Papiere für flexible Verpackungen: Koehler nimmt PM 8 in Betrieb

Die erste Papierrolle bei Koehler. (Bild: Koehler Paper Group)
Die erste Papierrolle bei Koehler. (Bild: Koehler Paper Group)

Die Koehler Paper Group hat jetzt am Standort Kehl eine neue Papiermaschine in Betrieb genommen. Am 22. Oktober 2019 produzierte die PM 8 den ersten Tambour. Für das mittelständische Familienunternehmen geht damit eine längere Bau- und Planungsphase zu Ende.

Die an zukünftige technologische Herausforderungen angepasste Papiermaschine ist 150 Meter lang, hat eine Arbeitsbreite von 4,2 Metern und erreicht Geschwindigkeiten von 1.500 Metern pro Minute. Ihr Herzstück ist ein Yankee-Zylinder mit einem Durchmesser von über 7,3 Metern, der weltweit größte seiner Art. Er soll dem Papier eine einzigartige Glätte geben, die für die Weiterverarbeitung von großer Bedeutung ist.

Plastik durch Barrierepapiere ersetzen

Die Papiermaschine wird Papiere für flexible Verpackungen produzieren. „Wir schlagen ein neues Kapitel in der Koehler-Geschichte auf“, sagt Vorstandsvorsitzender Kai Furler, der die achte Generation der Familie repräsentiert. Man werde Standardprodukte im Bereich der gestrichenen und ungestrichenen Papiere herstellen, wie sie in Verbundstoffen für Beutel, Sachets und andere Anwendungen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wolle man mit der Produktion von Barrierepapieren beginnen, die Plastik in Verpackungen ersetzen können, wo das möglich und sinnvoll ist. Auf der FachPack im September 2019 präsentierte das Unternehmen bereits ein heißsiegelfähiges Papier. Das Interesse im Markt sei groß, heißt es.

„Was alle Beteiligten geleistet haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es ist ein weiterer Quantensprung für das Unternehmen“, erklärt Dr. Stefan Karrer, technischer Vorstand Koehler Paper Group.

Gemeinsame Forschung mit Universitäten

Koehler hat nicht nur eine neue Papiermaschine gebaut, sondern auch eine neue Streichmaschine – und setzt damit weiterhin auf seine Expertise, Papier durch den Auftrag von funktionaler Beschichtung in seinem Wert zu erhöhen und in seiner Funktion zu erweitern. Die ersten Schritte machte das Unternehmen mit dem Selbstdurchschreibepapier bereits vor über 50 Jahren. Mit der Produktion von Thermopapier seit Mitte der 1980er Jahre wurde diese Fähigkeit weiter ausgebaut.

„Wir haben ideale Voraussetzungen, um den Markt mit innovativen und nachhaltigen Produkten zu bedienen“, sagt Karrer, der maßgeblich an Planung und Durchführung des Bauprojektes mit einem Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro beteiligt war. Er verweist zudem darauf, dass man die Forschung und Entwicklung intern und mit der TU Darmstadt vorantreibe. „Die Green Coating Collaboration, unser Labor auf dem Campus in Darmstadt, zeigt jetzt schon erste Ergebnisse.“

„Unsere Strategie ist auf Nachhaltigkeit durch moderne Maschinen, innovative Produkte und erneuerbare Energien ausgerichtet. Wir haben hart daran gearbeitet, uns diese Bedingungen zu schaffen. Nun gehen wir den nächsten Schritt“, freut sich Kai Furler, Vorstandsvorsitzender der Koehler Paper Group.