroffenen Produkte um bis zu 95 Prozent reduziert werden.
Gemeinsames Ziel bis 2030
In ihrer gemeinsamen Erklärung äußern die Handelsunternehmen die Absicht, die Umstellung auf Mehrwegverpackungen bis 2030 durch eine abgestimmte Herangehensweise zu fördern. Im Fokus stehen sogenannte „prefill“-Lösungen, also bereits befüllte Mehrwegbehälter, die für Verbraucher einfach nutzbar sein sollen.
James Bull, Vorsitzender der Händlergruppe, betonte: „Wiederverwendung im britischen Einzelhandel lässt sich nur durch Zusammenarbeit und gemeinsame Ziele realisieren. Die heutige gemeinsame Erklärung ist ein bedeutender Schritt auf diesem Weg.“
Paul Davidson von Innovate UK ergänzte, dass interoperable Systeme der nächste logische Schritt im Rahmen der UK Plastics Pact-Ziele seien. Innovate UK habe dazu einen dreitägigen Innovation Lab-Workshop mit den Händlern organisiert.
WRAP übernimmt Koordination
Die Organisation WRAP wird als Sekretariat der Gruppe agieren und soll dabei helfen, Ziele, Infrastruktur und Verbraucherbedürfnisse aufeinander abzustimmen.
Keith James von WRAP erklärte: „Diese Partnerschaft zeigt, wie viel möglich ist, wenn Einzelhandel und Politik gemeinsam an einem Ziel arbeiten – einer Zukunft, in der Mehrwegverpackungen selbstverständlich sind.“
Als nächster Schritt ist ein Webinar im September geplant, bei dem Marken, Hersteller und Zulieferer mit der Wiederverwendungsgruppe in Austausch treten können.
Quelle: The Waste and Resources Action Programme