EU-Projekt wandelt Agrarabfälle in Biokunststoffe

Bild: AIMPLAS

Das von AIMPLAS koordinierte EU-Projekt PROMOFER entwickelt neue Verfahren zur Umwandlung von Agrar- und Lebensmittelabfällen in biobasierte Materialien. Ziel sei es, industrielle Engpässe bei der Fermentation zu überwinden und nachhaltige Alternativen zu erdölbasierten Produkten zu schaffen.

Im Zuge wachsender Umweltprobleme und des dringenden Bedarfs, die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu reduzieren, gewinnt die Entwicklung kreislauforientierter, biobasierter Lösungen zunehmend an Bedeutung. Ein vielversprechender Ansatz ist die Umwandlung von Reststoffen aus der Agrar- und Lebensmittelindustrie in hochwertige Materialien wie biologisch abbaubare Kunststoffe oder nachhaltige Komponenten für industrielle Anwendungen.

Genau hier setze das von AIMPLAS koordinierte EU-Projekt PROMOFER an, das im Rahmen der Circular Bio-based Europe Joint Undertaking (CBE-JU) gefördert wird, wie es aus Valencia heißt. Ziel sei die Produktion von zwei biobasierten Schlüsselverbindungen: PHBV, einem biologisch abbaubaren Kunststoff, sowie 2,3-BDO, einem wichtigen Ausgangsstoff für die Herstellung nachhaltiger Polyurethane.

Fortschritte nach einem Jahr Projektlaufzeit

Nach dem ersten Projektjahr traf sich das Konsortium am 17. Juni in Dublin, um den aktuellen Stand der Arbeiten zu bewerten. Dabei wurden unter anderem Fortschritte bei der enzymatischen Hydrolyse, der Charakterisierung von Mikroorganismen sowie erste Ergebnisse bei der Produktion flüchtiger Fettsäuren vorgestellt. Parallel wird an der Skalierung der Fermentationsprozesse sowie der Auslegung der Produktionssysteme gearbeitet.

Die Projektpartner analysieren und verwerten dabei eine Vielzahl von Abfallstoffen: von stärkehaltigen Nebenprodukten und Molkepermeat über industrielles Abwasser bis hin zu lignozellulosehaltiger Biomasse wie Reis- und Weizenstroh sowie Schnittabfällen. Ziel sei es, diese biogenen Reststoffe effizient für die Fermentation nutzbar zu machen.

Nachhaltiger Wandel durch industrielle Innovation

Neben technischen Innovationen arbeite PROMOFER auch an der gesellschaftlichen Akzeptanz biobasierter Kreislaufprodukte und strebe eine enge Einbindung von Stakeholdern durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen an. Das Projekt läuft bis Juni 2028 und zählt 13 Partner aus sieben europäischen Ländern.

Laut AIMPLAS ist es das Ziel des Projekts, durch optimierte Fermentationsprozesse und biotechnologische Innovationen die Ausbeute biobasierter Kunststoffe signifikant zu steigern. Damit sollen diese wettbewerbsfähiger gegenüber konventionellen, chemisch synthetisierten Materialien werden.

Quelle: AIMPLAS