Kaffeekapseln stehen oft in der Kritik, für ein verhältnismäßig einfach zuzubereitendes Getränk unverhältnismäßig viele Rohstoffe zu verbrauchen – vor allem Neukunststoff. Das österreichische Verpackungsunternehmen Greiner Packaging hat nun für Nestlé eine Kapsel aus Post-Consumer-Rezyklat entworfen. Dabei kommt Material von LyondellBasell zum Einsatz.
Das Chemieunternehmen LyondellBasell entwickelt Polymere auf Basis von PCR, die mit Hilfe von Greiner Packaging in der Fertigung von Kaffeekapseln für Nescafé Dolce Gusto von Nestlé zum Einsatz kommen. Unter dem Markennamen CirculenRevive werden diese Polymere in einem Recyclingprozess hergestellt. Dabei wird zunächst Kunststoffabfall in Rohstoff umgewandelt, um daraus anschließend neue Polymere mit den gleichen Eigenschaften wie Neumaterial herzustellen.
Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette
Auch die strengen Anforderungen der Lebensmittelindustrie werden von diesen Polymeren erfüllt und die am Produktionsprozess der Kapseln beteiligten Standorte von LyondellBasell und Greiner Packaging sind ISCC-PLUS-zertifiziert. Dieses weltweite Zertifizierungsschema garantiert eine transparente Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Mittels Massenbilanzansatz eruiert der Chemiekonzern, welche Menge an Recyclingmaterial im Fertigungsprozess von CirculenRevive Produkten zum Einsatz kommt. Über eine Nachhaltigkeitserklärung kann der recycelte Anteil dem endgültigen Polymer zugerechnet werden.
„Wir sind sehr glücklich darüber, dieses zukunftsweisende Projekt zu realisieren. Unser Ziel ist es, so viel recyceltes Material wie möglich für unsere Verpackungen zu verwenden. Daher sind wir überzeugt, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen, um dieses Ziel zu erreichen und unsere Verpackungen nachhaltiger zu gestalten. Wir freuen uns, Teil dieses Projekts zu sein, das einmal mehr die Bedeutung der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstreicht. Mit Kooperationen wie dieser sind wir zuversichtlich, schon in naher Zukunft als Industrie gemeinsam eine Kreislaufwirtschaft realisieren zu können„, so Manfred Stanek, CEO von Greiner Packaging.
Quelle: Greiner Packaging
Weitere Meldungen aus dem Bereich Kunststoff und Verbunde

Italien verschiebt Einführung der Plastiksteuer erneut
Die ursprünglich für 2020 geplante Abgabe wird damit erst ab dem 1. Januar 2027 wirksam.

Adapa modernisiert Maschinenpark für flexible Verpackungen
In Kempten hat das Unternehmen zwei neue Schrumpffolien-Extrusionslinien des kanadischen Herstellers Macro Engineering installiert.

Flexible Verpackungen tragen 151,4 Milliarden US-Dollar zur US-Ökonomie bei
Die Flexible Packaging Association (FPA) hat ihren Bericht „Economic Impact of the U.S. Flexible Packaging Industry“ vorgelegt.

Brasilien führt verpflichtende Rücknahmesysteme für Kunststoffverpackungen ein
Hersteller, Importeure, Händler und Verteiler müssen die finanzielle Tragfähigkeit ihrer Rücknahmesysteme sicherstellen.

Weniger Verpackungsabfall in der EU
Die Menge an Verpackungsabfällen in der Europäischen Union ist 2023 leicht gesunken, bleibt laut Eurostat jedoch auf hohem Niveau.

Plastics Industry Association und SPE schließen sich zusammen
Die Plastics Industry Association (PLASTICS) und die Society of Plastics Engineers (SPE) haben eine Fusion beschlossen.


