Welches Modell wirkt? Nährwertkennzeichnungen im Praxistext

Nährwertkennzeichnungen aus Verbraucherperspektive : EDEKA-Verbund startet Praxistest (Bild: EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG)
Nährwertkennzeichnungen aus Verbraucherperspektive (Bild: EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG)

Torte, farbliche Kennzeichnung oder Wegweiser: Über das richtige Modell einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel wird seit Monaten in Deutschland diskutiert. EDEKA, als erster Vollsortimenter, und Netto Marken-Discount, als erster Discounter, bieten den Kunden jetzt die Chance, sich selbst ein Bild zu machen und drei der meistdiskutierten Modelle auf ihre Tauglichkeit zu testen: Den Nutri-Score, das Modell des Max-Rubner-Instituts (MRI) sowie das des Lebensmittelverbands Deutschland (vormals BLL).

Ab Ende August 2019 bringen EDEKA und Netto Marken-Discount ausgewählte Eigenmarkenartikel aus unterschiedlichen Warengruppen in die Regale, die auf der Vorderseite nach einem dieser drei Systeme gekennzeichnet sind. Beeinflussen diese das tatsächliche Kaufverhalten der Kunden? Diese Frage steht im Fokus des rund dreimonatigen Tests, dessen Ziel es ist, die Entwicklung verbrauchernaher Lösungen für mehr Transparenz und Orientierung bei der Lebensmittelauswahl voranzutreiben.

Der Praxistext

Jeweils 16 Eigenmarkenartikel in den Märkten von EDEKA und Netto Marken-Discount werden mit einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung versehen. Ausgewählt wurden besonders beliebte und verkaufsstarke Artikel aus unterschiedlichen Warengruppen – darunter bewusst auch Fertiggerichte und Snacks.

Mit dem Nutri-Score werden beispielsweise Paprika-Chips, Lasagne, Thunfisch-Pizza, Hühnerfrikassee oder Nudelauflauf gekennzeichnet. Das Modell von MRI sowie des Lebensmittelverbands Deutschland (vormals BLL) finden sich unter anderem auf Kochschinken, Bandnudeln, Tilsiter, Buttertoast, Mehrkornbrötchen, Schoko-Röllchen oder Pralinen.

Anhand einer Beobachtung des Kaufverhaltens, eine mögliche Änderung dessen sowie einer Analyse der Verkaufszahlen aller Artikel, erhofft sich der EDEKA-Verbund wertvolle Impulse, um die Erwartungen der Kundinnen und Kunden noch besser zu verstehen und bei der zukünftigen Entwicklung verbrauchernaher Lösungen zu berücksichtigen.

Der EDEKA-Verbund engagiert sich nach eigenen Angaben umfassend für eine ausgewogene Ernährung der Verbraucher in Deutschland – unter anderem durch eine konsequente Reduktion des Zucker-, Salz- und Fettgehalts seiner Eigenmarken. Grundlage dafür  ist eine fundierte Verbraucherbildung. Vielfältige Angebote – von Bildungsinitiativen in Kitas und Schulen bis hin zu Ernährungsberatern in den Märkten – sollen den Verbraucher helfen, sich ausgewogen zu ernähren. Die Kaufentscheidung spielt dabei eine wichtige Rolle: Nur eine transparente Information erlaube es dem aufgeklärten Verbraucher, wirklich die ausgewogenere Wahl zu treffen.

EDEKA und Netto Marken-Discount begrüßen daher grundsätzlich die Einführung einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen. Um den möglichen Nutzen und die Akzeptanz eines solchen Systems aber realistisch zu bewerten, müssen authentische Erfahrungswerte aus der Lebenswelt der Verbraucher einbezogen werden. Als erste Handelsunternehmen ergreifen nun EDEKA und Netto die Initiative und starten einen Praxistest unter realen Bedingungen.

Quelle: obs/EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG