Verpackungsstudie: Konsumenten wollen besser über Nachhaltigkeit informiert werden

Verpackungsstudie Verbraucher wollen Kommunikation
(Bild: Shutterstock / Kaspars Grinvalds)

Das Interesse an nachhaltigen Verpackungen bleibt hoch und Verbraucher wollen eine klare Kommunikation. Auch Zertifikate und Siegel sind relevant, das hat eine aktuelle Studie ergeben.

Sustainability sells: Knapp ein Drittel der Verbraucher bevorzugt beim Einkauf Produkte mit nachhaltiger Verpackung, wie die im Mai/Juni 2021 als Onlinebefragung durchgeführte Studie Nachhaltige Produktverpackungen der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners zeigt.

Verpackungsstudie zeigt auch Interesse an Zertifikaten und Siegeln

Dabei wünschen sich 66 Prozent der Verbraucher die Informationen zur Nachhaltigkeit direkt auf der Verpackung; 20 Prozent bevorzugen Angaben am Supermarktregal bzw. in der Produktbeschreibung im Onlineshop. Knapp ein Drittel setzt auch auf unabhängige Zertifikate und Labels, wobei das Zertifikat „Blauer Engel„, das unabhängige Umweltzeichen der Bundesregierung, laut Umfrage die stärkste Wirkungskraft zeigt.

„Unsere letzte Umfrage im März hat offenbart, dass sich nur elf Prozent der Konsumenten überhaupt gut informiert fühlen, diese Wissenslücke gilt es zu füllen. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung machen deutlich, dass Papier- und Verpackungshersteller den Mehrwert ihrer nachhaltigen Produkte klar kommunizieren müssen. Am besten so direkt wie möglich, also auf der Verpackung und am Point of Sale.“ Dr. Daniel Bornemann, Partner und Experte für Paper & Packaging bei Simon-Kucher & Partners

Großes Interesse an Herstellung und Recycling

Inhaltlich sind verschiedene Faktoren von Interesse für die Verbraucher. Informationen zur Recycelbarkeit der Verpackung sind ebenso wichtig wie die Angabe von fairen Produktionsbedingungen (jeweils 37 Prozent). Doch auch die biologische Abbaubarkeit (35 Prozent) und die Materialherkunft (29 Prozent) sind von Bedeutung. Die CO2-Bilanz wird dagegen nur von wenigen mit der Verpackung in Verbindung gebracht (18 Prozent).

„Durch direkte Informationen auf der Verpackung können Herstellung und Recycling transparent gemacht werden: Das reduziert die Komplexität der Themen und Nachhaltigkeit wird greifbarer gemacht. Die geringe Relevanz der CO2-Bilanz überrascht auf den ersten Blick, zeigt aber auch, dass Verpackungen bislang primär mit Abfall in Verbindung gebracht werden. Die Herstellung und der damit verbundene CO2-Fußabdruck werden noch selten assoziiert“, kommentiert Bornemann.

Sustainable Packaging ist speziell bei Getränkeverpackungen relevant, wie die Studienergebnisse zeigen. Hier haben die Befragten eine klare Präferenz: Verpackungsarten mit Pfand empfinden Verbraucher als deutlich nachhaltiger als Verpackungen ohne Pfand, dabei wird vor allem die Mehrweg-Glas-Flasche am häufigsten genannt (69 Prozent).

Quelle: Simon-Kucher & Partners