Fünf Fragen an Michael Ruf (Transnova RUF)

Michael Ruf, Geschäftsführer von Transnova RUF (Bild: Transnova RUF Verpackungs- und Palletiertechnik GmbH)

Dipl.-Kaufmann Michael Ruf ist nach einer internationalen Karriere in einem Automobilkonzern 2008 gemeinsam mit seinem Bruder Ingenieur Martin Ruf, dem heutigen Leiter Technik, in das Familienunternehmen eingestiegen. Er bildet dort gemeinsam mit dem Seniorchef Dr. Klaus-Peter Ruf die Geschäftsführung, verantwortet den Vertrieb und prägt maßgeblich die strukturelle und digitale Weiterentwicklung des Unternehmens.

pj: Herr Ruf, wo liegen aktuell die Schwerpunkte in Ihrem Unternehmen?

Michael Ruf: Wir sind von jeher fokussiert auf die Automatisierung von Verpackungsprozessen im End-of-Line-Packaging bis zur versandfertigen Palette. Wir verkaufen jedoch keine Standardmaschinen, sondern generieren auf Basis eines funktionalen Modulbaukastens und des breiten Einsatzes von Robotertechnik maßgeschneiderte Lösungen.

Da wir als eines der ersten Unternehmen der Branche bereits vor über 20 Jahren mit der Anwendung von Robotertechnik begonnen haben und heute an die 200 Roboter pro Jahr integrieren, verfügen wir auf der Lernkurve über einen großen Vorsprung gegenüber unseren Marktbegleitern. Diesen spielen wir aus, um unsere Kunden mit überlegenen Konzeptvorschlägen zu begeistern. 

pj: Welche besonderen Herausforderungen gab es im letzten Jahr?

Michael Ruf: Das Ziel unserer Kunden, den Produktionsprozess durchgehend zu digitalisieren und die Flexibilität dabei mit „Losgröße 1“ auf die Spitze zu treiben, hat eine Reihe von sehr spannenden Themen für uns auf die Agenda gebracht. Aber anhand solcher „Leuchtturmprojekte“ lernt die gesamte Organisation und wird hierdurch fit für die Zukunft.

Ansonsten fordert uns natürlich das Thema Fachkräftemangel heraus. Darin sehen wir die einzig wirklich relevante Wachstumsbremse heute und noch verstärkt in der Zukunft.

pj: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?

Michael Ruf: Die wirtschaftliche Lage scheint sich langsam, aber stetig etwas einzutrüben. Es ist dieses Mal weniger eine schockartige Abwärtsbewegung, sondern eher ein schleichender Negativtrend.

Durch die Verunsicherung wegen der internationalen Handelskonflikte sowie der Strukturumbrüche in der Automobilindustrie scheint sich insgesamt die Investitionsbereitschaft in der Industrie etwas abzukühlen. Wir bekommen aus vielen Sektoren von Kundenseite oder auch von unseren großen Komponentenlieferanten entsprechende Indikatoren. Die Entscheidungsfreudigkeit für große Investitionsprojekte ist auf jeden Fall etwas gedämpft.

pj: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Transnova RUF?

Michael Ruf: Durch unseren sehr flexiblen Ansatz können wir gut Projektanforderungen aus allen Branchen abdecken. Zudem haben wir stets darauf geachtet, bei den Produktionskapazitäten elastisch reagieren zu können. Das verschafft uns die Beweglichkeit, die es bei etwas unruhigerer See benötigt. Aber wir stellen uns auf härteren Wettbewerb ein und haben schon begonnen, im Vertrieb „ein Schippe Kohle draufzuwerfen“.

pj: Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?

Michael Ruf: Das Thema Flexibilisierung in der Automation der Verpackungsprozesse wird uns nicht loslassen. Das ist schon seit vielen Jahren unser Antriebsmotor. Die Diskussionen unter dem Stichwort Industrie 4.0 geben wichtige Impulse in die Branche. Wir wollen auf dieser Welle vorne mitreiten und sehen hier noch auf längere Zeit ein großartiges Potenzial.

www.transnova-ruf.de

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