Ruediger Goetz - Peter Schmidt Group
Unboxing, unperfect, unbedingt nachhaltig. Fragt man Ruediger Goetz nach Trends, ist kein Halten mehr. Kein Wunder: Trends zu finden und sie umzusetzen, ist sein tägliches Geschäft. Ruediger Goetz ist Managing Director bei Deutschlands umsatzstärkster Marken- und Designagentur, der Peter Schmidt Group (PSG) in Hamburg.
Verpackung nennt er „multisensorische Markenkommunikation“. Gäbe es sie nicht, man müsste sie erfinden. Ein Gespräch auch über Perfektion, die sich im Unperfekten zeigt.

Herr Goetz, Sie haben einmal gesagt, gäbe es noch keine Verpackung, man müsste sie erfinden. Hätten Sie sie gerne erfunden?

Wie oft denken Sie sich denn, man hätte sie auch besser erfinden können, oder hat man bis hierhin alles richtig gemacht?
Sie sagen, Verpackungen sind dann am erfolgreichsten, wenn sie Empathie ausdrücken. Wie bekommt man Empathie in eine Verpackung oder auf die Verpackung?
Das ganze Interview im packaging journal TV Talk
Wenn Sie sagen, Verhalten hat sich verändert, sind wir bei Trends. Und wenn es um Verhaltensveränderungen geht, sind wir wahrscheinlich bei dem Trend schlechthin, der Nachhaltigkeit. Steht sie auch für Sie ganz oben auf der Liste?
Wenn Sie sagen, Verhalten hat sich verändert, sind wir bei Trends. Und wenn es um Verhaltensveränderungen geht, sind wir wahrscheinlich bei dem Trend schlechthin, der Nachhaltigkeit. Steht sie auch für Sie ganz oben auf der Liste?

Wenn wir über Nachhaltigkeit reden, geht es oft darum, weniger Verpackung zu nutzen. Wie schwer macht das Ihre Arbeit? Wie bekommt man Design und viel Aufmerksamkeit auf weniger Verpackung?
Die Kommunikation mit Verbrauchern ist ein wichtiges Thema. Es gehört eigentlich ja auch wieder mehr Information auf die Verpackungen, um zu erklären, warum es jetzt weniger Verpackung ist und was das Gute an meiner Verpackung ist. Damit wird der Platz noch geringer.

Machen wir es doch mal konkret. Nachhaltigkeit der große Trend. Was sind noch Verpackungstrends jetzt zum Ende dieses Jahres, zum Ende der Pandemie? Wo gehen die Trends hin? Was erwartet uns im kommenden Jahr?
Welche weiteren Trends sehen Sie?
Das ist etwas, was für Design eine tolle Chance ist, mit der Dreidimensionalität einer Umverpackung so zu arbeiten, dass innen wie außen ein Moment der Überraschung entsteht. Über Designelemente Dramaturgie aufzubauen und das nicht nur als notwendiges Übel zu betrachten. Solange wir Verpackung brauchen und haben, kann man damit kreativ umgehen, bis das Verpackungsmaterial dann langfristiger genutzt wird oder ein Teil der gesamten Erfahrung auch darstellt. Ein weiterer Aspekt, der uns beschäftigt, ist das Thema New Food. Wir haben ja eine ganze Reihe von neuen Kategorien, die gerade im Bereich der Unverträglichkeit, aber auch im Bereich eher ideologisch geprägten Konsumverhaltens, wie zum Beispiel vegan zu essen, entstehen. Da entstehen neue Kategorien und Codes.
Zugleich werden Kategoriecodes aus bestehenden Kategorien weiterentwickelt, verändert oder dürfen zum Teil gesetzlich gar nicht verwendet werden, weil es Restriktionen gibt. Das ist spannend und eine tolle kreative Spielwiese für uns. Welche neuen Signale können wir aufbauen, die eine Kategorieidentifikation ermöglichen und trotzdem gleichzeitig basische Themen wie Appetit und Qualität ausdrücken? Die aber gleichzeitig differenziertes Potenzial für die Marke darstellen. Da gibt es momentan, würde ich sagen, viele Möglichkeiten, kreative Spielwiesen und ich bin gespannt, welche neuen Nahrungskategorien noch entstehen. Es gibt viel zu tun und das ist speziell für uns gut so.
Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viele kreative Spielwiesen. Herzlichen Dank für das Gespräch!
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