Fünf Fragen an Markus Sandhöfner (B&R Deutschland)

Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland (Bild: B&R Deutschland)
Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland (Bild: B&R Deutschland)

Markus Sandhöfner begann seine Laufbahn bei B&R am Stammsitz in Eggelsberg, Österreich. Inzwischen ist der studierte Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur seit 18 Jahren für den Automatisierungshersteller tätig, seit 2014 als Geschäftsführer von B&R Deutschland. Im Vorstand des VDMA-Fachverbands Elektrische Automation bringt er sein Know-how als Automatisierungsspezialist ein.

pj: Herr Sandhöfner, wo liegen aktuell die Schwerpunkte bei B&R?

Markus Sandhöfner: Wir werden von unseren Kunden als Technologieführer in der Automatisierung gesehen. Das dazu erforderliche kontinuierliche, lebenslange Lernen ist fest in der Kultur von B&R verankert. Der Bereich „Maschinen für die Herstellung und Verpackung von Konsumgütern“ hat sich als Schwerpunkt herausgebildet.

Konsumenten prägen den Trend hin zu individualisierten Produkten und Verpackungen und haben hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Genau auf diese Anforderungen haben wir wegweisende neue Technologien entwickelt. Dafür notwendige „Adaptive Maschinen“ können mit B&R-Automatisierungstechnologien einfach realisiert werden.

pj: Welche besonderen Herausforderungen gab es im letzten Jahr?

Markus Sandhöfner: Die Markteinführung von bahnbrechenden Innovationen wie das flexible Transportsystem „AcoposTrak“ oder die integrierte smarte Kamera benötigt ein ganz außerordentliches Engagement des ganzen B&R-Teams. Das bedeutet vor allem, sich intensiv auf allen Ebenen mit den neuen Technologien und deren Anwendungen vertraut zu machen. Durch gezielte Schulungen, z. B. für die Simulation von Anlagen mit „AcoposTrak“ oder über die Mechanik von Transportlösungen, gelingt der anspruchsvolle Wissenstransfer.

pj: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?

Markus Sandhöfner: Wir sehen derzeit eine gesteigerte Unsicherheit bei Investitionsentscheidungen von internationalen Endkunden aufgrund von außenpolitischen Entwicklungen. Dazu trägt auch die aktuell in der Öffentlichkeit lebhaft geführte Diskussion über Verpackungsmaterialien und Nachhaltigkeit bei. Stark exportorientierte Kunden verkaufen aktuell etwas weniger Maschinen als im Vorjahr. Bei eher mittelständisch geprägten Kunden beobachten wir weiterhin steigende Umsätze. Nach wie vor sehen wir im Konsumgüterbereich eine starke wirtschaftliche Entwicklung.

pj: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihr Unternehmen?

Markus Sandhöfner: Über alle Branchen und Anwendungsbereiche hinweg zeichnet sich für B&R weiter ein stabiles Wachstum ab. Die Konsumgüterbranche trägt dazu entscheidend bei. B&R ist mit innovativen Lösungen hervorragend positioniert, um weiter Marktanteile zu gewinnen. Mit neuen Technologien für Bereiche, in denen B&R zuvor nicht tätig war – wie das flexible Transportsystem AcoposTrak und die integrierten, intelligenten Bildverarbeitungssysteme –, gewinnen wir neue Kunden.

pj: Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?

Markus Sandhöfner: Ein Trend ist die immer stärker von den Konsumenten geforderte Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Anforderung an neue Maschinenkonzepte und neue Produktionstechnologien, die einen weniger hohen Materialeinsatz ermöglichen, spielen eine immer wichtigere Rolle.

Gleichzeitig sehen wir eine sehr große Nachfrage nach adaptiven Maschinenkonzepten bei unseren Kunden, mit denen die Fertigung ohne Umrüstzeiten auf die individuellen Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden kann. Dies erfordert die komplette Vernetzung der Maschinen innerhalb des Unternehmens. Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht ebenfalls neue Dienstleistungsmodelle und eine Effizienzsteigerung in der Produktion.

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