Die Verpackungsindustrie befindet sich im ständigen Wandel. Aktuell stellen sich viele Anbieter die Frage, wie Lebensmittel so verpackt werden können, dass die Umwelt möglichst wenig belastet wird. Ein ambitionierter Ansatz ist dabei, das Gewicht der Verpackung zu halbieren. In den Niederlanden zeigt Omori Europe bereits seit mehreren Jahren, dass dies möglich ist.
In Deutschland ist spätestens seit der Einführung des Verpackungsgesetzes zu Jahresbeginn das Bewusstsein für ressourcenschonende, gut recycelbare Verpackungen gestiegen. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Industrie zu einer sparsamen Verwendung von Verpackungsmaterialien im Produktionsprozess zu bewegen. Inverkehrbringer müssen ihre in Umlauf gebrachten Verpackungen bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister melden und außerdem bei einem dualen System die jeweiligen Materialfraktionen lizenzieren. Oberstes Ziel ist das Vermeiden oder Reduzieren von Umweltbelastungen durch Verpackungen. Wo dies möglich ist, sollen Verpackungsabfälle recycelt werden.
Gerade auch für Lebensmittelhersteller bedeuten die Regeln des Verpackungsgesetzes eine große Herausforderung. Sie müssen darüber hinaus auch Hygienevorschriften beachten und sind insofern darauf angewiesen, viele ihrer Produkte in Kunststoff zu verpacken. Gerade die Produktion von Fleisch und Käse ist bereits sehr ressourcenintensiv. Die Umweltbelastungen durch die Verpackungen kommen noch hinzu. Deshalb sollten Verpackungen möglichst sparsam eingesetzt werden.
Länderspezifische Unterschiede bei Lebensmittelverpackungen
Es gibt durchaus länderspezifische Unterschiede beim Verpacken von Lebensmitteln. So werden geschnittene Käse- und Fleischwaren in Deutschland oft noch in Thermoformverpackungen angeboten. Bei den westlichen Nachbarn in den Niederlanden überwiegen in den Supermärkten hingegen schon seit Jahren wiederverschließbare Flowpack-Verpackungen. Große Einzelhandelsketten wie Albert Heijn, Aldi und Jumbo unterstützen dieses Konzept.
Ein führender Anbieter für Verpackungsmaschinen für wiederverschließbare Flowpacks ist Omori Europe aus dem niederländischen Oldenzaal. Auf der FachPack 2019 präsentierte Omori sein innovatives Konzept SeloPack™ für den deutschen Markt.
Am Omori-Standort in Oldenzaal werden bereits seit 1998 Flowpacker für die wiederverschließbaren SeloPack-Verpackungen für geschnittene Käse- und Fleischwaren hergestellt. Das besondere Verpackungskonzept zeichnet sich durch eine spezielle Versiegelungstechnologie aus. Diese sorgt dafür, dass die Flowpacks selbst bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten luftdicht bleiben. Dies sorgt für eine hohe Produktqualität. Lebensmittel, die mit SeloPack verpackt werden, bleiben länger haltbar. Lebensmittelabfälle werden reduziert, und die Verpackung ist für Jung und Alt leicht zu öffnen.
Hohe Flexibilität bei Formatumstellungen
Als besondere Vorteile seiner Maschinen für SeloPack-Verpackungen hebt Omori den energiesparenden und durch eine On-Demand-Funktion ressourcenschonenden Betrieb hervor. Die kompakte Verpackungslinie sei mit wenig Personal leicht zu bedienen und biete eine hohe Flexibilität bei Formatumstellungen. Folien ließen sich schneller als bei vergleichbaren Anlagen vornehmen. Gleichermaßen gehe die Wartung leicht von der Hand.
Ganz besonders punktet das SeloPack-Konzept nach Darstellung des Herstellers aber durch den sparsamen Umgang mit den Verpackungsfolien. Dies mache sich für deutsche Kunden direkt durch niedrigere Lizenzkosten gemäß dem Verpackungsgesetz bemerkbar und ziehe darüber hinaus später auch geringere Logistikkosten für die leichteren Verpackungen nach sich.
Anhand einer beispielhaften Rechnung verdeutlicht Omori den Kostenvorteil. Eine wiederverschließbare SeloPack-Verpackung wiegt demnach ungefähr zehn Gramm. Herkömmliche Thermoformverpackungen haben dagegen mit rund 20 Gramm etwa das doppelte Gewicht. Wenn an 250 Tagen im Jahr acht Stunden pro Tag 100 Verpackungen pro Minute hergestellt werden, werden so mit einer Thermoformmaschine in einem Jahr 240.000 Kilogramm Kunststoff produziert. Da der Omori-Flowpacker nur die Hälfte des Verpackungsmaterials benötigt, ergibt dies logischerweise 120.000 Kilogramm Kunststoff. Für eine Tonne Kunststoff fallen laut Omori nach den Regelungen des Verpackungsgesetzes Kosten von etwa 550 Euro an. Während die Kosten für Thermoformverpackungen also in der Omori-Rechnung 132.000 Euro pro Jahr betragen, schlagen sie für die Flowpack-Verpackungen nur mit 66.000 Euro im Jahr zu Buche.
Die Argumente für SeloPack haben bereits viele Kunden von Omori überzeugt. Der britische Anbieter von Fleischwaren Walkers orderte gleich sechs Omori-HFFS-Flowpack-Linien und ersetzte damit seine bisher genutzten Thermoform-Verpackungsmaschinen. Dadurch erzielte er dieselbe Verpackungsleistung wie zuvor, reduzierte aber den Kunststoffverbrauch um die erwarteten 50 Prozent. Außerdem sanken auch noch die Energiekosten in gleichem Maße, nämlich von 20.000 auf 10.000 Kilowattstunden pro Monat.
Aus Selo wurde Omori Europe
Bis 2015 war Omori Europe am Standort Oldenzaal unter dem Namen Selo bekannt. Bereits seit den 1980er-Jahren unterhielt Selo eine Partnerschaft mit dem japanischen Verpackungsmaschinenspezialisten Omori und vertrieb unter anderem dessen Flowpacker. Mittlerweile hat Omori Anteile an Selo übernommen und die Omori Europe gegründet. Selo hat unterdessen seinen Unternehmenssitz nach Hengelo verlegt.
http://www.omori.eu