Eine aktuelle Umfrage von DS Smith hat gezeigt, dass beim Thema Recycling in Deutschland immer noch große Verwirrung herrscht.
Der durchschnittliche Deutsche verbraucht pro Jahr 207 Plastikflaschen, 94 Einwegkaffeebecher und 190 Joghurtbecher. Hinzu kommen pro Person im Schnitt 127 Getränkedosen, 158 Gläser und Glasflaschen sowie fast 600 Karton- und Wellpappverpackungen – vom Paket des Onlinehändlers bis zur Müslipackung. Das ergab die Umfrage „Cost of Confusion“ von Verpackungshersteller DS Smith.
Wohl fühlen die Deutschen sich dabei nicht, wie die Umfrage zeigt. Im Schnitt gaben drei Viertel der Befragten an, in Anbetracht der produzierten Müllmengen mindestens gelegentlich ein schlechtes Gewissen zu haben. Das veranlasst viele Konsumenten dazu, ihre Verhaltensweisen zu überdenken. Ein erster Schritt ist dann meist der Versuch, Müll zu vermeiden.
Drei Viertel der Deutschen sind unsicher beim Recycling
Die aktuelle Studie zeigt, dass große Mengen Müll von den Verbrauchern falsch getrennt werden. So sind sich rund 28 Prozent der Befragten regelmäßig nicht sicher, ob eine Verpackung recycelbar ist. 43 Prozent geht es immerhin gelegentlich so. Ein Blick in die verschiedenen Abfallkategorien offenbart: Die größten Schwierigkeiten beim Recycling bereiten den Deutschen Elektronikgegenstände (40 %), gefolgt von Batterien (28 %), Metallprodukten (27 %) und Plastik (25 %).
Mehr Restmüll durch „risikoaverses Recycling“
Die neuen Studienergebnisse zeigen, dass mehr als vier von zehn Deutschen dazu tendieren „auf Nummer sicher“ zu gehen und die Verpackung in den Restmüll zu werfen, sobald sie unsicher sind, ob eine Verpackung recycelt werden kann.
Eine deutliche Mehrheit von 68 Prozent gibt hierbei an mindestens gelegentlich Gegenstände in den Restmüll zu werfen, von denen sie glauben, dass sie recyclebar sind. Nach Gründen gefragt, machen rund 23 Prozent von ihnen dafür hauptsächlich eine mangelhafte Kennzeichnung verantwortlich, 27 Prozent verunsichert vor allem die Kombination verschiedener Materialien in einem Gegenstand.
Die Experten von DS Smith haben für diesen Anteil an der Bevölkerung den Begriff des „risikoaversen Recyclers“ geschaffen. Ihr Wunsch, den Recyclingmüll nicht mit den falschen Abfällen zu kontaminieren, lässt für die deutsche Recyclingquote noch einige Luft nach oben.
Um den Verunsicherungen entgegenzuwirken hat DS Smith kürzlich die „Kreislauf Design Prinzipien“ veröffentlicht. Auf ihrer Basis können Verpackungen nachhaltiger und leicht wiederverwertbar gestaltet werden. Ein Service, den DS Smith seinen Kunden anbietet, um letztendlich auch den Konsumenten zu ermöglichen, leichter an der Kreislaufwirtschaft teilzuhaben und präziser zu recyclen. Die Prinzipien wurden in Zusammenarbeit mit der Ellen MacArthur Foundation entwickelt, einem globalen Vorreiter in Sachen Kreislaufwirtschaft.
Zu viel des Guten: Die „Wish-cycler“
Den übervorsichtigen Recyclern gegenüber stehen die „Wish-Cycler“: Auch wenn sie Zweifel haben, ob ein Gegenstand recycelt werden kann, werfen sie ihn – in der Hoffnung das Richtige zu tun – in eine für das Recycling vorgesehene Tonne. Etwa 27 Prozent der Befragten fallen in diese Gruppe. Mehr als die Hälfte gaben an, dabei bereits Gegenstände in eine Recycling-Tonne geworfen zu haben, die nicht recycelbar waren.
Recycling einfacher gestalten
Ob risikoaverser Recycler oder Wish-cycler – in beiden Fällen ist das Kernproblem ähnlich gelagert. Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ein Interesse an Recycling ist generell vorhanden. Jedoch führen laut Umfrage ein fehlender Überblick über die Recyclingregeln sowie eine fehlende oder mangelhafte Kennzeichnung der Verpackungen zu ungewünschten Ergebnissen.
Auf die Bitte aus einer Liste mit Vorschlägen bis zu drei Punkte auszuwählen, die ihnen helfen würden, mehr zu recyceln, wählten jeweils über die Hälfte der Befragten (53 %) genauere Angaben auf den Produkten und Verpackungen sowie Verpackungen, die sich insgesamt leichter trennen und recyceln lassen. Weniger effektive Motivation bieten dagegen finanzielle Anreize, eine konsistentere Recyclingpolitik oder mehr Sammelstellen und Recyclingtonnen außerhalb des eigenen Heims.
Quelle: DS Smith