APK startet Sanierung in Eigenverwaltung

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(Bild: APK)

Das Recyclingunternehmen APK mit Sitz in Merseburg hat beim zuständigen Amtsgericht in Halle einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat dem Antrag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet.

Aufgrund unterschiedlicher Interessen der Bestandsinvestoren mit Bezug auf die künftige Entwicklung der APK AG sowie der Weiterentwicklung und Expansion ihrer hauseigenen Newcycling-Technologie, konnte über einen längeren Zeitraum keine Einigung bezüglich wichtiger Finanzierungsschritte erzielt werden. Die wirtschaftliche Lage der APK verschlechterte sich im Zuge dieser Situation sukzessive und die beabsichtigten Ausbaupläne konnten in dieser Situation nicht umgesetzt werden

Vor diesem Hintergrund hat der APK-Vorstand entschieden, den Schritt zur Eigenverwaltung zu wagen. Mit Blick auf die drohende, aber noch nicht eingetretene Zahlungsunfähigkeit ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Lage und Pläne der APK unter insolvenzrechtlichen Vorgaben voranzutreiben. Die Ziele, der Erhalt des Unternehmens in Merseburg sowie der Bau weiterer Großwerke für das Newcycling von post-consumer Verpackungsabfällen, bleiben vorrangig.

Im Eigenverwaltungsverfahren  bleibt der Vorstand handlungs- und weisungsbefugt. Während des nun anstehenden Transformationsprozesses hin zu neuen Investoren, wird der Vorstand von einem sanierungserfahrenen  Rechtsanwaltsteam unterstützt. Der Geschäftsbetrieb in Merseburg wird auch im Eigenverwaltungsverfahren ohne Einschränkung aufrechterhalten. Vorstand und Sanierungsteam sind davon überzeugt, dass die innovative Technologie des Unternehmens dazu führen wird, dass die APK sehr schnell dieses Sanierungsverfahren abschließen, und mit neuen Investoren erneut den Ausbau- und Wachstumspfad aufnehmen wird.

Die APK wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, Kunststoffrezyklat mit größtmöglichem Reinheitsgrad aus Kunststoffabfällen zu gewinnen. Die Eigenschaften des Rezyklats sollten vergleichbar zu denen von Neukunststoffen sein und so den Materialkreislauf schließen. Mit dem Newcycling-Prozess wurde eine zukunftsweisende Recyclingtechnologie entwickelt, die mechanische und lösungsmittelbasierte Schritte kombiniert. In dem Werk am Standort Merseburg wurde Newcycling industriell skaliert. Seit 2022 betreibt die APK zudem über ihre Tochtergesellschaft APK Newcycling Competence Center GmbH ein Technikum am Standort Frankfurt-Höchst. Das LDPE-Kunststoffrezyklat aus Merseburg wird unter dem Namen Mersalen vermarktet.

Quelle: APK