Die Rolle der Verpackung auf der IFFA 2025

Bild: Messe Frankfurt

Die fleischverarbeitende Industrie gehört zu den Branchen mit hohem Energie-, Wasser- und Materialverbrauch. Bei Produktion und Verpackung geht es deshalb darum, Prozesse möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten. Die IFFA – Technology for Meat and Alternative Proteins – zeigt vom 3. bis 8. Mai 2025 in Frankfurt am Main den aktuellen Stand der Technik.

Ob Energieeffizienz, Prozesseffizienz oder Ressourceneffizienz: „Nachhaltigkeit ist immer mit Effizienz verbunden“, sagt Klaus Schröter, Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Prozesstechnik für Fleisch- und Proteinverarbeitung: „Dafür entwickeln die Maschinen- und Anlagenbauer permanent Lösungen, um Verbrauchsmedien und Materialien zu reduzieren, wie etwa Wasser, Kälte, Reinigungsmittel oder Druckluft. Wo Abwärme entsteht, nutzen wir sie in anderen Betriebsbereichen. Auch Solartechnologie binden wir in Prozesse ein, um sie energieeffizient zu gestalten.“

Biobasierte Verpackungen erhöhen die Recyclingquote

Beim Thema Verpackung geht es um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, die durch Wiederverwertung und Recycling möglichst wenig Abfall produziert. Den gesetzlichen Rahmen dazu bildet bekanntermaßen die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR), die am 11. Februar 2025 in Kraft getreten ist und nahezu alle Branchen betrifft, auch die fleischverarbeitende Industrie.

Sie schreibt unter anderem vor, dass bis 2030 40 Prozent und bis 2040 70 Prozent der Verpackungen wiederverwendbar sein müssen. Festgelegt werden auch bestimmte Anteile an recycelten Materialien. So müssen Verpackungen, die nicht aus PET bestehen und mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, bis 2030 zu 10 Prozent und bis 2040 zu 25 Prozent aus Rezyklaten bestehen.

Varianten aus nachwachsenden Rohstoffen

Selbst in die Gestaltung von Verpackungen greift die Verordnung ein: Sie sollen möglichst leicht, klein und trennbar sein. Forscher arbeiten deshalb an biobasierten Varianten aus nachwachsenden Rohstoffen, beispielsweise Meeresalgen, die entweder recycelbar oder kompostierbar sind. Für eine effektivere Kompostierung werden Enzyme in die Biokunststoffe eingebunden. Mehrschichtverbunde können durch den enzymatischen Abbau einer Zwischenschicht stofflich getrennt und recycelt werden. Beschichtungen auf Basis von Molkenprotein reduzieren die Sauerstoffdurchlässigkeit.

Ein weiterer Trend ist bekanntermaßen die Substitution herkömmlicher Kunststoffverpackungen durch Papierverbunde. Die mit Nanocellulose beschichteten Papierverbundverpackungen sind als Monomaterial zu 100 Prozent über den Altpapierstrom rezyklierbar. Die Cellulose fungiert außerdem als Sauerstoff-Barriere. Um die Recyclingquote zu erhöhen, wird außerdem an der besseren Trennbarkeit von gängigen Mehrschichtverpackungen geforscht. Das Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV nutzt dabei ein lösemittelbasiertes Verfahren, das Zielkunststoffe als Monomaterial aus Mischkunststoffen oder Kompositen herauslöst und zu hochwertigen Regranulaten verarbeitet. Damit ließen sich die Recyclingquoten für Verbundverpackungen und Multilayerfolien deutlich erhöhen.

KI für die perfekte Verpackung

Natürlich nutzen Forscher auch künstliche Intelligenz (KI), um möglichst perfekte Verpackungen zu entwickeln, die nicht nur eine gute Ökobilanz aufweisen, sondern auch ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen, etwa an Haltbarkeit, Design, Kundenakzeptanz und nicht zuletzt Kosten. Im interdisziplinären Forschungsprojekt KIOptiPack arbeiten Wissenschaftler gemeinsam mit beteiligten Unternehmen an einer Software, die mit Hilfe von KI Vorschläge für bestmögliche Verpackungsdesigns bei minimalem Materialaufwand und hohem Rezyklatanteil macht. So könnten Unternehmen ohne aufwendige Testphasen nachhaltige Verpackungslösungen realisieren.

Quelle: Messe Frankfurt