Besucher- und Ausstellerrekord auf der „drinktec“: gutes Investitionsklima für die Getränkebranche

Sidel präsentierte in Halle A6 verschiedene kombinierte Abfüll- und Etikettierlösungen. (Bild: Messe München)
Sidel präsentierte in Halle A6 verschiedene kombinierte Abfüll- und Etikettierlösungen. (Bild: Messe München)

Sehr zufrieden zeigten sich Veranstalter, Aussteller und Besucher der „drinktec“ in München. Die Getränkebranche demonstrierte, dass sie optimistisch in die Zukunft blickt. Auf nahezu jedem zweiten Stand ging es auch um Verpackungs- und Abfülltechnik, Packstoffe und Verpackungsdesign. Stark im Kommen: PET-Technologien für Brauereiprodukte und „Liquid Food“.

Über „die beste drinktec aller Zeiten“ freute sich Volker Kronseder, Vorsitzender des „drinktec“-Fachbeirats und Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung „Getränkemaschinen und Molkereitechnik“, im Rückblick auf die Messe, die vom 11. bis 15. September 2017 wieder zum Anziehungspunkt für alle wurde, die sich für Getränkeproduktion und die damit verbundenen Branchen interessieren. 76.000 Besucherinnen und Besucher aus 170 Ländern zählte die Messe München während der fünf Messetage. Sie trafen auf 1.749 Aussteller aus 80 Ländern. Alle vorgenannten Zahlen entsprechen Bestmarken.

Zu sehen waren auf der „drinktec“ auch Abfüllanlagen wie hier von der Tyrolon-Schulnig GmbH.

Zu sehen waren auf der „drinktec“ auch Abfüllanlagen wie hier von der Tyrolon-Schulnig GmbH. (Bild: Messe München)

Während der alle vier Jahre ausgerichteten Messe trafen optimistisch gestimmte Besucher auf ebenso erwartungsfroh in die Zukunft blickende Aussteller. Das Investitionsklima im Markt ist gut. Bei den Aussteller- und Besucherbefragungen prognostizierten jeweils über 60 Prozent aus beiden Gruppen, dass sie von einer zukünftig noch besseren Marktentwicklung ausgingen. Jeder zweite Besucher plant, die Investitionen für sein Unternehmen binnen eines Jahres zu erhöhen, und zwar um durchschnittlich 23,7 Prozent. Prozessoptimierung, Automatisierung und die zu erwartenden Entwicklungen in der „Industrie 4.0“ waren die bestimmenden Themen, zu denen auf den Messeständen Lösungen gesucht und angeboten wurden. Kein Wunder, landete doch bei einer Befragung im Vorfeld der Messe „Steigender Wettbewerbs-/Kostendruck“ mit 43,7 Prozent auf Platz 1 der größten geschäftlichen Herausforderungen.

Mittwoch und Donnerstag sind die stärksten Besuchertage

„Mittwoch und Donnerstag sind immer unsere stärksten Besuchertage“, erläutert Johannes Manger, PR-Referent der Messe München, das Besucherverhalten, „der Montag war eher verhalten. Allerdings waren an diesem Tag trotzdem 2.000 Besucher mehr da als vor vier Jahren.“ Dass sich am ersten Messetag noch keine Besuchermassen übers Messegelände schieben, erklärt Manger mit der Reiseplanung der Gäste. Sie disponierten ihren Aufenthalt oft für die späteren Messetage und wollten auch vom attraktiven touristischen Angebot Münchens profitieren – nicht zuletzt planen sie oft den Besuch des gleichzeitig stattfindenden Oktoberfests mit ein.

Keine „drinktec“ ohne Verpackungstechnik

Keine „drinktec“ ohne Verpackungen, Verpackungstechnik und Verpackungsdesign: Nahezu jeder zweite Stand wartete mit Angeboten aus diesen Bereichen auf. Bei den Verpackungsmaschinen zeigten gleich mehrere Aussteller die Vorteile von mehreren, miteinander verketteten Maschinen. Palettierer, Fördereinrichtungen, Pack- und Abfüllmaschinen sowie Etikettier- und Direktdruckanlagen werden zu kompletten Funktionsblöcken kombiniert. Das kam an. Die Hälfte der Besucher gab an, wegen der Abfüll- und Verpackungstechnik auf die „drinktec“ gekommen zu sein. 97 Prozent der Befragten waren mit dem präsentierten Angebot in diesem Bereich zufrieden. Immer noch 22 Prozent der Messekunden interessierten sich für Behältnisse und Packmittel – und waren auch mit diesem Angebot sehr zufrieden.

