Beim Augsburger Maschinenbauer MBM innovations dreht sich alles um die Vakuumverpackung. Das eigene Vakuumsystem VSM ermöglicht über spezielle Saugdüsen eine Evakuierung direkt in der Beutelverpackung. Vor einigen Jahren ist mit Sabrina Mayer-Mai und Julia Mayer die dritte Generation ins Familienunternehmen eingestiegen.
In den 1970er-Jahren entwickelte Sebastian Mayer sein energiesparendes Vakuumsystem für Verpackungsmaschinen. Es kommt ohne Vakuumkammer aus und evakuiert mittels spezieller Saugdüsen direkt im Beutel – unter normalem atmosphärischen Druck. Das schont das verpackte Produkt, ist einfach im Handling und spart Ressourcen. 1996 übernahm Bernd Mayer die Unternehmensleitung von seinem Vater und führt das Unternehmen seither mit seiner Frau Ina Mayer. Tochter Sabrina Mayer-Mai ist 2013 nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium eingestiegen und heute vor allem für den Vertrieb zuständig.
„Für mich war es ein besonderer Schritt, ins Familienunternehmen einzutreten, denn dieser berufliche Weg war für mich nicht von Anfang an in Stein gemeißelt. Doch aus einem ursprünglich geplanten Probejahr sind mittlerweile schon über zwölf Jahre geworden, ich fühle mich bei MBM nicht nur fachlich gefordert, sondern bin auch persönlich angekommen. Umso mehr haben sich meine Eltern darüber gefreut, dass meine Schwester und ich uns zu diesem Schritt entschieden haben – auch weil es unsere ganz eigene Entscheidung war, denn sie haben uns nie dazu gedrängt, sondern uns immer ermutigt, unseren eigenen Weg zu gehen.“
Sabrina Mayer-Mai
Ihre Schwester Julia Mayer arbeitet seit 2017 im Familienunternehmen und erzählt: „Für mich war schon ganz lange klar, dass ich gerne ins Unternehmen einsteigen und so das Familienwerk meiner Eltern und Großeltern weiterführen möchte. Bereits als kleines Kind habe ich immer gerne mit meinem Vater die Maschinen angeschaut, die wir bauen, und so wurde früh mein Interesse für Naturwissenschaften geweckt. So war der Schritt zum Maschinenbaustudium nicht weit. Direkt nach dem Studium bin ich dann in die Produktentwicklung bei MBM eingestiegen.“ Heute ist sie zuständig für das technische Projektmanagement und betreut Kunden von der Planung bis zum fertigen Projekt.

Mit viel Know-how im Sondermaschinenbau macht MBM auch spezielle Wünsche möglich. (Bild: MBM)
Die generationsübergreifende Zusammenarbeit in der Familie funktioniert gut. „Das ist ja nicht selbstverständlich“, sagt Sabrina Mayer-Mai. „Aber wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Unser Vater schätzt es sehr, wenn wir eigene Ideen einbringen. Natürlich sind wir gelegentlich unterschiedlicher Meinung, wir finden aber immer einen guten Konsens und arbeiten als Familie einfach gut zusammen. Das macht unseren Erfolg aus.“
Know-how im Sondermaschinenbau
Die Vakuumverpackungsmaschinen von MBM finden primär im B2B-Bereich Anwendung und sind vielseitig einsetzbar. So werden beispielsweise Reifeverpackungen für Käse ebenso darauf hergestellt wie Transportverpackungen für Zwiebeln in Lake, Atmosphärenverpackungen für Fleischwaren, Wurst, Schinken oder Frischfisch. Aber auch Gemüse, Trockenfrüchte oder Nüsse können in großen Gebinden verpackt werden. Vom Putzlappen über elektronische Bauteile bis zu Textilien verpacken die Anlagen auch Nonfood-Artikel. Textilien etwa lassen sich vakuumiert platzsparender und damit auch umweltschonender transportieren.
