Trinseo erwägt Schließung der Polystyrol-Produktion in Schkopau

Bild: Trinseo

Der US-Kunststoffhersteller Trinseo prüft die Stilllegung seiner Polystyrol-Produktion am Standort Schkopau. Damit reagiert das Unternehmen auf die anhaltend schwierige Lage der europäischen Chemieindustrie. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Trinseo PLC, Anbieter von Spezialmateriallösungen mit Sitz in Wayne, Pennsylvania, hat ein offizielles Informations- und Konsultationsverfahren mit dem Betriebsrat der Trinseo Deutschland GmbH eingeleitet. Gegenstand ist die mögliche Schließung der Polystyrol-Produktion im Werk Schkopau und eine anschließende Verlagerung der verbleibenden Kapazitäten an den Standort Tessenderlo in Belgien. Nach Angaben des Unternehmens könnte dieser Schritt eine jährliche Ergebnisverbesserung von rund 10 Millionen US-Dollar bewirken.

Hintergrund: schwierige Rahmenbedingungen für Chemieproduktion in Europa

Trinseo begründet die Überlegungen mit der seit Jahren angespannten Lage der europäischen Chemiebranche. CEO Frank Bozich verwies auf schwache Endmarktnachfrage, hohe Energiepreise und wachsende Importe aus Asien. Diese Faktoren setzten die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produktionsstandorte zunehmend unter Druck.

„Diese Entscheidungen sind nie leicht“, sagte Bozich. „Uns ist bewusst, dass sie das Leben unserer Kolleginnen und Kollegen betreffen. Unser Fokus liegt auf einem respektvollen und sicheren Übergang.“

Weitere Maßnahmen in Europa

Parallel dazu schließt Trinseo seine Produktion von Methylmethacrylat (MMA) und Acetoncyanohydrin (ACH) in Italien. Beide Anlagen sollen bis Ende 2025 stillgelegt werden. Künftig will das Unternehmen MMA-Rohstoffe von Drittanbietern beziehen. Insgesamt erwartet Trinseo durch die europäischen Umstrukturierungen jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 30 Millionen US-Dollar.

Quelle: Trinseo