Am heutigen 24. Juli ist globaler Erdüberlastungstag – wieder früher als im Vorjahr. Ab diesem Tag verbrauchen wir weltweit mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Die Förderung der Kreislaufwirtschaft kann helfen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Hier steht auch die Verpackungsbranche in der Verantwortung.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert konsequente Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs – insbesondere durch eine entschlossene Förderung der Kreislaufwirtschaft. Besonders Industriestaaten wie Deutschland würden deutlich über ihre ökologischen Verhältnisse leben, so der Umweltverband.
„Wir verschwenden unsere Ressourcen, als gäbe es kein Morgen. Auch Verpackungen spielen hier eine zentrale Rolle. Mit besseren Mehrwegsystemen und recycelbaren Materialien können wir nicht nur Umwelt und Klima entlasten, sondern auch unsere Wirtschaft zukunftsfähig gestalten.“
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender
Der Erdüberlastungstag hat sich seit 1970 kontinuierlich nach vorne verschoben. Der Verbrauch nachwachsender Rohstoffe wie Holz hat sich seither verdoppelt, der von nicht-nachwachsenden Rohstoffen sogar verdreifacht – mit gravierenden ökologischen und sozialen Folgen. Für die Verpackungsindustrie bedeutet das eine klare Handlungsaufforderung: Weniger Primärmaterialien, mehr Kreislaufnutzung.
Die 2023 eingeführte Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) soll den Wandel unterstützen. Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einem Eckpunktepapier mit kurzfristig realisierbaren Maßnahmen. Der BUND fordert, dass darin ein rechtlicher Rahmen zur Reduktion des Primärrohstoffverbrauchs aufgenommen wird. Zudem sollten Maßnahmen aus der NKWS priorisiert und ein wirkungsvolles Monitoring festgelegt werden. Auch braucht es aus Sicht des Umweltverbandes eine Finanzierung dieser Maßnahmen und eine starke Plattform mit Beteiligung der Zivilgesellschaft.
Die Verpackungsbranche kann laut BUND einen wichtigen Beitrag leisten – durch:
Ausbau und Förderung von Mehrwegsystemen
Verbesserung des Designs für Recyclingfähigkeit und Reparatur
Priorisierung von Sekundärrohstoffen und biobasierten Materialien
Aufbau einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaftsinfrastruktur
Bandt betont: „Wir haben das Know-how und die Unternehmen, um einen Wohlstand zu sichern, der nicht auf permanenter Ressourcenverschwendung basiert. Doch dazu müssen wir jetzt konsequent handeln.“
Der Erdüberlastungstag markiert den Punkt im Jahr, an dem der Ressourcenverbrauch der Menschheit das ökologische Jahresbudget der Erde überschreitet. Weltweit bräuchten wir aktuell 1,8 Erden, um unseren Konsum nachhaltig zu decken – in Deutschland wären es sogar drei.
Quelle: BUND