Bobst: Automatisierung als Schlüssel zu verbesserter Wettbewerbsfähigkeit

Die Robotiklösungen von Bobst ergänzen die Faltklebelinien bestmöglichst, um Hochleistungen zu erzielen. (Bild: Bobst)

Höchste Produktivität, Entlastung des Bedienpersonals, Personalmangel, konstante Produktqualität und weniger Abfall: Es gibt viele Gründe, weshalb die Prozessautomatisierung in der Verpackungsherstellung zunehmend in den Fokus rückt. Mit seinem Robotics-Portfolio bietet das Schweizer Unternehmen Bobst seinen Kunden alle Möglichkeiten, die Beladung ihrer Maschinen und die Palettierung zu automatisieren.

Für die Zukunft der Verpackungsindustrie spielt in der Vision von Bobst die Automatisierung der Produktionsprozesse neben der Digitalisierung und Vernetzung sowie der Verbesserung der Nachhaltigkeit eine Schlüsselrolle. Mit der Integration von Dücker Robotics, einem Unternehmen mit 20 Jahren Praxiserfahrung im Bereich Roboterlösungen, hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Mex in der Schweiz vor etwa zwei Jahren im Markt Zeichen gesetzt.

Komplettlösungen aus einer Hand

„Unter dem Motto ‚Leading Innovation‘ bringen wir kontinuierlich wegweisende Innovationen auf den Markt, die unseren Kunden in aller Welt neue Möglichkeiten an die Hand geben, ihre Position im Wettbewerb zu stärken. Heute decken unsere Lösungen sowohl bei Faltschachteln und Verpackungen aus Wellpappe als auch bei flexiblen Verpackungen und Etiketten praktisch alle Produktionsanforderungen aus einer Hand ab“, hebt Pierre Binggeli, Leiter der Produktlinie Faltschachtel-Klebemaschinen und Robotik bei Bobst, hervor. „Bobst ist seit 135 Jahren der führende Anbieter von Lösungen für die Verpackungsherstellung. Immer wieder hat das Unternehmen sein Portfolio auch mit gezielten Akquisitionen von Technologieführern ergänzt. So sind auch die Robotics-Lösungen für den Wellpappemarkt zu einem integralen Bestandteil des Portfolios der Bobst Group geworden“, erklärt er. Künftig soll das auch für Robotersysteme gelten, die in der Herstellung anderer Verpackungsarten eingesetzt werden können.

„Wir bieten unseren Kunden ganzheitliche Lösungen für die Automatisierung ihrer Prozesse an, bei denen sie nur einen Ansprechpartner haben: ein Alleinstellungsmerkmal im Markt. Roboterlösungen waren das letzte Puzzleteil, das in diesem Bild noch gefehlt hat.“

Pierre Binggeli, Leiter der Produktlinie Faltschachtel-Klebemaschinen und Robotik bei Bobst

Angesprochen sind alle in der Wellpappenindustrie tätigen Verarbeiter, die ihre Produktionsprozesse automatisieren wollen.

Vielfältige Vorteile

Die Robotersysteme für den Wellpappemarkt decken in der Beladung von Flachbettstanzen, Faltschachtel-Klebemaschinen und Inlinern unterschiedliche Anforderungen ab. Sie lassen sich individuell konfigurieren und handhaben alle Wellpappenarten. Je nach Maschinenkonfiguration gilt das auch für disproportionale Bogen und Zuschnitte. Vergleichbar flexibel sind die Roboter für die Palettierung.

Zudem halten diese automatischen Hilfskräfte mit höchsten Maschinengeschwindigkeiten mit. So kann die Leistungsfähigkeit der Anlagen in der Verarbeitung von Wellpappe in einer Nonstop-Produktion voll ausgereizt werden. Eine permanente Anwesenheit von Maschinenführern ist nicht länger erforderlich.

Hinzu kommt die Arbeitserleichterung für das Bedienpersonal: Die Robotersysteme stellen sich vollautomatisch ein. Und sie sind über den intuitiven Bildschirm der Mensch-Maschine-Schnittstelle einfach bedienbar. In ihrer Steuerung lassen sich Auftragsdaten einschließlich verschiedener Palettiermuster und Konfigurationen speichern. Bei Wiederholaufträgen sind die gespeicherten Daten auf Tastendruck aufrufbar, was schnellste Produktionswechsel garantiert. Vor allem aber schließen die Robotersysteme gesundheitliche Risiken für Maschinenbediener aus, die mit repetitiven Arbeitsbelastungen einhergehen können. In der Praxis werden diese Belastungen um etwa 60 Prozent reduziert.

Robotersysteme arbeiten fehlerfrei. Das garantiert eine stabile Qualität und weniger Abfall in der Verpackungsproduktion, was wiederum der Nachhaltigkeit zugutekommt. Hinzu kommt, dass es bei Robotern nur wenige Verschleißteile gibt. Somit zeichnen sie sich durch niedrige Wartungskosten aus.

