Die PrintCYC-Initiative untersucht den Einfluss von Druckfarben auf die Recyclingfähigkeit von Kunststofffolien, den Recyclingprozess, die Qualität der Regranulate und deren Verarbeitbarkeit. Zurzeit konzentriert sich die Initiative auf die Auswirkungen von Pigmenten auf den Recyclingprozess.
Dabei hat die Initiative herausgefunden, dass neben anorganischen auch organische Standardpigmente für den Flexo- und Tiefdruck gut recycelbar sind und Rezyklate ermöglichen, die mit Neuware vergleichbar sind. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten der Wiederverwendung in verschiedenen Folien- und Verpackungsanwendungen.
Das PrintCYC Konsortium wurde 2019 gegründet, um die Kreislauffähigkeit von bedruckten polyolefinbasierten Verpackungsfolien durch evidenzbasierte Industrieversuche zu fördern. Akteure der Initiative sind die führenden Maschinenhersteller Brückner Maschinenbau, Erema, Kiefel und PackSYS Global, der Druckfarbenhersteller hubergroup Print Solutions und Profol, einer der Marktführer für PP-Gießfolien.
Der Einfluss von Pigmenten auf die Rezyklierbarkeit
Anfang dieses Jahres startete PrintCYC in die nächste Projektphase und untersuchte den Einfluss von Pigmenten auf die Recyclingfähigkeit von bedruckten Verpackungsfolien. Anorganische Pigmente sind meist temperaturstabil und sollten daher ohne Zersetzung recycelbar sein. Organische Azo-Pigmente, wie die meisten Standard-Rot- und Gelbpigmente, sind jedoch temperaturempfindlicher und können sich in kritische Komponenten aufspalten. Die Pigmente Gelb (Pigment Yellow 17) und Rot (Pigment Red 57:1) sind handelsübliche Standardpigmente für den Flexo- und Tiefdruck und wurden deshalb für die Recyclingversuche ausgewählt.
Beide Pigmenttypen zeigten eine hervorragende Rezyklierbarkeit und führten zu geruchs- und fehlerfreien, farbstabilen PP-Rezyklaten. Die Materialeigenschaften der gefärbten Rezyklate wurden technisch und analytisch untersucht. Nach dem ersten Recycling-Durchlauf stellte PrintCYC bei den Materialeigenschaften keine bedeutenden Unterschiede zu Neuware fest. Die positiven Ergebnisse eröffnen vielfältige Möglichkeiten der Wiederverwendung in verschiedenen Folien- und Verpackungsanwendungen.
Quelle: hubergroup
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