Die Hydac International GmbH, Sulzbach/Saar, wollte eine vollkommene Transparenz über Kosten und Bestände der eigenen Lademittel und Kundenbehälter erreichen, um Verbesserungspotenziale aufzudecken und die Logistikkosten zu reduzieren. Das gelingt dank einer Behältermanagementsoftware von EURO-LOG.
Der Aufbau eines zentralen Behälterpools für die einheitliche Verwaltung aller Behälter war eine wichtige Grundlage für mehr Transparenz über die konzerneigenen Gitterboxen, Kleinladungsträger (KLT) und Paletten, da die Behälter in vielen unterschiedlichen Systemen verwaltet wurden. Die Harmonisierung der Logistikprozesse der verschiedenen Werke sollte eine neutrale Bewertbarkeit ermöglichen. Im Wareneingang wurde der Einsatz von Mobile Devices geplant, um manuelle Datenerfassungsprozesse zu automatisieren.
Übergreifende Behälterbewegungen mit Dreiecksbeziehungen konnten in den bestehenden Systemen nicht abgebildet werden. Es bestand keine Klarheit über Behälterkosten, Bestände, Wege und Verbindungen zwischen den einzelnen Hydac-Niederlassungen und den beteiligten Partnern. Das führte zu unnötigen Lagerkosten, da es ungenutzte Bestände gab und andererseits häufig Behälter, jährlich beispielsweise tausende Kleinladungsträger (KLT), zugekauft werden mussten. Außerdem war ein hoher Schwund an Gitterboxen und bei anderen Behältertypen zu verzeichnen.
Gesucht und gefunden
Zum Anforderungsprofil der neue Lösung gehörten ein webbasiertes, intuitiv bedienbares Tool, die Abbildung interner und externer Behälterkreisläufe, die Automatisierung der Behälterbuchungen, die Anbindung an Kundenportale sowie eine hohe Flexibilität und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Das Behältermanagement von EURO-LOG bildet die unternehmensübergreifenden Behälterbewegungen ab, bietet Echtzeitzugriff für alle Partner, bindet mobile Lösungen wie dem Digitalstift oder Apps ein, unterstützt bei der Minimierung der Behälterverluste und -zukäufe, integriert Kunden- und Lieferantensysteme und ist dank Einbindung z. B. von RFID zukunftssicher.
Die Lösung in der Praxis
Die verschiedenen Hydac-Werke haben dank der webbasierten Lösung Zugriff auf sämtliche Behälterdaten in einem zentralen System, das die Behälterbewegungen von Hydac, seinen Lieferanten, Kunden und Logistikdienstleistern abbildet. Bestände, Behälterkosten und -bewegungen sind für alle Beteiligten in Echtzeit verfügbar. Durchlaufzeiten und Verweildauer der Behälter können für alle Tauschpartner transparent verfolgt werden. Nur die tatsächlich verwendeten Ladungsträger werden gebucht, sodass Prozessabweichungen sofort auffallen. Die Lieferanten und Logistikdienstleister von Hydac nehmen aktiv am Prozess teil: Sie haben Zugriff auf das Tool und können Behälter buchen. Durch das einheitliche Behältermanagementsystem kann das Unternehmen nun die relevanten Logistikprozesse übergreifend steuern und auswerten. Der Behälterschwund und der Zukauf neuer Behälter konnten so nachhaltig gesenkt werden.
Einbindung von Mobile Devices
Im Wareneingang wurden mit der Einbindung des Digitalstifts die Prozesse erheblich erleichtert und verkürzt. Die ausgefüllten Papierformulare müssen nicht mehr manuell eingelesen werden, sondern werden automatisch übertragen und elektronisch archiviert. Dank der Schrifterkennung liest der Digitalstift die ausgefüllten Formulare. Zukünftig werden auch Mobile Devices mit der Behältermanagement-App (BMS-App) eingesetzt, um die Abläufe weiter zu automatisieren und damit zu vereinfachen.
„Durch die Kombination aus Behältermanagement und Digitalstift haben wir die administrativen Prozesse deutlich verkürzt“, sagt Thomas Kraft, Leiter Logistik, Hydac Verwaltung GmbH.
Automatisierter Abgleich mit Lieferantenportalen
Das Unternehmen tauscht in der Zusammenarbeit mit seinen Kunden verschiedenste Behältertypen aus. Bei einigen dieser Kunden ist die Behälterbuchung in deren Portalen Vorschrift. Zuvor war dies ein manueller Aufwand, der viel Zeit in Anspruch nahm. Durch modernste Agententechnologie wurden die Lieferantenportale von einigen großen Kunden angebunden. Die obligatorische tägliche Buchung der korrekten Anzahl von Behältern ist mit dem Behältermanagementsystem nun automatisiert möglich. Alle Partner sehen die gleichen Daten und haben einen gemeinsamen Datenbestand. Differenzen in den Konten werden direkt angezeigt, sie können direkt im System abgestimmt werden, was eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Tauschpartnern ermöglicht.