Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Märkte in Deutschland aus. Betroffen sind auch Hersteller von Kunststoffverpackungen, die ihre Liquidität entsprechend managen müssen. Besonders Erdgasengpässe und steigende Stromkosten sorgen auch für Preissteigerungen bei der Herstellung von Verpackungen und Folien.
Einige Rohstoffhersteller haben bereits drastische Preiserhöhungen für wichtige Rohstoffe wie Polyamid und EVOH angekündigt, die z.B. für Lebensmittelverpackungen unersetzbar sind. Die Kosten lassen sich, wenn überhaupt, oft nur mit großem Zeitverzug an die Kunden weitergeben. Das führt für mittelständige Unternehmen zu Liquiditätsproblemen.
„Während die Rohstofflieferanten auf eine Bezahlung innerhalb einer Woche bestehen, lassen sich die Kunden unserer Mitglieder häufig mehrere Monate lang Zeit, um die Rechnungen zu begleichen. In der aktuellen Krise überfordert diese Finanzierungslücke die Möglichkeiten vieler mittelständischen Hersteller. Wir appellieren daher sowohl an die Rohstofflieferanten als auch die Kunden, ihre Zahlungsziele kurzfristig anzupassen“,
Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen

In der aktuellen Mitgliederumfrage der IK schätzen knapp 80 Prozent der Verpackungshersteller die aktuelle Ertragslage als schlecht ein. Gerade bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Arzneimitteln spielt die Kunststoffverpackung aber eine große Rolle.
„So verschärfen die Folgen des furchtbaren Kriegs in der Ukraine die Situation der Kunststoffverpackungshersteller, die bereits seit einem Jahr unter Rohstoffverknappung und dramatisch gestiegenen Energiepreise leiden. Viele mittelständische Unternehmen der Branche sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Wenn sich die Produktion aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffkosten nicht mehr lohnt und Maschinen abgeschaltet werden, drohen wichtige Lieferketten zu zerreißen. In der Corona- Pandemie hat die Politik erkannt, dass Verpackungen „systemrelevant“ sind. Diese Einsicht gilt auch in der aktuellen Krise.“
Dr. Martin Engelmann
Weitere Meldungen zu Kunststoffverpackungen

Neues Prüfverfahren simuliert PET-Mehrfachrecycling
Die European PET Bottle Platform (EPBP) hat mit dem Circularity Test Protocol ein neues Prüfverfahren vorgestellt.

Wechsel in der Geschäftsführung bei Werner & Mertz
Martin Hötzel ist neuer Geschäftsführer der Werner & Mertz-Tochter Erdal-Rex GmbH.

Quadpack stattet Standort Kierspe mit neuen Anlagen aus
Die neuen Anlagen sind für die Herstellung der Lipgloss-Flakons für die vollständig aus recycelbarem PET gefertigten Dip-in-Verpackungen bestimmt.

Neue biobasierte, kompostierbare Verpackungsfolie aus Schweden
Die neue Folie kombiniert laut Herstellerangaben die funktionalen Eigenschaften von Kunststoff mit den Vorteilen faserbasierter Materialien.

Verbände fordern Pflicht für kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel
Leichte Kunststofftragetaschen, die als Obst- und Gemüsebeutel verwendet werden, sollen künftig verpflichtend aus zertifiziert industriell kompostierbarem Material hergestellt werden.

Neue MAP-Schale von Klöckner Pentaplast
Klöckner Pentaplast hat mit kp Elite Nova eine neue MAP-Schale vorgestellt, die nach Unternehmensangaben rund 10 Prozent leichter ist als vergleichbare Lösungen.