An der Wiener „Graphischen“, einer berufsbildenden höheren Schule, können junge Menschen neben dem Abitur auch gleich eine Ausbildung in einem Medienberuf machen. Zwei Absolventinnen aus dem Bereich Druck- und Medientechnik haben als Abschlussarbeit eine Verpackung für Schnittblumen entwickelt und wurden für ihr Diplomprojekt jetzt ausgezeichnet.
Die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, kurz „die Graphische“ genannt, ist die einzige ihrer Art in Österreich, an der Schüler Abitur machen und gleichzeitig in Grafik- und Kommunikationsdesign, Fotografie und audiovisuelle Medien, Multimedia oder Druck- und Medientechnik ausgebildet werden. Die Ausbildung schließt mit einem Projekt ab, das mit Partnern aus der Wirtschaft durchgeführt wird. Im Fall des Diplomprojekts Innovase von Annelie Leonhart und Christina Wu war Fleurop Interflora Austria mit an Bord.
![Bild von einer Blumenvase aus Karton](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2022/07/1-1-2-1024x555.jpg)
“Wir haben für unsere Diplomarbeit eine Verpackung entwickelt, in der Schnittblumen gut geschützt transportiert werden können, die aber danach nicht einfach entsorgt wird, sondern einen Zweitnutzen hat. Unsere Idee war es daher, die Verpackung als Vase zu benutzen. Dafür wird sie innen mit einer wasserundurchlässigen Hülle aus Steinpapier ausgekleidet.“
Annelie Leonhart
Das wasserfeste Innenleben kann vor der Entsorgung problemlos von der Kartonverpackung getrennt werden. Bevor die Verpackung aber im Altpapier landet, kann sie noch eine Weile als Aufbewahrungsbehälter genutzt werden.
“Wir haben zwei Versionen von Innovase entwickelt: eine kommerzielle Version, die einfach zusammengesteckt werden kann, und eine High-Budget-Version, die etwas aufwendiger gestaltet ist und über einen Bajonettverschluss verfügt. Sie ist für festliche Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstage gedacht. Das Hauptaugenmerk der kommerziellen Verpackung sollte auf der alltäglichen Nutzung liegen und fokussiert mehr auf die Nachhaltigkeit. Bei der High-Budget-Version haben wir den visuellen Eindruck und die Ästhetik in den Vordergrund gestellt.“
Christina Wu
![Bild von zwei jungen Frauen, die hinter einem Tisch mit Kartonvasen stehen.](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2022/07/Christina-Wu_Annelie-Leonhart-576x1024.jpg)
Beide Versionen sind durch ihre sechseckige Wabenstruktur für den Transport gut stapelbar. „Wir wollten vor allem eine Verpackung entwickeln, die man einfach und schnell auffalten kann und die gleichzeitig stabil und haltbar ist.“ Beide Versionen kommen ganz ohne Kleber aus und werden nur zusammengesteckt.
Das Projekt hat gute Chancen, von Fleurop Interflora Austria realisiert zu werden. Das Unternehmen war nicht nur Sponsor, sondern auch Auftraggeber für Innovase. „An unserer Schule ist es üblich, dass jede Diplomgruppe einen Auftraggeber für ihr Projekt und auch weitere Sponsoren sucht. Und unser Projektbetreuer Walter Rauscher war uns eine große Hilfe bei der Umsetzung des Projekte und eine tolle Unterstützung.“ Der österreichische Verein Druck- und Medien (VDM) hat das Projekt Innovase jetzt als bestes Diplomprojekt mit einem goldenen Gutenberg und einer Siegerprämie ausgezeichnet.
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