Relics: Zweites Leben für altes Porzellan

Relics Behälter aus recyceltem Porzellan
Die offenporigen Eigenschaften des gesinterten Materials sorgen für längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse. (Bild: Georgia von le Fort)

Relics sind puristische Behälter zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Eine Berliner Produktdesignerin stellt sie aus recycelten Porzellanabfällen her und will die nachhaltige Lösung jetzt zur Marktreife bringen.

Georgia von le Fort sagt, sie arbeite gerne mit Porzellan. Für ihre Bachelorarbeit an der Universität der Künste in Berlin hat sie nun eine Methode entwickelt, um Porzellanscherben durch Mahlen und Versintern wieder zu einem festen Material zu verbinden.

Die Designerin stellt daraus Relics her – Gefäße aus recyceltem Porzellan, die aufgrund ihrer Festigkeit und Porosität eine längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse erlauben. Das Design der Behälter macht sich dabei die offenporigen Eigenschaften des gesinterten Materials zunutze.

Relics recyceltes Porzellan

(Bild: Georgia von le Fort)

Ein geriffelter Einlegeboden aus demselben Material saugt durch seine poröse Struktur kaltes Wasser aus dem Wasserhahn auf und sorgt dann in dem Gefäß dafür, dass der Innenraum abkühlt und die Luftfeuchtigkeit steigt.

Durch den physikalischen Prozess der Verdunstungskälte sorgen Relics damit auch außerhalb des Kühlschranks für eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln. Das feuchte Klima in den Gefäßen schützt zudem bestimmte Gemüsearten vor der Austrocknung.

Relics bieten Lagermöglichkeit für frische Lebensmittel

Die puristischen Gefäße können auch ohne einen gewässerten Boden genutzt werden. Dann herrscht ein dunkles, luftiges, trockenes Klima bei Raumtemperatur, das eine Lagermöglichkeit für frische Lebensmittel bietet, die kälteempfindlich sind, ihr Aroma durch Kälte verlieren oder kurzfristig reifen müssen.

Die für die Abschlussarbeit entwickelten Prototypen wurden in der Werkstatt der Universität unter großem Aufwand produziert. Jetzt möchte die Designerin gemeinsam mit ihrer Schwester Relics zur Marktreife bringen. Dabei hilft ein Berliner Start-up-Stipendium, das Georgia von le Fort kürzlich bekommen hat.

Designerin Georgia von le Fort

(Bild: Georgia von le Fort)

„Aktuell suchen wir nach einem Produzenten für die industrielle Fertigung unserer Gefäße und sind bereits mit einem Porzellanhersteller im Gespräch. Ziel ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit – wir sind gespannt, was die Zukunft uns bringen wird!“ Georgia von le Fort 

Die nachhaltige Produktlösung wurde im letzten Jahr für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design nominiert und schaffte es unter die Finalisten.