Bereits seit 1819 wird bei Püttner in Schlammersdorf in der Oberpfalz gebraut. Immer wieder wurde angebaut und modernisiert und in diesem Jahr zum 200. Geburtstag der Brauerei in einen neuen Flaschenkeller mit Inspektion, Füller und Etikettiermaschine investiert. Johannes Püttner entschied sich z. B. für eine Markl-Maschine mit 30 Füllventilen. Er kann damit bis zu 10.000 Flaschen in der Stunde füllen.
Als Matthias Barthelmann im Jahr 1992 für seine Brauer- und Mälzerlehre zur Brauerei Püttner in Schlammersdorf stieß, da brauten sie ein Pils, ein Helles und ein Export. Seither hat sich für den Mittelstandsbetrieb sehr viel verändert: Elf Biere gibt es das ganze Jahr, mit „F-16“, „Rauschgoldbengel“ und „Hulapülu“ drei Saisonbiere. Dazu einmal am ersten Wochenende des Monats ein kleines, aber ganz spezielles „Monatsfassl“.
Barthelmann, mittlerweile auch Edelbrand-Sommelier, braut Biere, die lange in Sherry- oder Cognac-Fässern reifen, und seit Kurzem brennt er auch noch Whisky. Natürlich werden auch fünf alkoholfreie Getränke abgefüllt. Das Ganze mit einer seit Jahren kontinuierlich erneuerten Sudhaus- und Abfülltechnik.
In diesem Jahr leistete man sich einen neuen Flaschenkeller: Inspektionsmaschine, Transportbänder, Füller samt doppeltem Verschließaggregat sowie Etikettierer.
„Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, wo wir weiter wachsen wollen, speziell in Richtung Nürnberg und Bayreuth, dazu müssen wir unsere innovativen Biere aber auf einem sehr hohen Qualitätsniveau abfüllen. Daher auch dieser neue Flaschenkeller mit dem Markl-Füller als Herzstück“, erläutert Johannes Püttner.
Füller für den Mittelstand
Peter Markl entwickelt und fertigt seit 30 Jahren, mittlerweile mit 30 Mitarbeitern, in großzügigen Produktionsräumen in Reichenbach Kienleiten, zwischen Regensburg und Cham im Bayerischen Wald dort Füll- und Verschließmaschinen.
„Wir konstruieren und bauen ganz gezielt Füllmaschinen und Verschließer sowie Transportanlagen für den Getränkemittelstand: robust, solide, zuverlässig und einfach zu bedienen. Mein Ziel ist immer eine erstklassige Qualität für den Leistungsbereich ab 1.500 bis hin zu 15.000 Flaschen in der Stunde“, erläutert Peter Markl.
Im Gegensatz zu Mitbewerbern baut er spezielle und individuelle Anlagen – von Einzelmaschinen bis hin zu kleinen Serien mit zehn Stück – für kleine und mittelständische Betriebe, die nicht heruntergeregelt, sondern für diesen Leistungsbereich perfekt ausgelegt sind.
Zudem fertigt das Unternehmen mit Ausnahme der Antriebe alles selbst. „Daher gewähren wir auch eine sehr lange Garantie und können bei Ersatzteilen ganz schnell reagieren und liefern“, unterstreicht Markl. Seine Anlagen eignen sich ideal für alkoholfreie Softdrinks, Mineralwässer und Säfte, aber natürlich vor allem für Bier.
Herausragend sind dabei die extrem niedrigen Sauerstoffaufnahme- und CO2-Verbrauchswerte. „Wir füllen für unsere mittelständischen Kunden Glas- wie auch PET-Flaschen, wir transportieren die Flaschen auf unseren eigenen Bändern durch die Linie. Seit einiger Zeit fertigen wir auch sehr erfolgreich Dosenfüller, die in ganz Europa im Einsatz sind“, berichtet Markl.
Verarbeitet werden bei der Brauerei Püttner 0,5 Liter fassende braune Euro- sowie 0,33-Liter braune Gourmet-Flaschen mit Kronenkorken, für die alkoholfreien Getränke weiße 0,5-Liter-Euro-Flaschen mit Schraubverschluss.
„Wir brauchen ja keinen riesigen Füller, voll mit Computern, ausgerüstet für Fernwartung oder für ein umfangreiches Betriebsdatenerfassungssystem. Wir brauchen einen Füller, der sehr zuverlässig von der Menge und den Sauerstoffwerten her füllt, der einfach zu bedienen und für unsere Größe ausgelegt ist. Unsere Entscheidung für Markl haben wir nicht bereut“, beschreibt Johannes Püttner seine Anforderungen.
Abfüllen genau nach Bedarf
Aus dem Drucktank wird das Bier zur Markl Füll- und Verschließmaschine „Bavaria“ vom Typ „30/6/6 VKL“ mit 30 Füllventilen mit Langrohr, sechs Kronenkorken-Stempeln und sechs Verschraubköpfen für Schraubverschlüsse gepumpt. Sie punktet mit kompletter Edelstahlausführung und arbeitet nach dem Langrohr-Gegendruck-Füllprinzip.
