Die Plant Pack GmbH, ein Schwesterunternehmen der Nordgetreide GmbH, ist in die Pilotphase mit einem neuartigen Verpackungsmaterial gestartet. Es wird aus gepufftem Maisgrieß hergestellt, der als Reststoff der Lebensmittelproduktion anfällt. Das Produktionsverfahren haben Wissenschaftler an der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt.
Mit Plant Pack bekommen Hersteller und Händler eine nachhaltige Alternative zu bekannten Verpackungsmaterialien wie Styropor. Hergestellt aus gepufftem Maisgrieß, besitzt das neuartige Material ähnliche stoßdämpfende und wärmeisolierende Eigenschaften wie Styropor – ist dabei aber zugleich besser für die Umwelt. Denn Plant Pack wird zu 100 Prozent aus biobasierten Rohstoffen gefertigt und kann nach Gebrauch über die Bio-Tonne oder sogar auf dem heimischen Kompost entsorgt werden.
Mit dieser Kombination von Eigenschaften eignet es sich gut als nachhaltiger Ersatz für erdölbasierte Transport- und Produktverpackungen – etwa für Elektrogeräte – sowie zum Schutz temperatursensibler Waren aus den Bereichen Lebensmittel und Pharma.
Nachhaltig in Produktion und Entsorgung
Der spezielle Maisgrieß, aus dem das Material hergestellt wird, fällt in großen Mengen in der Maisverarbeitung an und ist nicht für die weitere Nutzung zur Lebensmittelproduktion geeignet. Mithilfe eines bewährten Verfahrens wird er gepufft und verändert dadurch seine Struktur.
Nach Zugabe eines organischen Bindemittels lassen sich daraus individuelle Formteile fertigen – diese können je nach Zweck perfekt an die jeweiligen Produkte angepasst werden und schützen so das Packgut optimal. Das Material erhält außerdem eine dünne Polymilchsäure-Schicht (PLA), die es feuchtigkeitsabweisend macht.
Nach der Verwendung zersetzt sich das Material in kurzer Zeit und kann daher industriell oder sogar im heimischen Garten kompostiert werden. Dabei gibt es nur die Menge an CO2 wieder in die Atmosphäre ab, die die Maispflanze ursprünglich während ihres Wachstums gespeichert hatte. Alternativ kann Plant Pack ebenso umweltfreundlich in der Biotonne entsorgt werden.
„Wir freuen uns sehr, mit Plant Pack endlich eine echte Alternative zu Styropor bieten zu können. Unser Verpackungsmaterial kann künftig an vielen Stellen erdölbasierte Materialien ersetzen und trägt dazu bei, den Verpackungsmarkt zukunftsfähig zu machen.“ Stefan Schult, Geschäftsführer der Plant Pack GmbH
Plant Pack ist vielseitig einsetzbar
Plant Pack kann in verschiedenen Bereichen zur Anwendung kommen, in denen bislang herkömmliche Verpackungsmaterialien wie Styropor eingesetzt werden. Seine Stoßfestigkeit macht es zur perfekten Transportverpackung für Haushaltsgeräte oder Möbel. Sie sind damit auf dem Weg vom Hersteller zum Händler und weiter zum Endkunden gut geschützt.
Auch als Inlay für Produktverpackungen macht das Material eine gute Figur. Da es sich zu passgenauen Formteilen fertigen lässt, bietet es jedem Produkt optimalen Schutz. Dank seiner wärmeisolierenden Eigenschaften eignet sich Plant Pack darüber hinaus auch als Liefer- oder Versandverpackung für temperatursensible Güter wie Lebensmittel und Pharmaprodukte.
Mit Partnern an der Seite
Die Plant Pack GmbH ist ein Schwesterunternehmen der Nordgetreide GmbH & Co. KG. Das norddeutsche Unternehmen mit europaweiter Marktpräsenz hat sich auf die schonende Verarbeitung von Getreide zu Lebensmitteln spezialisiert. Diese Nähe schafft Raum für Synergien: In der Produktion von Nordgetreide entstehen große Mengen des Reststoffs Maisgrieß, der nicht für die weitere Nutzung zur Lebensmittelproduktion geeignet ist und künftig für die Herstellung von Plant Pack genutzt wird.
Das Produktionsverfahren wurde von der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt und beruht auf einer patentierten Forschungsarbeit. Die Plant Pack GmbH hält die exklusiven Nutzungsrechte dieses Patents im Anwendungsbereich der Verpackungen für den europäischen Markt.
Plant Pack auf der Fachpack 2021: Halle 6, Stand 406
Quelle: Plant Pack