Fünf Fragen an Frank Schmehl (MultiWeigh)

Frank Schmehl, MultiWeigh

Frank Schmehl trat 2003 als Gesellschafter und Geschäftsführer in die damalige HD-Wiegetechnik GmbH in Wetzlar ein. Verantwortlich für den Bereich Vertrieb und Controlling, baute er das Maschineprogramm und die Vertriebsstruktur aus. Nach dem Ausscheiden des Firmengründers Heinz Debus im letzten Jahr ist Schmehl verantwortlich für den gesamten Geschäftsbetrieb der jetzigen MultiWeigh GmbH.

pj: Herr Schmehl, wo liegen aktuell die Schwerpunkte in Ihrem Unternehmen?

Frank Schmehl: Wir haben mehrere Unternehmensziele definiert und beschäftigen uns mit vielen Verbesserungen rund um den Produktionsprozess. Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung neuer, leistungsfähigerer Maschinen und der dazugehörigen Software. Eine Mehrkopfwaage definiert sich über die Performance in Bezug auf Ausbringung und Wiegegenauigkeit. Da werden wir weiterhin zur Weltspitze gehören. Das schon auf hohem Niveau befindliche Angebot an Service und Kundendienst wird weiterhin ausgebaut und um neue Dienstleistungen wie z. B. Schulungsangebote und Seminare erweitert.

pj: Welche besonderen Herausforderungen gab es für Sie im letzten Jahr?

Frank Schmehl: Wir haben das Unternehmen 2017 komplett neu aufgestellt und unseren langjährigen Partner, die Firma B+M Elektronik, gekauft und integriert. Damit erfolgte auch die Umbenennung des Unternehmens in MultiWeigh GmbH. B+M war zuvor Systemlieferant für Elektronikkomponenten und Software. Wir werden durch diesen Schritt noch kürzere Entwicklungszyklen generieren und die Weiterentwicklung beschleunigen. Zu Ihrer Frage: Das war die Herausforderung 2017!

pj: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?

Frank Schmehl: Die wirtschaftliche Lage ist derzeit in Deutschland hervorragend. Das Investitionsklima in unserer Zielgruppe – der Nahrungsmittelindustrie – ist begünstigt durch die gute Nachfrage der Verbraucher und das günstige Zinsniveau. Europa- und weltweit sind aber politische Veränderungen zu berücksichtigen, beispielsweise der Brexit und der aktuelle Trend zum Nationalismus und Protektionismus. Da sehe ich Gefahren für den freien Handel und damit auch für die deutschen Maschinenbauer.

pj: Welche Auswirkungen erwarten Sie für MultiWeigh?

Frank Schmehl: MultiWeigh verfolgt eine Wachstumsstrategie, und wir werden versuchen, Märkte zu bedienen, auf denen wir derzeit nicht oder nur wenig repräsentiert sind. Dafür werden auch spezifische, an die Bedürfnisse dieser Märkte angepasste Maschinen entwickelt werden. Territoriale und zielgruppenorientierte Diversifizierung sind das Thema.

pj: Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?

Frank Schmehl: Die deutschen Maschinenbaufirmen müssen sich der Globalisierung stellen und ihre Markposition als Technologieführer bewahren und ausbauen. Hier stehen die Themen Leistung und Zuverlässigkeit im Vordergrund. Automatisierte Industrie-4.0-gestützte-Servicesysteme werden die Betriebskosten weiter senken.

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