Verbraucher möchten ihre Lebensmittel so frisch wie möglich kaufen: Wenn Verarbeitungsschritte wie das Sortieren von Fischen nach Größe oder Gewicht und das Verpacken beispielsweise direkt an Bord eines Schiffes erfolgen, verkürzt dies den Produktionsverlauf, und der Verbraucher erhält ein frischeres Produkt.
Bei allen Arten des Wägens gelten dabei ähnliche Herausforderungen hinsichtlich der genauen Massenkontrolle, die sich direkt auf Kosten und Gewinnspanne auswirken. Neben diesen Faktoren müssen Anwender jedoch auch spezielle Anforderungen hinsichtlich der Arbeitsumgebung beachten. Vor allem das präzise Wägen an Bord eines Seefischereifahrzeugs stellt aufgrund ständiger Bewegungen keine leichte Aufgabe dar. Zum einen sorgt der Seegang dafür, dass das Schiff schaukelt und wankt. Zum anderen verursachen Motoren, Seilwinden und dergleichen zahlreiche Vibrationen.
Vermeidung von Verlusten
Bei allen Prozessen, die der Fang in der Produktionskette durchläuft, spielt das Gewicht eine zentrale Rolle. Ob beim Wägen der einzelnen Fische, bereits gefüllter Kisten oder ganzer Paletten – speziell für die Fischindustrie entwickelte Wägesysteme von Penko Engineering ermöglichen dabei die Gewichtsbestimmung an Bord mit Ausgleich der Wellenbewegungen und gewährleisten so die schnelle und präzise Verarbeitung.
Jeder einzelne Teilabschnitt des Wägeverfahrens erfordert allerdings eine individuelle Herangehensweise und entsprechende Technik. Vor allem beeinflusst das Über- sowie Untergewicht der Fischchargen das Prozessgeschehen. Denn ungenaues Wägen erhöht nicht nur den Ausschuss, sondern sorgt zudem für verspätete Lieferungen sowie potenzielle finanzielle Verluste.
Technik zum Ausgleich von Bewegungen
Neben der Einsparung von Energie dienen genaue Dosierungen vor allem der schnellen und effizienten Befüllung von Kisten. Durch eine Unterdrückung der Motorvibrationen ermöglicht es das von Penko Engineering entwickelte bewegungskompensierende Wägen, äußere Einwirkungen auf das Schiff auszugleichen. Denn aufgrund der unregelmäßigen Bewegungen auf See ist eine voreingestellte Kompensation nicht möglich. Zudem ist ein Schiff auf hoher See mehr oder weniger „lebendig“ – Motoren, Winden und Ankerwinden verursachen Vibrationen, die sich auf die gesamte Dynamik auswirken.
Eine spezifische Messgeschwindigkeit und die interne Auflösung des Wägesystems sorgen hier für einen arithmetischen Ausgleich. Dies bedeutet, dass der Anwender das Gewicht der Fische pro Kiste trotz der ständigen Bewegungen des Schiffs genau bestimmen kann. Zusätzlich besteht die Konstruktion aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit und salzhaltigen Wassers aus seewasserbeständigem und hermetisch abgedichtetem Edelstahl. Zudem gilt es, im Umgang mit Fisch oder anderen Lebensmitteln eine intensive Reinigung der Geräte sicherzustellen – der Vorgang erfordert daher in jedem Fall eine schnelle Verarbeitung mit gründlich gesäuberter Ausrüstung.
Auf die Genauigkeit kommt es an
In der Praxis arbeitet das von Penko Engineering entwickelte Verfahren so genau, dass der der Wägevorgang gemäß den gesetzlichen Bestimmungen und internationalen Handelsnormen durchgeführt werden kann. Daneben weist das auf zahlreichen patentierten Produktentwicklungen basierende System eine Bauartzulassung mit einer Genauigkeit von 2.500 d (0,04 Prozent) auf. Dank mehrerer Registrierungssysteme kann zur Auswertung direkt auf die Daten zugegriffen werden.
In der Fischerei ermöglicht das bewegungskompensierende Wägen, Chargen mit einer geringen Fehlergrenze von etwa 0,5 Prozent zu generieren. Das Zusammenspiel der dazugehörigen Digitalisierer der Reihen SGM700 und SGM800 sowie des All-in-one-Controllers-FLEX-Modells lässt dabei alle Arten von Wägeanwendungen auf dem Meer zu und komplettiert so das Gesamtsystem des Motion-compensated Weighing.
Schnelles und präzises Wägen an Bord
Mithilfe individueller Technik dosiert der Fischer die Menge sorgfältig und reduziert gleichzeitig das Übergewicht. Bereits während der Fang an Bord gebracht wird, erfasst der Nutzer das Gewicht des Netzes mit seinem Inhalt. Da das Einfrieren in den meisten Fällen direkt nach dem Sortieren erfolgt, stimmen die Fischer die Größe der Gefrieranlage auf die vom Kunden bestellte Menge ab.
Die vollen Chargen bestehen aus mehreren kleinen sogenannten Frostern, die jeweils mit maximal um die 20 Kilogramm Fisch befüllt sind. Deshalb gilt es, die Fischchargen genau abzuwiegen, um eine effiziente Beladung der Tiefkühler zu garantieren. Mit einem Übergewicht einhergehende Mehrkosten lassen sich so wirksam senken. Neben wirtschaftlichen Einsparungen bedeutet diese Art des Wägens somit also auch ökologische Nachhaltigkeit in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie.