Vom ersten Heft zum Multichannel-Magazin

Unser Jubiläum ist auch ein Anlass, noch einmal auf die Anfänge zu schauen. Vor 20 Jahren erschien die erste Ausgabe des packaging journal mit vielen, teils auch heute noch aktuellen Themen. Wir haben darüber mit Verlagsgründerin Elke Latuperisa gesprochen und einen Blick ins erste Heft geworfen.

Bis 2002 war der Kölner ella Verlag mit dem Reisemagazin „Reisen exclusiv“, dem Geheimtipplieferanten für Niederländer „Duitsland Magazine“ und der Publikumszeitschrift „Weihnachtsmarkt“ auf Touristikthemen spezialisiert. Eine Verpackungszeitschrift war also ein echter Ausreißer im Unternehmensportfolio. „Wir haben damals das packaging journal ins Leben gerufen, weil sich zu der Zeit ein anderer Verlag von einem Verpackungstitel getrennt hat“, erzählt Verlagsgründerin Elke Latuperisa. „Den Titel haben wir mit dem packaging journal ersetzt – mit fachlicher Hilfe eines Redakteurs, der die Branche gut kannte.“

Es sei ein mutiger Schritt gewesen in einer Zeit, „in der mehr Magazine aufgrund sinkender Anzeigenumsätze eingestellt werden müssen, als neue Titel auf den Markt kommen“, schreibt der damalige Chefredakteur in seinem ersten Editorial. Die erste Ausgabe beweise aber, dass es auch im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2002 möglich sei, ein Fachmagazin zu launchen.

"Das packaging journal war nie offizielles Organ eines Verbands, denn es war uns immer wichtig, unabhängig zu sein."
Elke Latuperisa
Verlagsgründerin

Als erstes deutsches Fachmagazin veröffentlichte das packaging journal jeden Beitrag mit einem englischsprachigen Summary. „Das war unser Service vor allem für nichtdeutschsprachige Messebesucher, bei denen wir auf diese Weise Interesse an den ausstellenden Unternehmen und ihren Produkten wecken wollten.“ Seit Anfang 2022 werden die Summarys durch komplette englischsprachige Beiträge ersetzt, abrufbar über einen QR-Code im Heft, der in einen eigenen englischsprachigen Bereich der Website führt. Die Leserschaft ist bereits begeistert.

Ein Blick ins erste Heft

Bereits in Ausgabe eins ging es um innovative Etikettenlösungen, Barrierematerialien, um die Eröffnung einer Recyclinganlage für PET-Flaschen, um Verpackungsdesign und Marktdaten, etwa aus dem Fachverband Faltschachtelindustrie. Der Fokus war jedoch ein anderer: Etiketten mit Metalliceffekten oder Reliefdruck waren damals gefragt ebenso wie Multilayer-Hybridlösungen aus Kunststoff und Karton oder hauchdünne Polymerbeschichtungen, die Kartons fit für den Einsatz als Verpackung für empfindliche Lebensmittel machen sollten.

Ein Topthema, das die heutige Berichterstattung dominiert, fehlte jedoch komplett: die Nachhaltigkeit. Einzig Zukunftsforscher Matthias Horx nutzte den Begriff in einem Beitrag mit dem Titel „Aufbruch ins Human-Touch-Zeitalter“. Darin betrachtet der Trendforscher die Vermenschlichung der Technik als Haupttrend der technologischen Entwicklung des 21. Jahrhunderts. Die modernen Technologien zu zähmen und an die menschlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen, sei die Kernherausforderung und eine große Chance für intelligente, smarte Unternehmen. Smarte Technologien müssten aber das Prinzip Nachhaltigkeit beachten, indem sie keine unerwünschten Folgewirkungen an Umwelt, Psyche oder Körper hinterlassen. Ein durchaus immer noch aktuelles Statement.

In allen Kanälen unterwegs

Die Printausgabe ist heute längst nur noch ein Teil des Portfolios. Seit Jennifer Latuperisa-Andresen Mitte 2019 den ella Verlag von ihrer Mutter übernommen hat und Jan Malte Andresen neuer Chefredakteur des packaging journal wurde, hat man das digitale Angebot immer weiter ausgebaut und um neue Formate erweitert. Beispielsweise versorgt die Redaktion die Branche täglich mit Onlinenews, nicht nur auf der eigenen Website, auch auf Facebook, Twitter, Xing und sehr erfolgreich mit rund 15.000 Followern auf LinkedIn.

Als erstes Verpackungsmagazin berichtete das packaging journal regelmäßig mit bewegten Bildern, angefangen vom TV-Magazin über Gespräche mit Branchenexperten wie Gunda Rachut (Zentrale Stelle Verpackungsregister), Jörg Deppmeyer (Duales System Deutschland), Rüdiger Goetz (Peter Schmidt Group) oder Kim Cheng (Deutsches Verpackungsinstitut) bis hin zu Talkrunden mit Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden zu Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Kunststoffe – live übertragen und später jederzeit abrufbar auf der Website und bei LinkedIn. Außerdem liefert das packaging journal als Kooperationspartner der Messe Düsseldorf alle Beiträge für das interpack Magazin Tightly Packed und steckt bereits jetzt in den Vorbereitungen zum großen Messe-Live-TV im kommenden Mai.

„Es hat damals lange gedauert, bis das packaging journal in der Branche etabliert war“, resümiert Elke Latuperisa. „Aber ich habe noch nie ein Projekt angefangen und dann wieder aufgegeben.“ Eine Beharrlichkeit, die sich ausgezahlt hat.

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