Erste Tests erfolgreich: Joghurt-Becher aus 100 Prozent Recycling-Material

(Bild: Madele / Shutterstock)

Das Ziel war von Beginn an klar: Aus recyceltem Polystyrol sollen Verpackungen für Lebensmittel hergestellt werden. Bisher ist das Kunststoff-Recyclat noch nicht für Lebensmittel-Anwendungen zugelassen. Verpackungshersteller Greiner Packaging sieht sich allerdings in der Lage, einen Joghurt-Becher aus 100 Prozent recyceltem Material zu produzieren. Entsprechende Versuche in der Schweiz seien erfolgreich verlaufen, teilt das Unternehmen mit.

Mit dem K3 Joghurt-Becher ist Greiner schon seit Längerem am Markt. Er besteht aus einer umweltfreundlichen und attraktiv bedruckbaren Karton-Kunststoff-Kombination. Genau dieser Becher ist nun Gegenstand eines Projektes, das Greiner Packaging in der Schweiz durchgeführt hat. Das Unternehmen möchte mit dieser Entwicklung die hervorragende Recycling-Fähigkeit von Polystyrol (PS) unterstreichen.

Aus recyceltem PS sollen Verpackungen für Lebensmittel entstehen. Bei diesem Projekt wurde nun zum ersten Mal 100 % mechanisch recyceltes PS mit 100 % Recycling-Karton kombiniert. Das Ganze wurde für die typischen Schweizer Dual-Joghurt-Packs getestet. Die Ergebnisse sind nach Auskunft des Unternehmens vielversprechend.

Aktuell im Test: Dual-Joghurt-Packs mit 100 % mechanisch recyceltem PS (Bild: Greiner Packaging)

Erstmals 100 % mechanisch recyceltes PS verarbeitet

In Tests hat PS seine ausgezeichnete Eignung für mechanisches Recycling mit hohen Reinheitswerten bewiesen. Tatsächlich erreicht mechanisch recyceltes PS Reinheitswerte von 99,9 % und hat damit das Potenzial, Lebensmittelstandard zu erreichen. Dieses in den Tests verwendete Kunststoff-Rezyklat r-PS ist im Moment zwar noch nicht für Lebensmittel-Anwendungen zugelassen, dennoch sieht Greiner Packaging in den ersten Versuchen den Beweis, dass man schon heute in der Lage ist, Joghurt-Becher mit 100 % mechanisch recyceltem PS zu produzieren. Die Zertifizierung des Materials sei bereits in Arbeit.

„Nur mit dem Engagement vieler Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette kann am Ende das Ziel der Zulassung für 100 % mechanisch recyceltes PS bzw. dessen Verfahren für den Kontakt mit Lebensmitteln erreicht werden. Im Moment stehen unsere ersten Tests gemeinsam mit einem Kunden in der Schweiz im Fokus unserer Aktivitäten zu diesem Thema“
Tobias Strasser, Managing Director am Greiner Packaging Standort in Diepoldsau, Schweiz

Zustande kam dieses Projekt über die SCS-Initiative (Styrenics Circular Solutions), die die Kreislaufwirtschaft für Styrolkunststoffe realisieren möchte. Dabei stehen im Moment die Vorteile der Nutzung von mechanisch recyceltem PS im Fokus: Ein niedriger CO2-Fußabdruck dank nachhaltiger Materialien sowie die Etablierung geschlossener Material-Kreisläufe. Das heißt, dass keine Mischung mit Neumaterial notwendig ist – und damit ein nachhaltiges Gesamt-Konzept problemlos realisiert werden kann.