Die Melitta Gruppe hat eine Recyclingfirma in Bangalore/Indien gegründet, die Kunststoffabfälle aufbereiten und wiederverwerten soll. Die Gewinne sollen gemeinnützigen Organisationen zu Gute kommen und die Arbeitsbedingungen von Waste Pickern verbessern.
Die Melitta Gruppe will mit der Initiative Fair Recycled Plastic einen Beitrag zur Lösung des Plastikmüllproblems leisten. Gemeinsam mit der Yunus Social Business Fund gGmbH und dem Tochterunternehmen Cofresco wurde eine Recyclingfirma in der südindischen Stadt Bangalore aufgebaut. In dem Werk stellen die Mitarbeitenden jährlich etwa 2.000 Tonnen Kunststoffrezyklat aus sogenannten LDPE (Low Density Polyethylene) -Folienabfällen her, das anschließend der Produktion von Müllbeuteln der Marken Swirl und handy bag zugeführt wird. Das Unternehmen bezieht Plastikabfälle von sozialorientierten Entsorgungsunternehmen, die für angemessene Arbeitsbedingungen ihrer Waste Picker sorgen.
Im Rahmen des develoPPP Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird Fair Recycled Plastic von der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH finanziell unterstützt.
„Fair Recycled Plastic ist eine Leuchtturminitiative der Melitta Gruppe. Ein wesentlicher Teil unseres Produktportfolios besteht aus Kunststoff. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht an, einen Beitrag gegen die Verschmutzung der Meere und Böden durch Plastik zu leisten.“
Katharina Roehrig, Geschäftsführerin bei der Melitta Gruppe und Leiterin des Zentralbereichs Kommunikation und Nachhaltigkeit
Fair Recycled Plastic soll ein innovatives Beispiel für eine nachhaltige Kunststoffproduktion und -verwertung sein und andere Unternehmen und Akteure ebenfalls zu neuen Wegen inspirieren.
Die Initiative basiert auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft, indem Kunststoffe, die sonst in der Natur, auf Müllkippen oder im Feuer landeten, gesammelt, aufbereitet und dem Wertstoffzyklus wieder zugeführt werden. So soll nicht nur der Müll auf den Straßen Bangalores reduziert werden, sondern durch die Produktion vor Ort entstehen auch neue Arbeitsplätze. Zunächst arbeiten 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Werk. Zusätzlich schafft Fair Recycled Plastic die Voraussetzungen für bessere Arbeitsbedingungen für viele Waste Picker.
Gewinne fließen in gemeinnützige Organisationen
Für die neue Produktionsstätte in Bangalore hat Cofresco, ein Tochterunternehmen der Melitta Gruppe und Europas Marktführer bei Haushaltsfolien, das Unternehmen „Vishuddh Recycle“ gegründet. Dieses ist als Social Business konzipiert. Das bedeutet, dass alle Gewinne, die erwirtschaftet werden, in das Geschäft zurückfließen oder in Verbesserungen für die Gemeinschaft vor Ort investiert werden.
„Wir möchten die ärmste Bevölkerungsschicht in Bangalore ganzheitlich unterstützen und arbeiten deshalb mit zwei Organisationen zusammen, die sich um eine bessere gesundheitliche Versorgung und um zusätzliche Bildungsangebote für die Waste Picker und ihre Kinder kümmern.“
Oliver Strelecki, Geschäftsführer von Cofresco
Dabei handelt es sich um die „Smile Foundation“, die mit mobilen Kliniken durch die Armenviertel von Bangalore fährt, um ihnen kostenlose medizinische Erstversorgung anzubieten. „Hasiru Dala Trust“ führt Bildungsaktivitäten wie Gemeindebibliotheken und Workshops durch, um das soziale, emotionale und kognitive Wachstum der Kinder zu fördern und mit ihnen auf einen besseren Schulabschluss hinzuarbeiten.
Quelle: Melitta Group
Recycling - Weitere Meldungen

Tomra: Vom Pfandpionier zum Hightechanbieter
Tomra ist mit über 87.000 installierten Systemen in mehr als 60 Ländern der Global Player in Sachen Leergutrücknahme – mit cloudbasierten Tools, digitalen Features und energiesparenden Funktionen.

Der Grüne Punkt führt digitalen Sortierratgeber „DigiDot“ ein
Mit dem neuen digitalen Sorting Guide „DigiDot“ unterstützt Der Grüne Punkt gemeinsam mit Digi-Cycle jetzt Verbraucherinnen und Verbraucher bei der richtigen Sortierung und Entsorgung von Verpackungen.

Kunststoffrecycler fordern Zugang zum Industriestrompreis
Die Kunststoffrecyclingbranche hofft, dass die Bundesregierung den geplanten Industriestrompreis auch für sie öffnet, denn hohe Energiekosten und schwache Nachfrage setzen die Unternehmen unter Druck.

Verpackungen bremsen Recyclingfortschritte in Schottland
Zwar stieg die Recyclingquote 2024 leicht auf 44,3 %, doch ein Großteil der recycelbaren Verpackungen landet weiterhin im Restmüll.

Reo startet Rücknahme von Kosmetikverpackungen
Reo testet jetzt gemeinsam mit Kaufland und VollCorner Biomarkt die Rückgabe von Verpackungen der Kosmetik- und Körperpflege-Hersteller Lavera, Kneipp und Logocos.

Recyclingquoten in Europa: Deutschland liegt weiter vorn
Eurostat meldet steigende Kunststoff-Recyclingquoten in der EU – Deutschland bleibt mit 52 Prozent über dem Durchschnitt. Einige Mitgliedstaaten drohen jedoch, das EU-Ziel für 2025 klar zu verfehlen.