Diese Getränkeverpackungen zeigte die „Tetra Pak Dairy & Beverage Systems AB“ in Halle A6.

Diese Getränkeverpackungen zeigte die „Tetra Pak Dairy & Beverage Systems AB“ in Halle A6. (Bild: Messe München)

Bei Verpackungen und Behältnissen werden „Industrie 4.0“-Technologien bereits stark nachgefragt. Denn der Trend geht zu immer individueller produzierten und verpackten Produkten, deren kosteneffiziente Herstellung ein hohes Maß an intelligenter Automatisierung erfordert. Befragt, welche Konsumtrends ihre Investitionen beeinflussten, setzten die im Vorfeld der Messe befragten, registrierten Besucher diesen Sachverhalt mit 20,1 Prozent auf Platz 3. Auf Platz 4 folgte mit „PET-Verpackungen“ ein Aspekt, der auf der „drinktec“ immer breiteren Raum einnimmt.

Großes Interesse an PET-Technologien

Bereits traditionell widmet sich eine eigene Halle, der „PETpoint“ mit 11.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, den PET-Technologien für Brauereiprodukte und „Liquid Food“. Erstmals ausgerichtet wurde dieses Mal hingegen die Konferenz „PETnology Europe“. Mehr als 30 Redner beleuchteten auf dieser Veranstaltung der „tecPET GmbH“ Themen, die in Verbindung mit PET stehen. Von der Wiederverwertung über das Verpackungsdesign und Barrieretechnologien bis hin zu Materialersparnis und weiteren Nachhaltigkeitsthemen war alles dabei. Auch das neue Angebot kam bei den Besuchern an. Zehn Prozent der Messebesucher bestätigten auf Nachfrage, dass sie den Konferenztitel kannten und sich dafür interessierten.

Bei FMT in Halle B4 wurde ein Transportsystem für Getränkedosen gezeigt.

Bei FMT in Halle B4 wurde ein Transportsystem für Getränkedosen gezeigt. (Bild: Messe München)

„Wir sind begeistert von der Internationalität und Kompetenz der Besucher“, ließ sich Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands „Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen“, in der Messebilanz der Messe München zitieren. 67 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland, berichtete Johannes Manger, Projekt-PR-Referent bei der Messe München, im Gespräch mit dem „packaging journal“. Ebenso bestätigte sich ein Trend, den die Veranstalter bereits bei den vorigen „drinktec“-Messen ausgemacht haben: Die Besucher bleiben meist mehrere Tage. Die „drinktec“ sei eben eine „Arbeitsmesse“, stellte Christoph Klenk, CEO der Krones AG, die Besonderheit der 66 Jahre alten Branchenschau heraus. Besucher nähmen sich Zeit für ihren Messebesuch. Durchschnittlich 2,2 Tage schaut jeder Gast auf der Messe vorbei, sagt Johannes Manger. Wobei der Anteil der Eintagesgäste nur 42 Prozent betrage; alle anderen blieben also deutlich länger, als es der Durchschnittswert vermuten lasse.

Spezialschauen zogen zusätzliche Besucher auf die „drinktec“

Zum Erfolg der „drinktec“ haben auch die in die Messe integrierten Spezialschauen beigetragen. Die Premiere der Weintechnologiemesse „SIMEI“ unterm „drinktec“-Dach erwies sich als Volltreffer. 17.480 Besucher interessierten sich laut Besucherstatistik vor allem für den Bereich Wein, Sekt und Spirituosen. Eine weitere Premiere war die „PRO FachHandel“. Auch die Leitmesse des gesamten deutschen Getränke- und Conveniencefachhandels fand erstmals im Rahmen der „drinktec“ statt. Gut besucht war abermals die „oils + fats“ in Halle 10.1. 10.700 Besucher – und damit 2.000 mehr als vor vier Jahren – kamen wegen dieser Schau mit 49 Ausstellern zur Messe.