project S&P: Fast alle Supermarktketten setzen auf diese Banderolen aus Papier

Gebündelte Zucchini mit Banderolen von project s&p (Bild: project S&P)
Gemüse wie beispielsweise Zucchini kann mit den Papierbanderolen gebündelt werden. So werden Plastikbeutel eingespart. (Bild: project S&P)

Viele Supermärkte verzichten mittlerweile auf Flowpacks oder Kunststoffschalen zum Verpacken von Obst und Gemüse. Banderolieren ist eine zeitgemäße Alternative. Der Kranenburger Anbieter project S&P hat sogar Bandmaterial aus Papier im Angebot. Auf der FachPack 2019 präsentierte er dafür einen neuen Banderolierer. Die Innovation: Das System verfügt über einen Wechselrahmen.

Nahezu alle Einzelhandelsketten verfolgen das Ziel, den Kunststoffanteil bei ihren Verpackungen zurückzudrängen und die Recycelbarkeit der Verpackungen zu erhöhen. Der Discounter Aldi mit seiner „Verpackungsmission“ will beispielsweise bis 2025 seine Verpackungsmenge um 30 Prozent reduzieren. Rewe wiederum verfolgt eine Verpackungsstrategie unter dem Motto „Vermeiden, verringern, verbessern“. Bereits bis Ende 2025 sollen bis zu 20 Prozent weniger Kunststoff verwendet werden.

Gerade in der Obst- und Gemüseabteilung können relativ leicht Kunststoffschalen oder Flowpacks eingespart werden. Banderolieren ist eine ressourcenschonende Alternative. Spitzpaprika, Bananen, Staudensellerie, Rhabarber und viele weitere Produkte können so dargeboten werden.
„Banderolen haben eine doppelte Funktion“, erläutert André Vois, Product Key Account Manager beim Banderoliermaschinenhersteller „project Service & Produktion GmbH“ (project S&P). Das Kranenburger Unternehmen stattet daher nahezu alle großen Supermarktketten mit Bandmaterialien und auch Banderolierern aus. Die neueste Produktentwicklung traf dabei voll ins Schwarze. Das Modell „Proband V 1000“ ist nach Angaben von Vois der erste Banderolierer mit Wechselrahmen, der alle Banderolenbreiten von 25 bis 60 Millimetern und in unterschiedlichen Bandstärken von 35 bis 210 Mikrometern verarbeiten kann. Die Innovation wurde auf der FachPack 2019 erstmals gezeigt und wird seit Oktober 2019 an die Kunden ausgeliefert. „Das Interesse an dem neuen Proband V 1000 war größer, als wir es erwartet hatten“, bilanziert Vois.

Papierbanderolen von project s&p im Supermarkt (Bild: project S&P)

Nahezu alle großen deutschen Supermarktketten werden von project S&P mit den Papierbanderolen beliefert, die weniger als fünf Prozent Kunststoff enthalten. (Bild: project S&P)

Auch Kunststoffbänder werden verarbeitet

Der Proband V 1000 verarbeitet herkömmliche Kunststoffbänder, ist aber unter anderem besonders optimiert für die Verarbeitung von Papierbändern. Diese bilden ein weiteres Glanzlicht im Produktportfolio von project S&P: Seit einiger Zeit bietet das 2001 gegründete Unternehmen seinen Kunden bereits lebensmittelgeeignete Banderolen aus Papier mit integrierter Siegelfähigkeit an. Dieses Papier kann ganz normal dem Papierrecyclingkreislauf zugeführt werden, weil sein Kunststoffanteil weniger als fünf Prozent beträgt. Das sei außergewöhnlich, sagt André Vois. Das Banderolenmaterial wird bei project S&P auch nach Kundenanforderung individuell Lieferantencodes, Verpackungsdaten, dem Produktgewicht und weiteren Informationen bedruckt.

