Am 16. November gab es eine vorläufige Einigung zur EU-Abfallverbringungsverordnung. Nun äußert sich der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft kritisch dazu. Der Verband sieht Hürden für die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft.Â
“Auch wenn viele Details der neuen Regeln der Abfallverbringungsverordnung noch nicht bekannt sind, so steht fest, dass sich Parlament und Rat im Trilog unter Moderation der Kommission tatsächlich darauf geeinigt haben, ein Exportverbot für sortenreinen Kunststoff für das Recycling in nicht OECD-Drittstaaten einzuführen. Dies ist ein Rückschlag für die Schaffung einer weltweit funktionierenden Circular Economy.“
 Peter Kurth, BDE-Präsident
Die am 16. November gefundene sogenannte vorläufige Einigung im Trilog sieht strengere Regeln für die Ausfuhr von Kunststoffabfällen in Drittländer vor. Insbesondere enthält sie ein Verbot der Ausfuhr von nicht gefährlichen Kunststoffabfällen (B3011) in Nicht- OECD-Länder. Demnach ist vorgesehen, dass Nicht-OECD-Länder frühestens fünf Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung einen Antrag bei der Kommission stellen können, in dem sie ihre Bereitschaft zur Einfuhr von EU-Kunststoffabfällen bekunden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie strenge Abfallbewirtschaftungsstandards erfüllen. Im Falle einer positiven Antragsbewertung wird die Kommission dann einen delegierten Rechtsakt zur Aufhebung des Verbots für diese Länder erlassen. Die gefundene politische Einigung bedarf noch der formellen Annahme.
“Vor dem Hintergrund eines solch weitgehenden Eingriffs in den internationalen Abfallverkehr für das Recycling von grün-gelistetem Plastik wird nun die Schaffung eines „Schengenraums“ für Abfälle innerhalb der EU umso wichtiger. Wir können nunmehr nur hoffen, dass wenigstens die neuen Regeln für die Abfallverbringung innerhalb der EU die für die Kreislaufwirtschaft nötige Flexibilität bieten, damit Abfälle dorthin verbracht werden können, wo sie am besten recycelt werden können.“
Peter Kurth
Quelle: BDE
Weitere Meldungen zu Abfall und Recycling

BDE begrüßt Parlamentsvotum
Das Europäische Parlament hat sich zur Verpackungsverordnung positioniert. Der BDE begrüßt die richtungsweisende Festlegung.

Wellpappe ersetzt Polystyrol
Mondi bietet für Produkte, die beim Transport in der Regel noch mit Polystyrol geschützt werden alternative Verpackungen aus Wellpappe an.Â

🎧 Podcast: Herma – Kleben mit Verantwortung
Bei Herma dreht sich alles um Etiketten, wie diese nachhaltig sein können und zum Beispiel das Recycling von Verpackungen unterstützen. Darüber haben wir mit Marcus Gablowski und Hendrik Kehl im Podcast gesprochen.

Künstliche Intelligenz sortiert Kunststoff
Recycleye, Valoplast und TotalEnergies nutzen im Forschungsprojekt OMNI Künstlicher Intelligenz, um Kunststoff zu sortieren.

Recycelbarer Verschluss für Ketchup
Für die beliebte Squeezy-Ketchup-Flasche der Kraft Heinz Company hat Berry Global einen zu 100 Prozent recycelbaren Verschluss entwickelt.

Studie zu kompostierbaren Kaffeekapseln
Eine Studie der Wageningen University & Research hat kompostierbare Kaffeekapseln und mögliche Vorteile in den Blick genommen.