PepsiCo, Pepsi Max und der WWF haben es sich seit März 2022 zur Aufgabe gemacht, den Getränkehersteller nachhaltiger auszurichten und Plastikverpackungen zu reduzieren oder gar komplett einzusparen. Mittels eines Kunstwettbewerbs will die Unternehmensgruppe nun die Debatte in der breiteren Öffentlichkeit anstoßen.
Über das Internet hat Sandrina Karl die Ausschreibung zum Nachhaltigkeitswettbewerb der Kunsthochschule SRH Berlin University of Applied Sciences und der Marke Pepsi Max entdeckt. Nun hängt ihr Beitrag mit 99 anderen Werken verschiedener Kreativer in den Ausstellungsräumen des Hafenstudios in der Hamburger Hafencity. Stolz lässt sich die 24-Jährige vor ihrem Entwurf und ihrem ganz persönlichen Blickwinkel auf das Thema fotografieren. Die Spannung, ob ihr Beitrag eventuell heute Abend bei der Preisverleihung und Vernissage ausgezeichnet wird, ist ihr anzumerken. Immerhin, es warten Preisgelder im Gesamtwert von 20.000 Euro auf die Gewinner des Plakatwettbewerbs.
Das kreative Potential der insgesamt einhundert Werke ist beindruckend. Die Ideen vielschichtig. Die Ansätze so unterschiedlich wie die Klimakrise präsent. Mal sieht man weibliche Superheldinnen, die wir dringend bräuchten, dann Plastikmüllberge, die wie ein Eisberg im Wasser schwimmen und nur die kleine Spitze erkennen lassen. „Just the Tip!“ erinnert gar an den Untergang der Titanic. Oder Sandrina Karls Beitrag „Time to think!“ mit einem Totenkopf gefüllt mit Müll.
Jedes einzelne der Plakate ist sehenswert. Etwa 60 Vernissagebesucher studieren aufmerksam auch die kleinsten Details. Wer wohl das Rennen um die ersten Plätze macht? Keine einfache Aufgabe für die Jury, die sich aus Torben Nielsen, Managing Director für Deutschland, Österreich und der Schweiz von PepsiCo, Gabor Kovacs, Professor für digitale Produktentwicklung an der SRH sowie watson-Nachhaltigkeits-Redakteurin Josephine Andreoli zusammensetzt. Aber das Jury-Team hat es schließlich geschafft die drei gelungensten Umsetzungen zu prämieren. Ein humorvolles, provokantes, herausforderndes oder analytisches Plakat, das sich mit der Klimakrise und nachhaltigen Verpackungen auseinandersetzt, so lautete die Aufgabe. Nun stehen die Gewinner fest. Der dritte Platz geht an Alexander Rozmann mit seinem Titanic anmutenden Eisberg aus Single-Use Plastic. Über den zweiten Platz „Papier das doch mal!“ freut sich Konstantin Weid, der seine Message grafisch umgesetzt hat. Es gilt genau hinzuschauen, denn lediglich das »das« besteht aus einem Einwegbecher, Verpackungsresten und Plastikfolie, der Rest ist natürlich aus Papier.
Unternehmen müssen sich Rolle bewusst werden
Trommelwirbel für Helene Hartenstein und Luka Herzog, die mit ihrer Plakatidee „Meer machen“ nicht nur die Jury sondern auch das Publikum überzeugen können. Sie beweisen mit ihrer Arbeit eindrücklich wie man bei PepsiCo auf Recycling setzt und zeigen inmitten eines Meermüllteppichs eine freie Meeresfläche in Form einer Pepsiflasche. Meer machen eben!
Maximilian von Hoyningen, Head of Corporate Partnerships für den WWF Deutschland, war ebenfalls auf der Vernissage und sagte: „Konsum ohne Müll ist in der Summe nicht realisierbar, dennoch muss klar sein, dass keine Verpackung mehr in unseren Ozeanen oder der Umwelt landen darf. Für Plastik brauchen wir strikte Vermeidungskonzepte und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Wichtig ist vor allem, dass sich Unternehmen beim Klimaschutz und dem bedachten Umgang mit Ressourcen ihrer tragenden Rolle bewusst und ihr gerecht werden. Wer wie PepsiCo unseren Rat sucht, dem verschließen wir uns nicht.“ Der WWF stehe in Zukunft PepsiCo auch gerne beratend zur Seite, um Strategien zu entwerfen zur Steigerung der Mehrwegquote und zur Entwicklung weiterer Lösungen für nachhaltige Packaging-Materialien und recyclingfähige Verpackungen.
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte die Zusammenarbeit mit reichweitenstarken Influencern aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Kunst und Lifestyle. Zu ihnen zählten Victoria Müller, Moderatorin, Bestseller-Autorin, Tierrechtsaktivistin und Gründerin des Fair-Fashion-Labels „The New Rose“ sowie Bachelorette-Finalist Max Adrio. Sie alle riefen im Vorfeld der Vernissage gemeinsam ihre Fans und Follower zur Teilnahme am Wettbewerb auf und steuerten eigene Kreationen bei.
Sandrina Karl hat keinen der ersten Plätze belegen können. Dennoch kann sie stolz darauf sein es unter die 100 Ausstellungswerke geschafft zu haben. Und so sind die Gewinner des Abends nicht nur die Preisträger, Teilnehmer und die Gäste. Gewinner ist auf lange Sicht gesehen die Umwelt, die an diesem Abend nicht zum letzten Mal im Mittelpunkt stand.
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