Leichte Bedienbarkeit und hohe Arbeitssicherheit tragen entscheidend zur Nachhaltigkeit des Produktionsprozesses bei. (Bild: Bobst)

Automatische Zuführung der Materialien

Die Systeme für die Beladung heißen bei Bobst Roboloader. Es stehen zwei Varianten für das vollautomatische Einlegen von Zuschnitten in Faltschachtel-Klebemaschinen zur Verfügung, eine davon für E-Commerce-Schachteln. Diese Systeme können für Materialstärken von 1,5 bis sieben Millimeter eingesetzt werden und erlauben hier unterschiedliche Geschwindigkeiten.

Für die Beladung von Flachbettstanzen umfasst das Portfolio ebenfalls zwei Systeme. Während mit der DF(Direct Feeding)-Version Stapel einer Vielzahl unterschiedlicher Bogenmaterialien unmittelbar in den Anleger der Maschinen einlegt werden können, ist der Roboloader SF-(Shingle Feeding) für das Ablegen von Stapeln auf Förderbänder konzipiert. Eine Zentriervorrichtung stellt ihre genaue Positionierung sicher. Die Stapel werden den Stanzmaschinen anschließend in Form kontinuierlicher Schuppenströme zugeführt. Diese vier Roboter handhaben Stapelhöhen von bis zu 2.000 Millimeter.

Vergleichbar funktioniert die Beladung von Inlinern. Auch hier gibt es je eine Variante für die Beladung direkt in die Anleger oder über Förderbänder. Die beiden Roboloader für Flachbettstanzen handhaben Mikro- bis Doppelwelle, die Beladelösungen für Inliner zusätzlich Dreifachwelle. Zudem verfügen diese vier Roboter jeweils über sechs Achsen und mechanische Greifer. Sie können Stapel auch wenden. So wird das beidseitige Bedrucken der Wellpappebogen möglich. Außerdem kann die Bauweise so angepasst werden, dass sich die Stapel von der Seite zuführen lassen.

Darüber hinaus warten diese Robotersysteme jeweils mit einer Besonderheit auf: Der Roboloader FFG DF ist mit einer integrierten Zwischenwand für das Trennen und Zentrieren der Stapel sowie einem hinteren Anschlag für ihre perfekte Ausrichtung ausgestattet. Ein integrierter Zwischenspeicher ermöglicht das Vorhalten und kontinuierliche Zuführen von Bogen und damit im Einschub höchste Geschwindigkeiten.

Roboterlösungen garantieren einen reibungslosen und effizienten Palettierprozess und ermöglichen dabei maximale Produktionsgeschwindigkeiten. (Bild: Bobst)

Perfektes Palettieren

Der Robopalettizer für das automatischen Palettieren steht in Varianten für Faltschachtel-Klebemaschinen, Stanzen und Inliner zur Verfügung. Kunden können mehrere Greiferarten und Roboter kombinieren sowie verschiedene Optionen für die Lagenbildung nutzen. Zudem können sie wahlweise mit oder ohne Umreifungen arbeiten und Zwischenlagen flexibel positionieren.

Darüber hinaus bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die Palettierroboter mit anderen Systemen zu integrieren. So lässt sich zum Beispiel ein Robopalettizer für Faltschachtel-Klebemaschinen mit der automatischen Abpackanlage Speedpack und ihren Umreifungslösungen kombinieren. Eine weitere Variante agiert als Nutzentrenn- und Palettierlösung für Stanzen mit mittlerer Produktivität, die in der Vollversion einen Bundle Breaker und einen Doppellagengreifer für höhere Produktivität umfasst. Beim Robopalettizer FFG für Inliner legt ein Roboter doppelte Lagen übereinander, während ein zweiter Roboter Stapel bildet. Hier sind die Versionen Vision, Expert und Master für unterschiedliche Leistungsklassen prädestiniert.

Die Produkterweiterungen Robotop, Wrapper und Robolabel runden das Programm ab: Sie sichern die Paletten für Transporte, indem sie leere Paletten auf die Stapel legen. Sie schützen die Ladungen, indem sie die Paletten umwickeln. Und sie kennzeichnen die Ladungen, indem sie die erforderlichen Versandetiketten applizieren. Man könnte sagen: Bobst bietet einen One-Stop-Shop für alle Anforderungen an die Palettierung hergestellter Wellpappeverpackungen.

Optimierungspotenziale in der Logistik ausschöpfen

„In den vergangenen Jahren haben Verpackungshersteller vorrangig ihre Rüstzeiten minimiert, um die Produktionsleistung pro Schicht zu maximieren. Gerade in der Verarbeitung von Wellpappe sind diese Möglichkeiten heute vielfach ausgereizt. Mit unseren Lösungen für die Automatisierung der Logistik rund um die Maschinen unserer Kunden eröffnen wir ihnen neue Möglichkeiten, ihren Output weiter zu steigern. Sie gewinnen Zeit in der Beladung ihrer Maschinen und können ihre Verpackungsprodukte schneller aus dem Produktionsprozess herausbringen“, fasst Pierre Binggeli zusammen.