Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hat die Ergebnisse seiner Mitgliederumfrage 2021/2022 vorgestellt. Insgesamt schaut die Branche mit Zuversicht auf das neue Jahr. Nachdem das zweite Pandemiejahr überstanden ist, sind aber auch Herausforderungen geblieben und neue hinzugekommen.
Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen konnten im vergangenen Jahr eine bessere Auftragslage verzeichnen. Und auch insgesamt sind die Zahlen der Mitgliederbefragung des BDE (PDF) eher positiv. 53 Prozent der Unternehmen könnten ihre Beschäftigtenzahl erhöhen und ungefähr die Hälfte will im Jahr 2022 neue Stellen schaffen. “Die Branche hat sich im vergangenen Jahr insgesamt trotz aller Herausforderungen gut behaupten können. Die insgesamt positiven Zahlen verschaffen den Unternehmen eine zuversichtliche Stimmung, mit der die Branche in das Jahr 2022 gestartet ist. Dennoch ist nicht zu verkennen, dass es auch in diesem Jahr weiterhin teilweise große Herausforderungen zu bewältigen gibt”, erklärt BDE-Präsident Peter Kurth.
BDE-Mitglieder sehen die Politik gefordert
73 Prozent der Befragten gaben an, dass die steigenden Energiekosten die größte Herausforderung für das neue Jahr seien. Auch der Fachkräftemangel stellt für 72 Prozent ein großes Problem dar. Hinsichtlich der politischen Entwicklung besteht unter den befragten Firmen aktuell einige Zuversicht, denn rund 50 Prozent von ihnen sehen insbesondere im Abschnitt “Kreislaufwirtschaft” des Koalitionsvertrag der Bundesregierung die “richtige Richtung”. 41 Prozent der Befragten sehen die gesteckten Ziele hingegen skeptisch, denn aus ihrer Sicht ist “Papier geduldig”.
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“Die Bekämpfung des Fachkräfte- und Fahrermangels wird auch in diesem Jahr ein Topthema bleiben, das wir auch beherzt angehen werden. Im Fokus stehen außerdem die extrem hohen Energiekosten. Unternehmen und Verband werden mit großer Aufmerksamkeit und kritischer Begleitung verfolgen, wie die neue Bundesregierung ihre Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag in Sachen Kreislaufwirtschaft umsetzen will. Außerdem haben die Entscheidungen auf europäischer Ebene vielfach nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der BDE-Mitgliedsunternehmen. Insbesondere bei der grenzüberschreitenden Abfallverbringung und beim Batterierecycling wünschen wir uns sachgerechte Lösungen, die praxistauglich sind. Ob in Deutschland oder auf EU-Ebene: Alle politischen Entscheidungen müssen Ökonomie und Ökologie zusammenführen und die Entwicklung der Wirtschaft zur Circular Economy unterstützen, denn nur mit ihr gelingen Ressourcenschonung, Energieeinsparung und Klimaschutz.“
Peter Kurth, BDE-Präsident
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