Die Hersteller von Kunststoffverpackungen und -folien in Deutschland erwarten für das dritte Quartal 2025 eine vorsichtige Stabilisierung ihrer Lage. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. Nach einem schwachen Jahresstart verbessert sich die Branchenstimmung – doch die Herausforderungen bleiben groß.
Die Lage der Kunststoffverpackungsindustrie hellt sich allmählich auf. Der sogenannte Saldoindex, der die Differenz zwischen positiven und negativen Bewertungen angibt, stieg seit Jahresbeginn von -66 Punkten im ersten Quartal auf -40 Punkte im dritten Quartal 2025 an. Doch trotz dieser kontinuierlichen Verbesserung beurteilen 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation nach wie vor als schlecht, nur 3 Prozent sehen sie als gut an.
Besonders mit Blick auf das Sommergeschäft bleiben die Erwartungen gedämpft: Lediglich 14 Prozent der Unternehmen hoffen auf eine Belebung, während ein Drittel von einer Verschlechterung ausgeht. Gründe dafür sind unter anderem das saisonale „Sommerloch“ in wichtigen Kundenbranchen sowie urlaubsbedingte Produktionsdrosselungen.
Absatz stagniert, Exporte bleiben schwach
Auch beim Absatz zeichnet sich kein klarer Aufwärtstrend ab. 59 Prozent der Unternehmen erwarten eine gleichbleibende Nachfrage, 22 Prozent rechnen mit einem Rückgang, nur 19 Prozent mit einem Plus. Bei den Exporten ist das Bild ähnlich: Zwei Drittel der Unternehmen erwarten stabile Zahlen, 26 Prozent einen Rückgang.
Beschäftigung leicht im Aufwind
Eine etwas positivere Entwicklung zeigt sich bei den Beschäftigungserwartungen: Der Indexwert stieg von -17 Punkten im ersten auf -4 Punkte im dritten Quartal. 73 Prozent der Unternehmen rechnen mit gleichbleibenden Mitarbeiterzahlen, 11 Prozent sogar mit einem Anstieg.
Dr. Laura Müller, Referentin für Wirtschaft bei der IK Industrievereinigung, sieht in der Entwicklung ein vorsichtiges Signal der Hoffnung: Die positive Tendenz in unserer Branche spiegelt eine beginnende gesamtwirtschaftliche Stabilisierung wider, wie sie auch von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert wurde. Dennoch sei es laut Müller noch zu früh, von einer grundlegenden Erholung zu sprechen. Erst wenn angekündigte Fiskalmaßnahmen Wirkung zeigen und geopolitische Unsicherheiten, wie der US-Handelskonflikt, gelöst seien, könne sich die Erholung auch in den Zahlen der Branche widerspiegeln.
Branche bleibt wachsam
Die Kunststoffverpackungsindustrie bleibt angesichts globaler Unsicherheiten, schwacher Nachfrage und regulatorischer Belastungen weiterhin wachsam. Der leichte Stimmungsaufschwung wird als Hoffnungsschimmer gesehen – mehr aber noch nicht.