Das Forschungsprojekt TealHelix mit GS1 Germany als Konsortialpartner entwickelt neue, personalisierte und vertrauenswürdige Ansätze für Nachhaltigkeitsinformationen im Lebensmittelbereich.
Nachhaltigkeit ist längst zu einem zentralen Kaufkriterium geworden – doch Verbraucherinnen und Verbraucher stehen oft vor einem Dschungel aus Label, Siegeln und Informationen, die nicht immer leicht zu verstehen oder zu vergleichen sind. Gleichzeitig erwarten Politik und Gesellschaft mehr Nachvollziehbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Vor diesem Hintergrund setzt das EU-Projekt TealHelix an: Es will die Vermittlung nachhaltigkeitsrelevanter Informationen neu denken – verständlich, digital vernetzt und individuell auf die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen zugeschnitten. So soll nachhaltiger Konsum leichter zugänglich, transparenter und attraktiver werden.
TealHelix ist ein im Rahmen von Horizon Europe gefördertes Forschungsprojekt, das neue Wege für die Kennzeichnung nachhaltiger Lebensmittel erforscht. Insgesamt arbeiten 17 Partner aus 11 europäischen Ländern zusammen – darunter Universitäten, NGOs, Marktforschungsfirmen, Marketingagenturen und mit GS1 Germany ein führender Standardisierungsakteur. Koordiniert wird das Projekt von der Universität KU Leuven in Belgien und verfügt über ein Budget von 6,5 Millionen Euro.
Wie Entscheidungen über Lebensmittel die Umwelt beeinflussen
Das Projekt will nicht einfach ein neues Label auf Produkten schaffen. Stattdessen geht es darum, zu zeigen, wie Entscheidungen über Lebensmittel die Umwelt beeinflussen. Die Kennzeichnung wird individuell angepasst, damit sich mehr Menschen angesprochen fühlen. So sollen sie auch ohne spezielles Vorwissen im Bereich Nachhaltigkeit besser verstehen können, wie nachhaltig ihr Kaufverhalten ist. Die Forschenden untersuchen dazu, wie Konsumentinnen und Konsumenten Entscheidungen treffen und was sie motiviert.
Darauf aufbauend sollen neue digitale Lösungen und Kennzeichnungssysteme auf Basis etablierter Standards und globaler Lösungen entstehen. Im Fokus steht hier der „Sustainable Food Compass“, ein Werkzeug, das Verbrauchern dabei hilft, ihre persönlichen Vorlieben mit generellen Umweltzielen zu verbinden.
Des Weiteren sollen verschiedene, neue Apps zur KI-Unterstützung und mit spielerischen Elementen beim Einkauf am POS unterstützen und Vertrauen in Nachhaltigkeitslabels stärken. In sechs EU-Ländern, darunter Deutschland, Polen, Griechenland und die baltischen Staaten, werden diese dann unter realistischen Bedingungen, also in Supermärkten oder im Online-Handel, getestet.
GS1 Germany spielt innerhalb von TealHelix eine zentrale Rolle bei der Standardisierung und Kommunikation nachhaltigkeitsbezogener Informationen entlang der Lieferkette bis hin zum POS. Das Kölner Unternehmen bringt dazu vielseitig Expertise mit ein, zum Beispiel in Sachen Produktidentifikation und -kennzeichnung mit Know-how bei der möglichen Integration von QR-Codes mit dem Standard GS1 Digital Link. Die hinterlegten Informationen können hierbei jederzeit angepasst werden, während der Code auf der Verpackung derselbe bleibt.
Die nächste Generalversammlung von TealHelix richtet GS1 Germany vom 29. bis 30. September 2025 in Köln aus.
Quelle: GS1 Germany GmbH