Aufgrund der speziellen Markl-Spanngasführung in Verbindung mit einer einfachen Vorevakuierung sowie einer sehr kurzen Strecke zwischen Füllen, Hochdruckeinspritzung zum Aufschäumen und Verschließen erreicht die Maschine extrem niedrige Sauerstoffaufnahmewerte im Füllvorgang von 0,01 mg/l. Im Gegensatz zur doppelten Vorevakuierung wird hierbei auch nur 60 Prozent der üblichen CO2-Menge verbraucht.
Die hygienisch gestalteten Füllventile sind innen poliert und vereinfachen so die Reinigung. Gemeinsam mit dem sehr effektiven CIP-Reinigungssystem sorgen sie für größtmögliche Hygiene. „Für unsere Kunden ist es wichtig, dass in ihren Maschinen so wenig Mikroelektronik wie möglich verbaut ist und sie trotzdem technisch auf dem neuesten Stand der Technik sind“, betont Inhaber Peter Markl.
Zuverlässig und technisch ausgereift
Johannes Püttner entschied sich für eine Markl-Maschine mit 30 Füllventilen. Er kann damit bis zu 10.000 Flaschen in der Stunde füllen, im Normalfall fahren er und seine Mitarbeiter mit einer Leistung von 8.000 Flaschen in der Stunde. An den wöchentlich drei bis vier Fülltagen werden nach ein paar Stunden die Sorten und damit auch die Etiketten und die Flaschentypen gewechselt.
„Die Umstellung am Füller ist völlig problemlos, da die Flaschen alle gleich hoch sind. Wenn wir von Kronenkorken- auf Schraubverschluss bei den AfG umstellen, geschieht dies mit wenigen Handgriffen.“
Für Püttner war sehr wichtig, dass die Maschine zuverlässig und technisch ausgereift ist und er und seine Mitarbeiter selbst, ohne Techniker des Herstellers, eingreifen und umstellen können. Dennoch hat der Füller alles, was auch die elektronischen aufweisen.
Er regelt die Leistung des Inspektors eines anderen Herstellers, das passt exzellent zusammen, und er ist voll CIP-fähig, also rasch und einfach zu reinigen. „Die Markl-Maschine erfüllt alle unsere Wünsche. Sie füllt exakt und ohne Störungen. Daher sind wir sehr zufrieden“, bringt es Püttner auf den Punkt.
Lange Tradition – viel Innovation
Bereits seit 1819 wird in den Mauern des damaligen Gutshofes von Schlossbesitzer Freiherr von Hirschberg Bier gebraut. Im Jahr 1862 kauft Andreas Püttner die Brauereirechte, sein Sohn Johann baut dann ein eigenes Brauereigebäude. Ab den 1960er-Jahren folgten unter den Inhabern Josef und Ottilie Püttner der Bau eines Zweigerätesudhauses, des Gärkellers für untergärige Biere und der Bau der Abfüll- und Lagerhalle samt neuer Flaschenfüllerei.
Am 6. Juni 1992 wird das bis heute in Betrieb befindliche, vollautomatische Zweigerätesudwerk mit einer Ausschlagmenge von 62 Hektolitern in Betrieb genommen. Der Ausstoß beträgt aktuell 7.000 Hektoliter. Das Jahr 1992 war auch der Startschuss für die innovativen und „anderen“ Biere der Brauerei, Barthelmann hat „freie Hand“ beim Ausprobieren und Experimentieren mit verschiedensten Brauhefen und Hopfensorten.
Zudem kreiert er gemeinsam mit Christine Püttner diverse Schnapsspezialitäten. Es folgen weitere Modernisierungen, neue Reifeboxen für Weizenbiere, eine Premixanlage für die Limonaden sowie der Ausbau der alten Kellergewölbe zum Whisky-Reifekeller.
Alles nach dem Reinheitsgebot – und doch ganz anders
Neben dem „normalen“ Hellen und Pils gibt es in der kleinen Oberpfälzer Brauerei, die mit eigenen Lastwagen im Radius von 50 Kilometern in private Haushalte, zu Getränkemärkten oder in Gaststätten liefert, zahlreiche Spezialitäten.
Etwas ganz Besonderes ist „Hulapülu“, ein obergäriges, naturtrübes Sommer-Weißbier, das so schmeckt, wie es heißt: hopfenaromatisch, goldgelb leuchtend, spritzig, intensiv fruchtig und duftend nach Mango, Zitrone, Stachelbeere und Maracuja. Hinzu kommt noch der „Rauschgoldbengel“, ein dunkler Sherry-Bock, der sechs Monate im frisch entleerten Sherry-Barrique-Whiskyfass, das vorher fünf Jahre mit Pedro Ximenez belegt war, reifte.
Nach der Fassreifung kommt der Bock als kastanienfarbige, kräftige Spezialität in die Flasche. Dieses Jahr wird es ein „Cognac-Bock“ sein. Ganz neu in der Püttner-Bierfamilie ist das nach uraltem Rezept gebraute Vollbier „Einfach’s“ – so sagt der Oberpfälzer, wenn er in der Gastwirtschaft ein Helles möchte, das „Einfach’s“ ist quasi der Einstand von Püttner-Sohn Jeremias am Ende seiner Brauerlehre.
„Alle unser Biere sind streng nach dem Reinheitsgebot gebraut, ich probiere einfach gerne aus mit verschiedenen Hopfen aus Spalt und der Hallertau, Malz aus der Oberpfalz und unterschiedlichsten Hefen“, erklärt Matthias Barthelmann.