Bobst hat jetzt auf der drupa seine neuesten Lösungen und strategischen Partnerschaften vorgestellt. Beide zielen darauf ab, die gesamte Verpackungsproduktion zu vernetzen und damit durchgängige Arbeitsprozesse zu ermöglichen.
„Wir realisieren unsere Vision, die Zukunft der Verpackungswelt auf Basis der Säulen Vernetzung, Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit zu gestalten“, so Jean-Pascal Bobst, CEO der Bobst Group. „Mit unseren Lösungen können Verpackungsdrucker und -hersteller ihre Prozesse digitalisieren und diese gleichzeitig auf eine nachhaltigere Zukunft ausrichten. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit branchenführenden Unternehmen, schließen neue Partnerschaften und gehen auf unserem Weg kontinuierlicher Innovation und Weiterentwicklung stetig voran.“
So zeigt das Unternehmen auf der Messe mit der Digital Master 55 eine neue digitale, speziell auf die Faltschachtelproduktion ausgelegte All-in-One-Plattform. Sie vereint den Druck und die Weiterverarbeitung zu einer durchgängigen Lösung für die Herstellung hochwertiger Verpackungen bei kurzen Produktionszeiten. Damit eröffnet sie in der Herstellung kleiner bis mittelgroßer Auflagen neue Möglichkeiten.
Bei einer Geschwindigkeit von 100 m/min kombiniert die Digital Master 55 Druck, Veredelung, Qualitätskontrolle und Stanzen zu einem Inline-Prozess, der kürzeste Produktionszeiten garantiert und unter den verfügbaren Druck- und Weiterverarbeitungslösungen die günstigsten Gesamtbetriebskosten bietet. Mit der neuen Maschine wird es sogar möglich, Bestellungen am gleichen Tag auszuliefern.
Indem sie eine Just-in-Time-Produktion ermöglicht, minimiert sie den Bedarf an umfangreichen Lagerbeständen und großen Lagern. Diese Plattform, die über vollständige Inline- und automatisierte Druckanpassungsfunktionen und Qualitätskontrolle verfügt, ist ideal für Auflagen bis zu 6.000 B1-äquivalenten Bögen, bei denen die Produktionszeit um bis zu 80 Prozent verkürzt und die Kosten für Kleinauflagen gesenkt werden können, während gleichzeitig Abfall, Logistik und Ausfallzeiten, die für herkömmliche Produktionsprozesse erforderlich sind, entfallen.
Digitalisierung und Automatisierung mit Bobst Connect
Zu den neuen Funktionen von BOBST Connect – das Unternehmen entwickelt diese Cloud-basierte digitale Plattform für die Steigerung der Produktivität stetig weiter – zählen umfassende neue Möglichkeiten für die Maschinenüberwachung. Sie erlauben hier detaillierte Dateneinsichten, wie man sie bislang nicht kannte. Gleichzeitig ermöglicht das Performance-Management Einblicke in die Maschinen-, Schicht- und Arbeitsleistung sowie in den Energieverbrauch. Anhand dieser Informationen können Verpackungshersteller ihre Nachhaltigkeit und ihre Kosten optimieren.
Für Etikettenhersteller präsentiert Bobst erstmals sein neues Digital Front End (DFE) 3.0., das später im Jahr verfügbar sein wird. Es ermöglicht Kunden den Echtzeit-Zugriff auf Daten, Ressourcen und Workflow-Templates – von überall und jederzeit. Das Farbmanagement kann zentral gesteuert und in der Cloud gemeinsam genutzt werden. Seine web-basierte Schnittstelle unterstützt mehrere Nutzer an mehreren Standorten.
Verbesserungen für die Kalibrierung und Qualitätskontrolle
Bobst hat Accucheck für seine Narrow-Mid-Web-Lösungen um zusätzliche Möglichkeiten erweitert. Sie erhöhen die Produktivität und bieten neue Automatisierungsfunktionen. Zu den Verbesserungen zählen die automatische Einstellung der Parameter für jeden Auftrag und die Synchronisierung der Auftragswarteschlange. Damit werden die Rüstzeiten in der Qualitätskontrolle mit Accucheck auf Null reduziert. Im Ergebnis können Kunden jetzt alle Aufträge ohne zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand prüfen. Dieses Leistungsmerkmal ist branchenweit einzigartig.
Zu den Verbesserungen bei der Kalibrierung zählt eine neue Funktion, die konsistente Farben sicherstellt. Der Prozess ist jetzt für alle Farben automatisiert und beansprucht nur noch einen Bruchteil der bisherigen Zeit. Gleichzeitig verbessert eine weitere neue Funktion im Fall verstopfter oder fehlgelenkter Düsen die automatische Düsenkompensation.
Neue Generation von UV-Tinten für den Digitaldruck
Bei den Thalia-Tinten handelt es sich um eine neue UV-Tinten-Generation für den Digitaldruck, die mit dem Ziel entwickelt wurde, hinsichtlich ihrer Konformität höchsten Standards zu entsprechen. Sie sind TPO-frei und entsprechen den wichtigsten Vorschriften einschließlich REACH und EuPIA GMP. Die Thalia-Tinten von Bobst enthalten keine CMR-Stoffe (krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Stoffe) und werden der neuesten Schweizer Verordnung gerecht, die im Februar 2024 veröffentlicht wurde. Darüber hinaus zeichnen sich die neuen Tinten durch eine höhere Widerstandsfähigkeit und einen verbesserten Farbraum aus.
Die Thalia Flexible UV-Tinten wurden speziell für die Faltschachtelindustrie entwickelt. Sie eignen sich besonders für Einsatzbereiche mit hohem Farbauftrag oder mit dunklen Tinten, die hohe Anforderungen an die Faltbarkeit stellen. Dank ihrer speziellen Formulierung zeichnen sie sich auch längere Zeit nach ihrer Aushärtung durch Elastizität aus. Deshalb sind sie ideal für Hochgeschwindigkeits-Falt-Klebe-Prozesse, für kleine Rilllinien und für enge Winkel geeignet, wie sie für kleine Faltschachteln und dünnere Kartonagen typisch sind. Diese werden zunehmend mit dem Ziel eingesetzt, die Kosten von Verpackungen zu verringern und ihre Nachhaltigkeit zu verbessern.
Mit strategischen Partnerschaften Angebote erweitern
BOBST Connect bildet den Eckpfeiler der Software-Lösungen des Unternehmens. Um die Möglichkeiten seiner Cloud-basierten Software noch zu verbessern, setzt Bobst weiterhin auf seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Microsoft und baut diese noch aus. In einer zunehmend von KI-gesteuerten Welt ermöglicht diese Zusammenarbeit die Cloud-basierte Infrastruktur, das Fachwissen und die Datensicherheit, die Bobst benötigt, um seinen Kunden modernste Software-Lösungen bereitstellen zu können.
Kürzlich haben Bobst und Packitoo ihre strategische Partnerschaft bekanntgegeben. Das französische Unternehmen Packitoo entwickelt digitale Lösungen für die Verpackungsindustrie, etwa die web-basierte Vertriebslösung HIPE. Diese automatisiert die Angebotserstellung, steuert Verpackungsprojekte und unterstützt Web-to-Pack-Online-Shops von Verpackungsdruckern und -herstellern. Diese Partnerschaft steht im Einklang mit der Strategie von Bobst, die auf die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsherstellung ausgerichtet ist – von den Markenartikelherstellern über die Verpackungshersteller bis hin zu den Maschinenlieferanten.
Quelle: Bobst