S.A.M. Kuchler entwickelt Lösung für das Instore-PrePacking

Mehrlagenverpackungen punkten beim Verbraucher. (Bild: S.A.M. Kuchler)

Die Frischetheke ist das Herzstück jeder Metzgerei und jedes Supermarkts. Doch das Kaufverhalten und der Fachkräftemangel fordern neue Lösungen. Eine Antwort darauf kann das Instore-PrePacking sein. Genau dafür hat S.A.M. Kuchler Electronics gezielt eine kompakte und automatisierte Aufschnitt- und Verpackungslösung entwickelt, die das Potenzial hat, die Branche zu verändern.

Supermärkte und Metzgereien stehen vor einer zentralen Herausforderung: Personalmangel zwingt viele Betriebe zu eingeschränkten Öffnungszeiten oder zur Schließung der Theke. Gleichzeitig erwarten Kunden hochwertigen, frischen Aufschnitt ohne lange Wartezeiten. Schließlich ist die Ware von der Theke ein zentrales Differenzierungsmerkmal vom Supermarkt zum Discounter. Instore-PrePacking macht das vollautomatische Schneiden und Verpacken von Wurst- und Käsewaren direkt im Markt oder in der Metzgerei möglich. Damit können Produkte hygienisch und effizient für die Bedientheke vorbereitet werden.

Aufschnitt- und Verpackungsmaschinenspezialist S.A.M. Kuchler ist auf moderne Thekenlösungen spezialisiert. Die Wurzeln des österreichischen Familienunternehmens gehen auf Fritz Kuchler zurück, der 1962 die weltweit erste automatische Aufschnittmaschine entwickelte und damit die Lebensmittelbranche revolutionierte. Bereits vor mehr als 60 Jahren wollte er im Unternehmensnamen die Automatisierung zeigen: S.A.M. steht für sine (ohne) auxilio (mühsame und kraftaufwendige Hilfe) manus (der Hand). Heute wird das Unternehmen von Valentina und Constantin Kuchler in zweiter Generation geführt. Die beiden setzen die Tradition der Innovation fort. Mit zahlreichen patentierten Technologien steht S.A.M. Kuchler Electronics für die Entwicklung effizienter und innovativer Lösungen für Metzgereien, Supermärkte und die Lebensmittelindustrie.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der hohen Fertigungstiefe des Unternehmens. Alle Maschinen werden am Standort in Klagenfurt, Österreich, entwickelt und produziert – von der Fräserei über die Dreherei, die eigene Elektronikfertigung und die Montage aller mechanischen und elektronischen Komponenten. Zudem verfügt das Unternehmen über eine eigene Entwicklungsfirma vor Ort.

Zuletzt entstand eine neue Maschine: die PX3 MAP. Sie wurde entwickelt, um eine platzsparende, kosteneffiziente und automatisierte Lösung für das Schneiden und Verpacken zu bieten. Diese Maschine revolutioniert den Markt, indem sie diese Prozesse nahtlos integriert, wodurch nicht nur Personal entlastet, sondern auch die hohe Qualität der Produkte gesichert wird.

Die Zukunft der Bedientheke ist automatisiert und passt auf zwei Meter (PX3 MAP). (Bild: S.A.M. Kuchler)

Frisch geschnitten im Markt

Der gesamte Prozess vom Schneiden bis zur fertigen Verpackung erfolgt vollautomatisch. Das spart Zeit und garantiert ein konsistentes Ergebnis in höchster Qualität. Durch die Schutzatmosphäre bleibt der Aufschnitt deutlich länger frisch als in herkömmlichen Verpackungen. Zusätzlich bietet die Maschine auch die Möglichkeit, Produkte vakuumverpackt anzubieten, wodurch ihre Einsatzmöglichkeiten noch vielseitiger werden.

Die PX3 schneidet bis zu 150 Packungen in der Stunde und verpackt sie automatisch. Diese Verpackungslösung reduziert Verluste und steigert die Effizienz. Und sie punktet zusätzlich durch hohe Flexibilität: Innerhalb kürzester Zeit kann die Maschine problemlos zwischen unterschiedlichen Produkten, Schnittbildern, Vakuumierung oder Begasung wechseln. So kann schnell und bedarfsgerecht produziert und täglich ein abwechslungsreiches Sortiment angeboten werden.

Im Vergleich zu industriellen Sliceranlagen, die für die Massenproduktion konzipiert und mit hohen Investitionskosten verbunden sind, arbeitet die PX3 MAP auch bei kleinen Mengen sehr effektiv. Und im Gegensatz zu großen Produktionsanlagen benötigt die kompakte All-in-one-Lösung nur zwei Meter Stellfläche und passt auf jede Theke.

Mehrlagenverpackung: eine Erfindung aus dem Hause Kuchler

Die Maschinen von S.A.M. Kuchler Electronics setzen unterschiedliche Verpackungskonzepte, alle basierend auf der bewährten Mehrlagenverpackungstechnologie, um. Je nach Maschinentyp und Einsatzbereich kommen unterschiedliche Varianten zum Einsatz: Die PX3 produziert klassische SamPaks. Das sind mehrlagige Aufschnittverpackungen, die ohne Gas oder Vakuum auskommen. Der Aufschnitt wird direkt auf der Theke automatisch geschnitten und hygienisch verpackt. Jede Lage lässt sich einzeln öffnen, wodurch die Produkte länger frisch bleiben. Die transparente Verpackung sorgt dafür, dass Qualität und Frische auf den ersten Blick sichtbar sind.

