Veolia sortiert recycelte Kunststoffe nach Farben

Foto: Aykut Erdogdu / shutterstock

Das Veolia Tochterunternehmen Multiport GmbH investiert in eine Anlage zur Veredelung von recyceltem HDPE aus Verpackungsabfällen und kann damit künftig rHDPE-Mahlgüter nach Farbe trennen.

Mittels moderner Technologie und eines automatisierten Prozesses ist es möglich, rHDPE Mahlgüter nach Farben getrennt zu sortieren, so dass Mahlgut und anschließend Compounds entsprechend aufbereitet und kundenspezifisch hergestellt werden können. Die Multiport GmbH in Bernburg, Sachsen-Anhalt, setzt diese Technologie als eines der ersten Unternehmen in Deutschland ein.

„Durch den Einsatz dieses neuen Sortiermoduls sind wir in der Lage, den Anforderungen der Verpackungsindustrie nach hellen Rezyklaten für den Wiedereinsatz in Verpackungen gerecht zu werden.” Herbert Snell, Geschäftsführer der Veolia Tochterunternehmen Multiport GmbH und MultiPet GmbH.

Seit Gründung der Multiport GmbH vor 30 Jahren und der Inbetriebnahme der PET-Recyclinganlage vor 20 Jahren wurde am Standort Bernburg kontinuierlich in die Entwicklung des Kunststoffrecyclings investiert. „1991 haben wir mit der Verarbeitung von Mischkunststoffen begonnen und aus diesen Beton- und Holzersatzprodukte für die Bauindustrie gefertigt”, beschreibt Herbert Snell den Beginn. “Mittlerweile sind wir einer der wichtigsten Compoundhersteller für rHDPE und zusammen mit der MultiPet GmbH Teil des europäischen Kompetenznetzwerks im Bereich Kunststoffe der weltweit tätigen Veolia Gruppe”.

Veolia Tochterunternehmen Multiport trennt rHDPE-Mahlgüter nach Farben

Die Veolia-Tochter Multiport trennt als erstes Unternehmen in Deutschland mittels moderner Technologie rHDPE-Mahlgüter nach Farben. (Bild: Multiport GmbH)

Veolia betreibt einen der größten Kunststoffrecyclingstandorte Europas

In Bernburg betreibt Veolia mit den beiden Tochterunternehmen einen der größten Recycling-Standorte für Kunststoffe Europas mit einer Gesamtkapazität von rund 70.000 Tonnen pro Jahr. Die Multiport GmbH fertigt Compounds und Mahlgüter aus post consumer HDPE-Abfällen verschiedener Herkunftsarten, die allein oder als Beimischung wieder Eingang in die Herstellung von Kunststoffprodukten finden und damit Neuware ersetzen.

Ebenso stellt die MultiPet GmbH in einem speziellen Recyclingverfahren PET-Flakes in unterschiedlichen Farben und Qualitäten her, die als Ausgangsstoff für neue Produkte in der Kunststoffindustrie dienen.

Laut einer aktuellen Studie der Universität Magdeburg-Stendal können bei der Substitution von Kunststoffneuware durch Compounds der Multiport GmbH 1,40 kg CO₂-Äquivalente je Kilogramm hergestellter Compounds eingespart werden. Bei der Herstellung werden somit 77 Prozent weniger klimarelevante Emissionen im Vergleich zur Produktion gleicher Menge an Neuware freigesetzt. Bei dem Einsatz des von MultiPet hergestellten rPET statt Neuware werden sogar 2,18 kg CO2-Äquivalente eingespart. Das jährliche Einsparungspotential beider Unternehmen zusammengenommen entspricht 74.556 Tonnen CO2äq.

Die Veolia Gruppe plant und implementiert mit über 179.000 Beschäftigten weltweit Lösungen für die Bereiche Wasser-, Abfall- und Energiemanagement im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Kommunen und der Wirtschaft. In Deutschland arbeiten bei Veolia und ihren Beteiligungsgesellschaften rund 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an etwa 250 Standorten. In Partnerschaften mit Kommunen sind sie für mehr als 13 Millionen Menschen tätig. Hinzu kommen maßgeschneiderte Dienstleistungen für Privat- und Gewerbekunden, Handels- und Industriebetriebe. In seinen drei Geschäftsbereichen erwirtschaftete Veolia in Deutschland 2020 einen Jahresumsatz von 1,85 Milliarden Euro.

Quelle: Veolia