Stärker als die gesamte Wirtschaft sind die Umsätze in der deutschen Papier- und Folienverarbeitungsindustrie gewachsen. Entsprechende Zahlen präsentierte der Wirtschaftsverband Papierverarbeitung (WPV) Ende März. Das stärkste Wachstum lieferten Verpackungen aus Papier, Karton, Pappe und Folien.
Das vierte Jahr in Folge freute sich gemäß der Daten des Statistischen Bundesamts die Papier, Karton, Pappe und Folien verarbeitende Industrie über kräftiges Umsatzwachstum. Laut WPV ist der Umsatz mit Papier- und Pappewaren 2018 gegenüber 2017 um 4,5 Prozent auf 18,96 Milliarden Euro gestiegen. Damit lag das Wachstum der Branche deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 1,5 Prozent.
Inlandsumsätze als Wachstumstreiber
Das Wachstum fand einen leicht stärkeren Niederschlag bei den Inlandsumsätzen. Sie lagen 2018 bei 13,7 Milliarden Euro und damit um 5,1 Prozent höher als noch 2017. Die Auslandsumsätze stiegen im selben Zeitraum um 2,7 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro. Die Branchen-Exportquote ist damit leicht auf 26,3 Prozent zurückgegangen, wobei rund 70 Prozent der Branchen-Exporte in die Länder der Eurozone gehen. Das entspricht einer um vier Prozent gestiegenen absoluten Summe von 3,5 Milliarden Euro, hat der WPV ermittelt. Die Umsätze ins sonstige Ausland stagnierten bei 1,49 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit Verpackungen aus Papier, Karton, Pappe und Folien (PPK) hat 2018 gegenüber 2017 noch deutlicher um 6,2 Prozent zugelegt und ist auf 11,40 Milliarden Euro gestiegen. Dabei lagen die Inlandsumsätze mit 8,85 Milliarden Euro sogar um sieben Prozent über dem Vorjahr. Die Auslandsumsätze mit PPK-Verpackungen sind hingegen nur um 3,7 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro gestiegen. Dies entspricht einer gegenüber 2017 weiter gesunkenen Exportquote von 22,3 Prozent.
83.734 Mitarbeiter arbeiten in der Papier-und Folienverarbeitung
In den Unternehmen der deutschen Papier-und Folienverarbeitung waren im vergangenen Jahr jahresdurchschnittlich 83.734 Mitarbeiter beschäftigt, was einer weiteren Zunahme von 2,3 Prozent gegenüber 2017 entspricht.
Ganz ungetrübt stellt der WPV die Aussichten der Branche nicht dar. Die Kostensituation sei schwierig. Das betreffe vor allem die Lohn-, Energie- und Logistikkosten. Sorgen bereiten der Branche auch internationale Handelskonflikte und der drohende „Brexit“.