Die PX3 MAP ergänzt dieses Konzept um zusätzliche Technologien und produziert MapPaks (mit Schutzatmosphäre) sowie VacPaks (vakuumverpackt). Diese Varianten bieten eine längere Haltbarkeit.

Ein besonderes Highlight ist das BioSamPak: eine transparente, mehrlagige Verpackung aus kompostierbarer Zellulose, entwickelt für frische, feuchte Produkte wie Wurst und Käse. Diese Innovation wurde im eigenen Haus konzipiert. S.A.M. Kuchler hält dafür ein europaweites Patent, da es sich um die erste transparente Feinkostverpackung aus Holzfasern handelt, die auch bei feuchten Lebensmitteln einsetzbar ist.

Es können auch Papier mit Beschichtung und wie hier beim BioSamPak kompostierbare Folien zum Einsatz kommen. (Bild: S.A.M. Kuchler)

Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche Betriebstypen

Die PX3 MAP überzeugt durch ihre Vielseitigkeit und lässt sich flexibel einsetzen. Sie produziert nicht nur Verpackungen unter Schutzatmosphäre, sondern kann Produkte auch vakuumverpackt anbieten. Somit eignet sie sich hervorragend für differenzierte Anforderungen:

  • Direkt im Markt kann die Maschine auf der Theke oder in einem Nebenraum genutzt werden, um täglich frisch verpackte Aufschnittware für die Bedientheke zu produzieren.
  • Dank der Schutzatmosphärenverpackung können Handwerksbetriebe ihre Waren in höchster Qualität und mit verlängerter Haltbarkeit an Supermärkte liefern oder Verkaufsautomaten bestücken.
  • Ein hochwertiges Aufschnittsortiment kann von Supermarktketten zentral für verschiedene Filialen vorbereitet und mit einem einheitlichen Erscheinungsbild geliefert werden.

Neben der Prozessoptimierung bietet die PX3 MAP auch wirtschaftliche Vorteile. Theken können geöffnet bleiben. Durch den reduzierten Personaleinsatz amortisiert sich die Investition schnell, während die längere Haltbarkeit der Produkte dazu beiträgt, Umsatzverluste zu minimieren. Zudem trägt die mehrlagige Verpackung zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei. Der Kunde entnimmt nur die jeweils benötigte Portion, und der Rest bleibt bis zum Verbrauch hygienisch versiegelt. Dadurch trocknet keine geöffnete Packung mehr aus.

 Supermärkte und Metzgereien setzen auf Innovation

„Wir denken Technik aus der Sicht des Handwerks. Denn wer die Praxis kennt, entwickelt anders. Unsere Lösungen müssen drei Anforderungen gleichzeitig erfüllen: Sie sollen den Kunden gefallen, den Maschinenbedienenden die Arbeit erleichtern und sich für die Kaufleute rechnen“, bringt es Valentina Kuchler, Geschäftsführerin S.A.M. Kuchler Electronics, auf den Punkt.

Metzgermeister und Geschäftsführer Martin Krasser und seine Frau Kathleen aus der Metzgerei Ruckdeschel. (Bild: S.A.M. Kuchler)

Ein erfolgreiches Beispiel für den Einsatz der PX3 MAP ist die Metzgerei Ruckdeschel in Wunsiedel. Der Betrieb suchte nach einer Möglichkeit, seine in der Traditionsmetzgerei selbst produzierten Produkte effizient und haltbar zu verpacken, ohne Kompromisse bei der Frische und beim Geschmack einzugehen.

“Wir haben erkannt, dass vorverpackte Ware der Schlüssel für den Lebensmitteleinzelhandel ist. Durch die Zusammenarbeit mit S.A.M konnten wir diesen Bereich für uns erschließen und beliefern mittlerweile mehrere Tante-M-Läden. Wir planen, einen eigenen Hybridladen zu eröffnen, der rund um die Uhr geöffnet ist, und diesen mit vorverpackter Ware zu bestücken.“

Martin Krasser, Metzgermeister und Geschäftsführer.

Für die Fachleute ist die kompakte Bauweise der Maschine sehr wichtig. Sie schneidet genau die richtige Stückzahl, entlastet das Personal und steigert die Effizienz erheblich. Jede Woche werden dort derzeit etwa 1.000 Packungen gefertigt.

Auch Edeka Hayunga setzt an allen seinen Standorten zusätzlich zu den S.A.M.-PX3-Maschinen, die frisch im Markt schneiden und verpacken, auf die PX3 MAP. Die Maschine wird zentral genutzt, um hochwertige Rohschinkenpackungen mit längerer Haltbarkeit zu produzieren.

Für Betriebe, die sich auf die Herausforderungen kommenden Jahre vorbereiten wollen, ist Instore-PrePacking kein Trend: Es ist die Zukunft der modernen und kundenfreundlichen Lebensmittelverarbeitung an der Frischetheke.