Die Forschungsinitiative PrintCYC hat weitere Erkenntnisse zur Förderung der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen durch Werkstoffrecycling erzielt. Unter anderem gelang es, aus PP-basierten Verpackungsfolien hergestelltes Rezyklat auf Thermoformmaschinen von Kiefel tiefzuziehen.
Mit PU-basierten Druckfarben konnten aus vollflächig bedruckten, PP-basierten Verpackungsfolien farbstabile, geruchs- und defektfreie Rezyklate durch mechanisches Werkstoffrecycling hergestellt und problemlos in Flachfolien eingearbeitet und bei niedrigerem Energieverbrauch auf Thermoformmaschinen von Kiefel tiefgezogen werden. Damit eröffnen sich Verpackungsherstellern künftig neue Verwertungsmöglichkeiten von post-industriellen bedruckten Folienabfällen und Potentiale für eine Zero-Waste-Produktion entlang der Wertschöpfungskette PP-basierter Verpackungen.
Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent
Aus den rezyklathaltigen PP-Flachfolien konnte Kiefel sowohl farbige Schalen als auch Becher erfolgreich auf den Maschinen der Serien KMD und KTR thermoformen. „Die Maschineneinstellungen mussten gegenüber der Verarbeitung von Neuware praktisch nicht geändert werden“, betont Olaf Tanner, Leiter Projekt- und Produktmanagement im Bereich Verpackung bei Kiefel. „Die Ausformung, Optik und Funktionalität der tiefgezogenen, rezyklathaltigen Verpackungen ist dabei so gut, dass sie eine echte Alternative zu Non-food-Verpackungen aus Neuware darstellen.“
Darüber hinaus konnten mit steigendem Rezyklatanteil Einsparungen von bis zu 20 Prozent der Heizenergie bei der Produktion der tiefgezogenen PP-Becher im Vergleich zu Virgin-Material beobachtet werden. Dieser Effekt kann durch Einsatz dunkelfarbiger Rezyklate durch die bessere Wärmeaufnahme sogar noch verstärkt werden. „Infolgedessen können wir unsere Maschinen mit einer kürzeren Heizzeit fahren“, ergänzt Tanner.
Quelle: Kiefel GmbH
Weitere Meldungen zum Thema Recycling

Recyclingwirtschaft schlägt Alarm – bvse mahnt Reformen an
Rezession, Anlagenstillstände, Preisdruck: Die Recyclingbranche schlägt bei der bvse-Jahrestagung Alarm. Präsident Forster fordert politische Rückendeckung – und warnt vor gefährlichen Exportbeschränkungen bei Sekundärrohstoffen. Besonders im Kunststoff- und Textilrecycling sieht der Verband akuten Handlungsbedarf.

Verpackungen im Gesundheitswesen „zentraler Hebel zur Plastik-Reduktion“
Die Studie zeige: Verpackungen sind nicht nur eine logistische Notwendigkeit, sondern ein entscheidender Ansatzpunkt für mehr Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.

Leonhard Kurz mit weltweit erster Recyclinganlage für rPET-Granulat
Erste Tests zur Herstellung von PET-Folien mit einem Recyclinganteil von etwa 40 Prozent verliefen erfolgreich.

European Aluminium fordert Exportgebühren
Getränkedosen, Schalen, Tuben und Folien lassen sich vergleichsweise einfach und hochwertig einschmelzen.

Plastics Value Chain fordert sofortige Maßnahmen
Mit einem dringenden Appell an die Politik hat die europäische Kunststoff-Wertschöpfungskette vor den Folgen der anhaltenden Branchenkrise gewarnt.

Italien erreicht 76,7 Prozent Verpackungsrecycling
Den Angaben zufolge stieg auch die Nutzung wiederverwendbarer Verpackungen leicht an.