Bei der Entwicklung des kompakten, kostengünstigen Systems habe man auf die einfache Bedienbarkeit geachtet, hebt André Vois hervor. Denn Banderolieren sei bei den Zulieferbetrieben oft noch Handarbeit. Die Mitarbeiter stellen die zu verarbeitenden Produkte in die Maschine ein, lösen den Prozess aus und entnehmen das fertig verpackte Bündel wieder. Gefragt sind mithin ein leicht verständliches Bedienkonzept und die Möglichkeit, die Anlagen schnell für die Verarbeitung anderer Produkte umzurüsten.

Servietten, gebündelt mit Papierbanderolen von project s&p (Bild: project S&P)

Nicht nur Gemüse kann mit den Papierbanderolen gebündelt werden. Hier werden verschiedene Serviettenpackungen zusammengefasst und dabei eine Kunststoffumverpackung eingespart. (Bild: project S&P)

Produktidee wurde in wenigen Monaten umgesetzt

Die Umsetzung der Produktidee ging rasch, freut sich Vois: „Wir haben die Entwicklung sehr schnell realisiert. Nach knapp sechs Monaten hatten wir den Banderolierer fertig.“ Erste Testeinsätze bei Kunden verliefen erfolgreich. Das Interesse war schon vor dem offiziellen Produktstart groß.
Die Bedienung des Proband V 1000 ist tatsächlich unkompliziert. Die Maschinenbediener legen die Spulen mit den zuvor bei project S&P bedruckten Bändern ein und wählen – je nach den Maßen des Packgutes – den passenden Rahmen, der ohne Werkzeug an den Banderolierer montiert wird.

Die Maschineneinrichter haben zuvor am farbigen Touchscreen die wichtigsten Materialdaten konfiguriert. Für die Bediener bleibt nur noch, das Bandmaterial mit der Schnellfädeleinrichtung einzuführen und am Touchscreen auf Start zu drücken. 25 bis 27 Takte pro Minute sind je nach Bogengröße möglich. Nahezu alle zwei Sekunden kann also neues Packgut eingesetzt werden.

Neben dem einzigartigen Wechselrahmen haben die Ingenieurinnen und Ingenieure von project S&P viel Know-how in die Bandführung investiert. Maschineneinrichter sehen dies unter anderem daran, dass sie Bandspannung flexibel festlegen können. Mit der Fixlängenfunktion lässt sich wiederum millimetergenau die Länge einer Banderole bestimmen. Der Nutzen dieses Features: Bänder werden um das Produkt gelegt, dann mit einem Umkehrschub gespannt und passgenau verschweißt.

Banderolierer Proband V 1000 (Bild: project S&P)

Der Banderolierer Proband V 1000 ist optimiert für die Verarbeitung von Papierbandmaterial. Mit seinem einzigartigen Wechselrahmen eignet er sich für die Verarbeitung verschiedener Banderolenbreiten und -stärken. (Bild: project S&P)

Nicht sichtbar, aber deswegen nicht weniger spektakulär ist die Art und Weise, wie die Bänder durch den Rahmen um das zu umwickelnde Produkt geleitet werden. Statt jeder Menge Walzen ist im Wechselrahmen eine Art Transportband installiert, auf dem das Band mit einer gezielt erzeugten Luftverwirbelung fixiert wird. „Durch diese konstruktive Besonderheit vermeiden wir statische Aufladungen“, weiß André Vois.

Ultraschallschweißkopf wurde selbst entwickelt

Beim Zusammenfügen der Bänder setzt project S&P auf Ultraschallweißtechnologie. Dabei entsteht keine Hitze und sie ist besonders gut für das Papier mit dem Kunststoffanteil geeignet. Die Kunststoffpartikel werden per Ultraschall verschmolzen und sorgen für den nötigen Halt. Project S&P hat sogar die Sonotrode für die Ultraschallschweißeinheit selbst entwickelt.

Der Einsatz des Banderolierers ist nach André Vois Angaben nicht auf den Lebensmittelbereich begrenzt. Auch Anfragen aus der Holz verarbeitenden Industrie, der Wäscherei- und der Pharmabranche gab es schon. Man realisiere Anlagen als Stand-alone-Systeme oder als Modul in vollautomatisierte Umgebungen.

www.project-ae.com