„Was uns vor allem ausmacht, ist unser Know-how im Sondermaschinenbau. Wir produzieren nicht von der Stange, denn unsere Lösungen sind immer individuell auf jeden Kunden zugeschnitten, und wir machen auch Sonderwünsche möglich. Das können individuelle Anpassungen an Standardmaschinen sein oder komplette Sonderlösungen mit schneller Time-to-market. Unser Produktportfolio umfasst eine große Auswahl an voll- und semiautomatischen Verpackungsanlagen sowie spezielle Vakuumtester, die eigens für unsere VSM-Maschinen konzipiert wurden.“
Julia Mayer
Das Unternehmen produziert ebenfalls maßgeschneiderte Transporttechnik zur idealen Raumnutzung und zusätzliches Equipment für das Handling der Produkte im Produktions- und Verpackungsprozess. Das VSM-Vakuumsystem ist dabei Bestandteil aller MBM-Maschinen.

Das Produktportfolio umfasst eine große Auswahl an voll- und semiautomatischen Verpackungsanlagen. (Bild: MBM)
Mit dem Bau der ersten Vakuumverpackungsmaschine mit VSM-System Anfang der 1970er-Jahre startete die Erfolgsgeschichte im Markt für Käsereifung. Julia Mayer: „Unser Familienunternehmen ist mit Verpackungsmaschinen für die Käsereifung groß geworden, und dieser Markt ist auch heute noch unser Kernmarkt.“ In 17 Ländern ist MBM mittlerweile mit seinen Maschinen vertreten. „Aktuell ist unsere Situation gut. Die Nachfrage nach unseren Anlagen ist groß, und unsere Auftragslisten für 2025 sind schon voll. Aber wir beobachten natürlich die aktuellen wirtschaftlichen und global-politischen Entwicklungen, denn steigende Kosten sind eben überall das Thema“, sagt Sabrina Mayer-Mai.
Energiesparendes Vakuumsystem
Nachhaltigkeit ist auch für den Augsburger Maschinenbauer ein großes Thema. „Unsere Anlagen waren aber immer schon nachhaltig, denn unser VSM-System arbeitet gegenüber anderen Vakuumsystem auf dem Markt äußerst energiesparend – es benötigt zum Beispiel weder dauerbeheizte Schweißbalken noch Vorheizen“, erläutert Julia Mayer. „Vakuumsysteme für vergleichbare Anwendungen setzen beispielsweise energieintensive Schrumpftunnel oder große Vakuumpumpen für Kammervakuum ein. Dies ist bei unserem System nicht nötig. Daher verbrauchen unsere Maschinen im Vergleich rund 36 Prozent weniger Strom.“ Da das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren bei den Kunden immer wichtiger geworden ist, kommen die Vorteile des VSM-Systems noch mehr zum Tragen. „Wir bieten ihnen zukunftsorientierte Lösungen und können mit unserem Vakuumsystem beispielsweise auch Mono- und Recyclingfolien verarbeiten. Oder wir rüsten bestehende Anlagen mit Sonderkomponenten nach – ganz wie der Kunde es wünscht.“
In Zukunft wollen die Schwestern den Wachstumskurs des Familienunternehmens weiterverfolgen und ausbauen. Sabrina Mayer-Mai: „Unser Kernmarkt Käseverpackung bleibt weiterhin wichtig. Aber wir wollen unsere Präsenz auch in anderen Märkten ausbauen. Wichtig dabei ist aber immer nachhaltiges Wachstum, bei dem wir alle Mitarbeiter mitnehmen können.“ Julia Mayer ergänzt: „Unsere Anlagen werden wir konstant weiter gemäß Stand der Technik optimieren, um in bestehenden Märkten weiterhin zu überzeugen, aber auch um uns neue Märkte, wie den Pharmamarkt, zu erschließen. MBM ist innovativ und flexibel. Das heißt für unsere Kunden, wenn neue Lösungen gesucht werden, die es noch nicht gibt – wir können das.“